Ein Sieg für das kommende Finale
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Ein Sieg für das kommende Finale
Hamburger SV II – SC Weiche Flensburg 08 0:1 (0:1)
Was für ein Jubel unter Fans und Mannschaft des SC Weiche Flensburg 08! Nach kämpferisch starker und taktisch konzentrierter Leistung gewannen die Schützlinge von Cheftrainer Torsten Fröhling ihr letztes Auswärtsspiel der Saison 2023/24 in der Regionalliga Nord bei der U 21 des Hamburger SV mit 1:0. Vor 150 Zuschauern im Sportpark Eimsbüttel der Elbmetropole strahlten die Sonne sowie die zahlreichen und lautstarken Weiche-Fans nach Schlusspfiff mit den Spielern im hellblauen SC-Trikot beinahe um die Wette. Nach dem 3:2-Sieg des SSV Jeddeloh II gegen den SC Spelle-Venhaus vom Vortage waren es eminent wichtige Punkte im Kampf um den Ligaverbleib. Zwar droht immer noch der 15. Tabellenplatz, doch unsere Mannschaft hat sich für das Saisonfinale am kommenden Samstag durch den „Dreier“ eine deutlich bessere Ausgangsposition geschaffen. Bei einem Sieg am letzten Spieltag zuhause gegen Norderstedt würde sie sogar noch den Sprung an das vollständig rettende Ufer auf Platz 13 schaffen. Unser Trainer Torsten Fröhling meinte erleichtert nach dem Sieg: „Die ganze Mannschaft kann heute stolz auf sich sein.“
Vier Tage nach dem turbulenten 4:4-Remis gegen den Bremer SV musste Torsten Fröhling die Anfangsformation ändern. Die „Gelb“-gesperrten Finn Wirlmann (5. „Gelbe“) und Jannic Ehlers (10. „Gelbe“) wurden durch Tobias Fölster und Noel Kurzbach ersetzt. Außerdem begannen René Guder nach abgesessener Gelbsperre und Marten Schmidt für Theo Behrmann und den kurzfristig mit Verdacht auf Innenbandverletzung ausgefallenen Pelle Hoppe. Der Trainer wechselte im Verlauf der zweiten Halbzeit nach und nach Yusri El-Kandoussi, Bjarne Schleemann, Mika Kieselbach, Theo Behrmann und Thies Richter für Spieler ein, die kräftemäßig am Ende waren. Das nur 19 Akteure umfassende Spieltagsaufgebot komplettierten Torhüter Nils Bock, Patrick Thomsen und Tim Wulff. Außer den gesperrten Finn Wirlmann und Jannic Ehlers sowie den angeschlagenen Philip Østerbæk und Pelle Hoppe fehlten Ilidio Pastor Santos, Calvin Ogara (beide spielten am Vortag 90 Minuten beim 1:1-Remis gegen den VfB Lübeck II in der Oberliga), Torben Marten und Felix Brügmann.
Der HSV-Trainer Pit Reimers, der sein letztes Heimspiel vor seinem Abschied erlebte, änderte seine Startelf gegenüber der 2:6-Niederlage beim 1. FC Phönix Lübeck – ebenfalls am Mittwoch – gleich sechsmal. Schlussmann Steven Mensah sowie Tjark Hildebrandt, Luis Seifert, Nicolas Oliveira, Tom Sanne und Ware Pakia begannen für Torhüter Hannes Hermann (nicht im Kader) sowie Dennis Duah, Felix Paschke, Arlind Rexhepi (alle zunächst auf der Bank), William Mikelbrencis und David Igboanugo (beide nicht im Kader).
Weiche wirkte von Beginn an bissig und konzentriert. Den jungen Hamburgern behagte die Aggressivität gar nicht. Marcel Cornils hatte mit einem Flachschuss, der am kurzen Pfosten vorbeiging, den ersten Abschluss (5.). Zwar antwortete der Gastgeber mit einem flachen Versuch von Ayukayoh Mengot, der von halblinks am langen Pfosten vorbeistrich (7.), doch Weiche wirkte insgesamt bissiger und ging dann auch verdient in Führung. Dominic Hartmann kam über die linke Seite, spielte nach rechts zu René Guder, der sich gegen Nicolas Oliveira durchsetzte und von halbrechts den Ball vor das Tor brachte. Dort war Marten Schmidt zur Stelle, netzte zur umjubelten Gästeführung ein (10.).
Weiche blieb aggressiv. Nach Ballgewinn von John Dethlefs schoss Marcel Cornils über den Kasten (14.). Danach lag der Ballbesitz zwar stärker auf Hamburger Seite, aber an der diszipliniert verteidigenden Flensburger Elf bissen sich die jungen Rothosen die Zähne aus. Die einzige echte Torchance ließ Tom Sanne nach einem Rückpass von Ware Pakia von der Torauslinie liegen, als der Mittelstürmer den Flachschuss aus 14 Metern neben den Kasten setzte (36.). Unmittelbar zuvor hatte John Dethlefs freie Fahrt auf das HSV-Tor, nachdem Luis Seifert gestolpert war (35.). Und der lange Schlacks hatte noch eine gute Möglichkeit, nachdem sich Noel Kurzbach und René Guder per mehrfachem Doppelpass über rechts durchsetzten, doch HSV-Torhüter Steven Mensah lenkte die Kugel um den Pfosten (40.). Vor der Pause hatte Weiche zwei weitere Abschlüsse: Erst setzte Marten Schmidt einen „zweiten Ball“ über den Kasten (41.), dann parierte Steven Mensah den Distanzschuss von David Pfeil (44.). So ging es mit einer verdienten 1:0-Pausenführung des SC in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel stand Weiche noch etwas tiefer, erwartete die HSV-Angriffe erst zehn Meter hinter der Mittellinie. Zuweilen sah es durchaus stark defensiv aus, aber Chancen der Platzherren blieben fast komplett aus. Ein Sololauf, nach vorherigem Doppelpass, des zur Pause eingewechselten Felix Paschke wurde kurz vor Abschluss noch gestoppt (50.). Ware Pakia verzog nach langem Sprint auf halbrechts (59.). So blieb noch eine exzellente Freistoßposition, doch aus etwa 20 Metern setzte Felix Paschke den Schuss von halbrechts deutlich zu hoch an (88.).
Weiche stand defensiv konzentriert, kämpfte, doppelte oft gut, schloss immer wieder die Löcher und konnte hier und da auch offensiv Wirkung erzielen. So verfehlte ein Kopfball von Marten Schmidt nach Eckstoß von David Pfeil das Ziel (49.). Marten Schmidt und Yusri El-Kandoussi schafften einmal eine Entlastung über halblinks (62.). Beim Flachschuss von Yusri El-Kandoussi fehlte etwas die Kraft, sodass Torhüter Steven Mensah parieren konnte (68.). Und Dominic Hartmann verfehlte den Kasten (80.). In der Nachspielzeit hatte Weiche noch zwei richtig gute Chancen zur Entscheidung. Erst scheiterte Mika Kieselbach nach einem Konter über Yusri El-Kandoussi aus Nahdistanz per Kopf am starken Reflex des HSV-Torhüters Steven Mensah (90.+2), dann blieb Yusri El-Kandoussi im Strafraum am letzten Hamburger hängen (90.+4). Am Ende war es egal, weil der Schlusspfiff nach viereinhalbminütiger Nachspielzeit im Jubel von Mannschaft und Fans unterging.
Bei der U 21 des Hamburger SV waren der hochgewachsene Innenverteidiger Lukas Bornschein mit gepflegtem Spielaufbau und der zur Pause eingewechselte Felix Paschke als Regisseur die auffälligsten Akteure. Auf Flensburger Seite verdienten sich durchweg alle sehr gute Noten. Dominic Hartmann mit einem riesigen Pensum über das gesamte Feld sowie René Guder und Mohamed Cherif seien noch besonders hervorgehoben.
Am 34. und damit letzten Spieltag der Regionalliga-Saison hat unsere Mannschaft noch einmal Heimrecht. Sie empfängt am Samstag, 18. Mai 2024, ab 15.30 Uhr im Manfred-Werner-Stadion zu einem echten „Saisonfinale“ den FC Eintracht Norderstedt. Zu dieser Partie gilt als Sonderaktion der Einheitseintrittspreis – sowohl für die überdachte wie für die nicht-überdachte Tribüne – von fünf Euro! Leute, Flensburger Fans, macht das Stadion richtig voll!
Hamburger SV II: Mensah – Hildebrandt (68. Köhl), Bornschein, Seifert, Oliveira (81. Duah) – Baldé (81. Appiah), Krahn, Harz (Kap.) – Mengot (46. Paschke), Sanne (V), Pakia (68. Rexhepi). Trainer: Reimers.
Weiche: Heim – Guder (83. Behrmann), Fölster, Rehfeldt, Pfeil (V) – Cherif, Hartmann (Kap.), M. Schmidt (68. Schleemann) – Kurzbach (90.+1 Richter), Dethlefs (V/78. Kieselbach), Cornils (56. El-Kandoussi). Trainer: Fröhling.
Tor: 0:1 M. Schmidt (10.).
Zuschauer: 150 im Sportpark Eimsbüttel in der Hagenbeckstraße, Hamburg-Eimsbüttel.
Schiedsrichter: Kevin Behrens (TuS Hasede/Algermissen bei Hannover), zeigte „Gelb“ für Sanne (Foulspiel an Fölster, 76.) auf Hamburger sowie für Pfeil (Foulspiel, 52.) und Dethlefs (Foulspiel an Seifert, 71.) auf Flensburger Seite. Die heftige Auseinandersetzung zwischen Hildebrandt und M. Schmidt (60.) blieb hingegen überraschend ohne persönliche Strafen.
Trainerstimme:
Unser Trainer Torsten Fröhling sagte: „Nicht nur ich bin stolz auf die Mannschaft, sondern die ganze Mannschaft kann stolz auf sich sein. Jeder hatte eine Aufgabe und hat sie erfüllt. Jeder hat jedem geholfen. Ich denke, es war ein verdienter Sieg, weil wir die klareren Chancen hatten. Wir haben sie mal wieder nicht verwertet. Das ist unser Manko. Doch dann reicht auch mal ein Tor zu einem 1:0-Sieg. Jeder hat für jeden gekämpft – und das gegen einen starken Gegner, der nicht verlieren wollte. Wir haben sie aber auch zermürbt.“ Gedanken an das abschließende Spiel hatte der Trainer unmittelbar nach Schlusspfiff noch nicht.