Drochtersen gewinnt Verfolgerduell
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Drochtersen gewinnt Verfolgerduell
SV Drochtersen/Assel – SC Weiche Flensburg 08 3:0 (2:0)
Das Verfolgerduell des 19. Spieltags der Regionalliga Nord zwischen dem Tabellenzweiten und dem -dritten gewann die SV Drochtersen/Assel gegen den SC Weiche Flensburg 08 am Freitagabend mit 3:0 (2:0)-Toren. Im Kehdinger Stadion sahen 865 Zuschauer bei nass-herbstlichem Wetter überlegene Platzherren, die drei ihrer Chancen nutzten, sodass unsere Mannschaft am Ende ohne ernsthafte Aussicht war, aus Drochtersen etwas mitnehmen zu können. Während der Trainer der SV, Oliver Ioannou, nach der Partie sehr zufrieden mit Ergebnis und Leistung seiner Jungs war, sagte unser Verantwortlicher Torsten Fröhling: „Wir bringen uns mit Fehlern ins Hintertreffen. Ich finde, am Fuß haben wir es eigentlich ganz gut gemacht, aber in der Luft nicht. Wir hätten es heute auch nicht verdient gehabt.“
Wegen einer „Gelb“-Sperre musste Torsten Fröhling auf den etatmäßigen Kapitän Mads Albæk verzichten. Außerdem stand der angeschlagene Mohamed Cherif nicht zur Verfügung, und Thies Richter musste zunächst auf der Bank Platz nehmen. Dafür rückte Neuzugang Marian Sarr gleich in die Startelf, sodass er zu seinem Debüt kam. Außerdem liefen Bjarne Schleemann und Joshua Nwokoma erstmals in dieser Saison von Anfang an auf. Kurz vor der Pause kam Juri Schlingmann für den früh verwarnten Joshua Nwokoma. Im späteren Verlauf der zweiten Halbzeit wurden zudem Paul Thieler, Randy Gyamenah, This Richter und Noel Kurzbach eingewechselt. Im Aufgebot, das lediglich 19 Akteure umfasste, waren ferner Torhüter Jovan Jovic, Jakob Johansson sowie Co-Trainer Tim Wulff. Verletzungsbedingt fehlten neben Mohamed Cherif auch Torben Rehfeldt, Pelle Hoppe, Theo Behrmann, Alexander Laukart und Torben Marten. Zudem standen neben Mads Albæk auch Torhüter Nils Bock, Maxim Jurk und Aaron Brüning (erkrankt) nicht im Kader.
„D/A“-Trainer Oliver Ioannou beließ seine Startaufstellung vom Spiel bei der U 23 von Holstein Kiel (1:0) unverändert.
Hatte Weiche noch ganz zum Anfang sichere Ballstafetten, so wendete sich schnell das Blatt. Nach einem einfachen langen Ball von Liam Giwah aus der eigenen Hälfte kam Miguel Fernandes mit dem Hinterkopf an die Kugel, die sich aus zehn Metern hinter SC-Torhüter Christian Rust zum 1:0 ins Tor senkte (9.). Auch in der Folge war „D/A“ weitaus gefährlicher, weil sich Lücken in der Flensburger Defensive auftaten und insbesondere viele Standards in den Weiche-Strafraum segelten. Nach einem Freistoß von rechts von Justin Plautz lenkte Christian Rust den Kopfball von Liam Giwah stark über die Latte (15.). Kurz darauf erreichte Haris Hyseni eine Eingabe von links nicht, sodass unser Schlussmann zupacken konnte (18.). Doch der zweite Treffer der Platzherren war dadurch nur aufgeschoben. Gerade als Marcel Cornils für etwa eine Minute am Spielfeldrand stand und nicht wieder auf den Platz durfte, fiel das 2:0 in Unterzahl. Weiche hatte zwischenzeitlich den Ball sicher in den eigenen Reihen, spielte ihn aber nicht selbst ins Seitenaus, um die Sichtprüfung unserer zuvor blutenden Nummer 10 zu ermöglichen. Erneut war es ein langer Ball von Liam Giwah aus der eigenen Hälfte, den Weiche nicht unter Kontrolle bekam und zudem selbst richtig scharf machte, Haris Hyseni tauchte in der Folge frei vor Christian Rust auf und lupfte die Murmel ins Tor (25.). Und auch in der Folge war Drochtersen gefährlich, so bei einem schnellen Gegenstoß, bei dem Haris Hyseni erst im letzten Moment gestoppt wurde (34.), bei einem von Justin Plautz getretenen und durchrutschenden Eckstoß (36.) sowie beim Schuss von Nikola Serra, der aus 18 Metern nur knapp vorbeistrich (38.).
Weiche hatte hingegen einzig kurz vor der Pause eine Möglichkeit, als Marcel Cornils ins Dribbling kam, im letzten Moment aber am Abschluss gestört wurde, sodass Torhüter Patrick Siefkes zupacken konnte (45.). Insgesamt zeigte unsere Mannschaft in der ersten Halbzeit ein paar gute Ansätze in Form von Ballstafetten im Mittelfeld, doch immer wenn es in die gefährlichere Zone bzw. ins letzte Drittel gehen sollte, war durch Ungenauigkeiten regelmäßig Endstation. Zudem stellte sich Drochtersen mit vielen dynamischen Spielern in den gesamten 90 Minuten in mitunter hart geführten Zweikämpfen geschickter an, gewann sie mehrheitlich oder bekam Freistöße, während unsere Mannschaft die Gelben Karten kassierte.
Nach der Pause sorgte Miguel Fernandes rasch für die Entscheidung. Er tanzte auf halblinks unsere Hintermannschaft aus und schloss ins lange Eck ab, wobei Christian Rust noch mit der Hand am Runden war (54.). Danach drohte kurzzeitig weiteres Ungemach. Miguel Fernandes behielt in Bedrängnis an der Strafraumgrenze die Kugel und schoss vorbei (56.). Doch Weiche fing sich, vielleicht auch weil Drochtersen sich in der Folge etwas zurücknahm. Marian Sarr köpfte einen von René Guder getretenen Eckstoß über das Tor (58.). Dann kam René Guder nach Pass von Marcel Cornils in die Tiefe und Täuschungsmanöver von Juri Schlingmann in ausgezeichnete Position, doch seinen Abschluss parierte Torhüter Patrick Siefkes (60.). Eine noch bessere Chance, wenigstens den Ehrentreffer zu erzielen, hatte Randy Gyamenah, der nach Pass von René Guder in die Tiefe plötzlich frei vor Patrick Siefkes auftauchte, aber nicht die Nerven behielt und die Kugel über den Querbalken setzte (85.). Die letzte nennenswerte Gelegenheit hatte indes erneut die Heimelf, die während der gesamten 90 Minuten die Spielkontrolle hatte und an ihrem Sieg trotz der drei, vier richtig guten Flensburger Chancen kaum Zweifel aufkommen ließ. Unser Torhüter Christian Rust parierte nach Flanke von Nico von der Reith den Kopfball von Sebastian Haut aus Nahdistanz jedoch stark (90.), sodass es nach dem pünktlichen Abpfiff beim 3:0-Sieg der Niedersachsen blieb.
Auffälligste Akteure bei Drochtersen/Assel waren Abwehrchef Tjorve Mohr, speziell vor der Pause zudem Nikola Serra mit viel Offensivpower im rechten und Dennis Rosin im linken Mittelfeld sowie Doppeltorschütze Miguel Fernandes und der schwer zu stoppende Haris Hyseni. Aus unserer Mannschaft konnte sich Malte Petersen herausheben. Marian Sarr gab sein Debüt, Joshua Nwokoma und Bjarne Schleemann waren erstmals in dieser Saison in der Startelf, und Paul Thieler konnte in den gut 20 Minuten viel wertvolle Erfahrungen im Mittelfeld sammeln.
Der 20. Spieltag sieht für unsere Mannschaft wieder ein Heimspiel vor. Sie empfängt am Samstag, 23. November 2024, ab 13.30 Uhr den Bremer SV.
Drochtersen/Assel: Siefkes – Giwah, Mohr, von der Reith (Kap.) – Serra (77. Cebulla), Steinmann, Plautz (46. Nagel), Rosin (82. Haut), Elfers – Hyseni (72. Göttel), Fernandes (88. Aue). Trainer: Ioannou.
Weiche: Rust – Faleu, Sarr, Petersen – Guder, Schleemann (69. Thieler), Hartmann (Kap.), Cornils (88. Kurzbach), Plechaty (75. Richter) – Nwokoma (42. Schlingmann), Opoku (71. Gyamenah). Trainer: Fröhling.
Tore: 1:0 Fernandes (9.), 2:0 Hyseni (25.), 3:0 Fernandes (54.).
Zuschauer: 865 unter Flutlicht im Kehdinger Stadion, Drochtersen.
Schiedsrichter: Björn Behrens (TuS Wettbergen).
Gelbe Karten: -/Nwokoma (Foulspiel, 4.), Plechaty (Foulspiel, 14.), Schleemann (Foulspiel, 53.), Guder (Foulspiel, 63.).
Trainerstimmen:
Der „D/A“-Trainer Oliver Ioannou sagte nach dem Dank für die Glückwünsche des Trainerkollegen: „Man nimmt sich immer vor, gut ins Spiel zu kommen. Wir wollten Standards rausholen. Das frühe Tor ist uns geglückt, und wir konnten gleich nachlegen. Wir wollten das Spiel in der ersten Halbzeit gewinnen. Mit etwas mehr Glück schießen wir noch weitere Tore. Ich freue mich über das 3:0. Das ist die beste Motivation für das Spiel in der nächsten Woche gegen Meppen.“
Unser Trainer Torsten Fröhling gratulierte dem Kollegen und meinte danach: „Wir wussten, dass wir gegen eine erfahrene, starke Mannschaft spielen, die vor allem über Standards kommt. Wir haben das schon beim Hinspiel gemerkt. Deshalb wollten wir Standards vermeiden. Bereits in der Anfangsphase gab es gefühlt sechs, sieben Ecken und viele weite Einwürfe gegen uns. Dazu haben wir dumme Fouls gemacht. So bringen wir uns mit Fehlern ins Hintertreffen. Ich finde, am Fuß haben wir es eigentlich ganz gut gemacht, aber in der Luft nicht. Wir hätten es heute auch nicht verdient gehabt.“