Erleichterung nach Heimsieg gegen Tabellenzweiten

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Erleichterung nach Heimsieg gegen Tabellenzweiten

SC Weiche Flensburg 08 – SV Drochtersen/Assel 2:1 (1:0)

15. Oktober 2022

Neuer Trainer – neues Glück! Zum Debüt des verantwortlichen Trainers Mamadou Sabaly kam der SC Weiche Flensburg 08 am Freitagabend unter Flutlicht gegen die SV Drochtersen/Assel zu einem 2:1-Sieg. In der stimmungsvollen, unterhaltsamen und gutklassigen Partie des 14. Spieltags der Regionalliga Nord wurde vor 812 Zuschauern im Manfred-Werner-Stadion auf beiden Seiten leidenschaftlich gekämpft. Unsere Mannschaft warf bei zunächst ruhigem Herbstwetter und in der Schlussphase einsetzenden Regengüssen alles in die Waagschale, hatte aber auch das notwendige Glück, um die kleine Serie von vier Spielen ohne Sieg ausgerechnet gegen einen stark auftretenden bisherigen Tabellenzweiten zu beenden. Die Niedersachsen erzielten beim siebenten Auftritt zwar ihren ersten Treffer an der Flensburger Förde, mussten aber zum sechsten Mal als Verlierer nach Hause fahren. Während Gäste-Trainer Frithjof Hansen nach dem Spiel seiner Mannschaft eine tolle Leistung bescheinigte, zugleich allerdings den vergebenen Chancen nachtrauerte, sagte unser Verantwortlicher Mamadou Sabaly: „Glück gehört dazu, aber wir haben es uns auch erarbeitet.“ Derweil musste Teammanager Marc Peetz auf der Pressekonferenz nach der Partie verkünden, dass die blutende Platzwunde am Kopf des verletzt ausgewechselten Finn Wirlmann im Krankenhaus mit vier Stichen genäht werden musste. Gute Besserung an unsere Nummer 8!

Nach dem Trainerwechsel rotierten im Vergleich zur Startelf in Rehden (1:2) drei Spieler neu in die Anfangsformation. Für Torhüter Philip Østerbæk, Außenbahnspieler Noel Kurzbach und Stürmer Christopher Kramer begannen Jesper Heim im Tor, Florian Meyer und René Guder. Der in der zweiten Halbzeit eingewechselte Finn Wirlmann musste mit blutender Platzwunde am Kopf nur wenig später wieder gegen Tobias Fölster ausgewechselt werden. Außerdem wurden im weiteren Verlauf Niclas Nadj, Noel Kurzbach und Bjarne Schleemann eingewechselt. Dem 20er Kader des Spieltags gehörten ferner Torhüter Philip Østerbæk, Torben Marten, Brian Jungjohann und Christopher Kramer an.

Die erste Torgefahr versprühte Weiche, als Florian Meyer mustergültig in den Lauf von René Guder passte. Die im Ansatz vielversprechende Aktion versandete jedoch, weil sich unsere Nummer 18 zu weit nach außen abtreiben ließ, als er an Torhüter Patrick Siefkes vorbeiging (4.). Auf der Gegenseite probierte es Alexander Neumann mit einem Distanzschuss, den sich Weiche-Schlussmann Jesper Heim fischte (8.). Der SC-Torhüter war richtig gefordert, als Marcell Sobotta nach einem Doppelpass mit Alexander Neumann zum Abschluss kam (9.). Wiederum vor dem anderen Kasten bereitete der Schuss von René Guder aus gut 22 Metern dem „DA“-Torhüter Patrick Siefkes keine Probleme (20.). So hatte das Spiel in der ersten halben Stunde zwar viel Tempo, aber die ganz großen Torraumszenen fehlten. Zu jenem Zeitpunkt war es doch etwas überraschend, dass Weiche nach gut einer halben Stunde in Führung gehen konnte. Nach einer Flanke von Marcel Cornils aus dem linken Halbfeld, im Anschluss an eine Standardsituation, landete der Kopfball von Patrick Herrmann, an den Torhüter Patrick Siefkes wohl noch dran war, am Innenpfosten, Kevin Schulz hatte mal wieder richtig spekuliert und wenig Mühe, das Streitobjekt aus nächster Nähe zum 1:0 ins leere Tor zu schießen (31.).

Drochtersen wurde in der Folge feldüberlegen, drängte zunehmend auf den Ausgleich. Bei einem Kopfball von Nico von der Reith, ebenfalls nach einem Standard, war Jesper Heim gerade noch rechtzeitig zur Stelle. Unser Schlussmann bekam die Kugel auf der Linie zu fassen (42.). Kurz darauf wurde Jan-Miklas Steffens am Abschluss am Fünfmeterraum entscheidend gestört (44.). So ging es mit einer etwas glücklichen 1:0-Pausenführung für engagierte Hausherren in die Kabine. Drochtersen/Assel wirkte spielerisch einen Tick reifer, unsere Mannschaft hingegen trat in hohem Maße engagiert auf.

Ebenso temporeich startete die zweite Halbzeit. Und wieder machte Weiche den Auftakt. Florian Meyer setzte Marcel Cornils auf halblinks ein, der nach innen schwenkte, dabei noch zwei Gegenspieler austanzte und den Ball vom Strafraum sehenswert zum 2:0 ins lange Eck versenkte – was für ein Traumtor (50.). Auf der Gegenseite entschärfte Jesper Heim einen Distanzschuss von Alexander Neumann, den er um den Pfosten lenken konnte (53.). Und weiter ging es zunächst im steten Wechsel von hüben und drüben: Während René Guder nach Vorarbeit von Kevin Schulz nur den Pfosten traf (54.), rauschte ein Schuss von Jan-Miklas Steffens links am SC-Tor vorbei (59.). Die Gäste hatten noch längst nicht aufgegeben – und sie wurden belohnt: Eine Flanke von der linken Seite vom umtriebigen Marcell Sobotta auf den zweiten Pfosten landete bei Kapitän Alexander Neumann, der die Kugel direkt nahm und zum Anschlusstreffer versenkte (63.).

Die in Blau gekleideten Niedersachsen machten weiter Betrieb, sodass sich eine spannende und von beiden Seiten mit viel Leidenschaft geführte letzte halbe Stunde entwickelte. Bei einem Konter konnte sich René Guder nach Pass von Jonah Gieseler gegen zwei Gäste-Spieler behaupten, allerdings nicht an ihnen vorbeiziehen. Seinen Abschuss fischte sich Torhüter Patrick Siefkes (80.). Beim Treffer von Alexander Neumann zum vermeintlichen 2:2 ging die Fahne des Assistenten wegen einer Abseitsstellung hoch (85.) wie auch auf der Gegenseite, als René Guder nach einem Steckpass von Niclas Nadj aus spitzem Winkel einnetzte (88.). Und dazwischen lag jene Szene, die für die größte Aufregung sorgte. Marcell Sobotta hatte nach einem Stellungsfehler in der Weiche-Abwehr über halblinks die Möglichkeit, allein vor SC-Torhüter Jesper Heim abzuschließen, doch er legte nochmals quer, wo der eingewechselte Fabio Parduhn die vermeintlich bessere Position hatte. Aber der Ex-Lübecker wurde von Patrick Thomsen erfolgreich gestört. Der Unparteiische entschied nicht auf Strafstoß – Glück für Weiche (86.). Es war die letzte richtige Möglichkeit von „D/A“, wobei in der insgesamt siebenminütigen Nachspielzeit dennoch viel Spannung und Stimmung herrschte. Wann hat man zuletzt derart unterstützende „Weiche“-Rufe der begeistert mitgehenden Fans gehört? Sie trugen unsere Mannschaft, die mit der Einwechslung von Bjarne Schleemann auf eine Viererkette umgestellt hatte, zu diesem schwer erkämpften 2:1-Sieg.

Auffälligste Spieler bei den Gästen waren einmal mehr Nico von der Reith in der Defensive sowie Marcell Sobotta und Kapitän Alexander Neumann in der Offensive. Aus unserer leidenschaftlich kämpfenden Mannschaft ohne Ausfälle um einen vorbildlichen Kapitän Dominic Hartmann seien Torhüter Jesper Heim und Patrick Thomsen sowie der fleißige René Guder genannt.

Am kommenden 15. Spieltag genießt unsere Mannschaft erneut Heimrecht. Im Manfred-Werner-Stadion wird dann am Samstag, 22. Oktober 2022, um 13.30 Uhr der Spitzenreiter VfB Lübeck gastieren.

Weiche: Heim – Herrmann, Thomsen (V), Rehfeldt – Pastor Santos (77. Kurzbach), F. Meyer (66. Wirlmann/75. Fölster), Hartmann (Kap.), K. Schulz (66. Nadj), Cornils – Guder, Gieseler (84. Schleemann). Trainer: Sabaly.

Drochtersen: Siefkes (V) – Serra, Giwah, von der Reith, Elfers (V/46. Kinitz) – Steffens (65. Götz), Haut (78. Rosin), Geißen, Sobotta (V) – Wulff (65. Parduhn), Neumann (Kap.). Trainer: Hansen.

Tore: 1:0 K. Schulz (31.), 2:0 Cornils (50.), 2:1 Neumann (63.).

Zuschauer: 812, darunter etwa 15 Gäste-Fans, unter Flutlicht im Manfred-Werner-Stadion, Flensburg-Weiche.

Schiedsrichter: Maximilian Nie-Hoegen (ASV Altenlingen), mit erfreulich unaufgeregter Spielleitung trotz zunehmender Hektik; zeigte insgesamt fünfmal „Gelb“ (Thomsen nach Foul an Wulff, 52.; Co-Trainer Neujahr wegen Meckerns, 90.+5)/Elfers nach Foul an Pastor Santos, 27.; Siefkes wegen Unsportlichkeit, 76.; Sobotta wegen Reklamierens, 86.) und in der strittigsten Szene zum Glück für Weiche nicht auf den Strafstoßpunkt (86.).

Trainerstimmen:

Der Gäste-Trainer, Frithjof Hansen, meinte nach den Glückwünschen „an Saby“ zur Partie: „Wenn man das Spiel betrachtet, hat man schon gemerkt, dass Weiche etwas gutzumachen hatte. Sie haben uns am Beginn unter Druck gesetzt. Aber wir haben uns zunehmend befreit. Dass wir ein Standardgegentor bekommen, tut weh. Wir haben unseren Standard hingegen nicht reingemacht. Wir sind gut aus der Halbzeit gekommen und hatten jederzeit Zugriff. Nach einem langen Ball macht dann Flensburg das 2:0. Doch die Jungs sind zurückgekommen. Wir machen das 2:1, und Flensburg kommt danach gar nicht mehr raus. Wir haben einen Elfmeter nicht bekommen. Aus meiner Perspektive konnte ich erkennen, dass es einer war. So machen wir einfach nicht die Bude. Es war eine tolle Leistung meiner Mannschaft. Wir sind auf dem richtigen Weg und dürfen uns von der Niederlage nicht beirren lassen.“

Unser Trainer Mamadou Sabaly entschuldigte zunächst, dass er sich kurzfassen werde: „Ich bin kein Experte, muss es aber machen“, sagte er schmunzelnd, um dann fortzufahren: „Der Gegner hat eine tolle Leistung geboten – Respekt. Glück gehört dazu, aber wir haben es uns auch erarbeitet. Eine gute Heimfahrt wünsche ich dem Gegner.“