
Böse Schlappe in Oldenburg
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Böse Schlappe in Oldenburg
VfB Oldenburg – SC Weiche Flensburg 08 5:1 (0:1)
Der SC Weiche Flensburg 08 hat am 29. Spieltag der Regionalliga Nord eine empfindliche 1:5-Schlappe hinnehmen müssen. Unsere Mannschaft lag in der Auswärtspartie beim vormaligen Tabellennachbarn VfB Oldenburg im Stadion am Marschweg vor 2.793 Zuschauern bei frühlingshaftem, trockenem Wetter zur Pause nicht völlig unverdient mit 1:0 vorn, kassierte dann aber noch fünf Gegentreffer. Obgleich nach vier Spielen ohne eigenen Torerfolg damit endlich wieder der erste Treffer gelang, war die nun schon elfte Liga-Partie ohne „Dreier“ zugleich die 100. Niederlage des Spitzenreiters der „Ewigen Tabelle“ der Regionalliga Nord, und das im 393. Liga-Spiel. Während sich VfB-Trainer Dario Fossi nach der Partie hochzufrieden zeigte, sagte unser Verantwortlicher Torsten Fröhling: „Die zweite Halbzeit ist schnell erzählt. Mit einfachen Mitteln kriegen wir das Gegentor zum 1:1, und dann sind wir bitter böse eingebrochen.“
Eine Woche nach der 0:3-Heimniederlage gegen Lohne gab es in der Startelf von Trainer Torsten Fröhling vier Änderungen. Für Bjarne Schleemann, Gustav Karimi (beide auf der Bank), Ilidio Pastor Santos (zweite Mannschaft) und Ben Opoku (erkrankt) begannen Marshall Faleu, Sandro Plechaty, Thies Richter und Marcel Cornils. Zur Pause musste Weiche den Torhüter wechseln, weil ein Knie von Christian Rust eine Reaktion zeigte und die Beweglichkeit stark eingeschränkt war. Daher kam Jovan Jovic. Im Verlauf der zweiten Halbzeit wurden zudem Theo Behrmann, Juri Schlingmann, Tarik Pannholzer und Bjarne Schleemann in die Partie eingewechselt. Zum nur 19 Spieler umfassenden Aufgebot des Spieltags gehörten ferner Gustav Karimi, Joshua Nwokoma und Co-Trainer Tim Wulff. Aus Verletzungsgründen fehlten wegen Beschwerden Pelle Hoppe sowie die langzeitverletzten Marian Sarr, Alexander Laukart, Malte Petersen und Maxim Jurk. Neben dem erkrankten Ben Opoku waren zudem Torhüter Nils Bock, Paul Thieler und Ilidio Pastor Santos (alle Weiche U 23) nicht dabei.
VfB-Trainer Dario Fossi verzichtete auf Veränderungen und ließ die Startelf beginnen, die in der vorherigen Partie bei Holstein Kiel II (4:2) auf den Platz gelaufen war.
Die in zuvor zwölf Spielen unbesiegten Oldenburger begannen entsprechend selbstbewusst. Bei einer ersten Torannäherung schaute unser Schlussmann Christian Rust, dass die Bogenlampe auch tatsächlich neben dem SC-Tor landete (5.). Die erste Möglichkeit vergab Nick Otto, der nach einem Freistoß, der in der Flensburger Abwehrmauer hängen blieb, aus der Drehung abzog. Die Kugel ging jedoch abgefälscht über den Kasten (8.). Den folgenden ersten VfB-Eckstoß köpfte der gleiche Spieler per Aufsetzer knapp neben das Tor (8.). Das erste Flensburger Achtungszeichen setzte Marcel Cornils mit einem Heber aus guter Position, der ebenfalls das Tor verfehlte (11.). Weiche, anfangs mit vielen Problemen in der Defensive und mit früher Verwarnung für Karim Hüneburg (6.), stabilisierte sich und ging sogar in Führung. Nach einem Foul an Marcel Cornils am linken Strafraumeck versenkte René Guder den Freistoß sehenswert direkt ins lange Eck zum 0:1 (20.). Damit war Oldenburg zunächst der Stecker gezogen. Die Heim-Elf hatte zwar viel Ballbesitz, ging es aber an den Flensburger Strafraum war unsere Abwehr hellwach und verteidigte gut. Zudem leistete sich der VfB auch viele Fehlpässe. So hatten wieder die Gäste auch die nächsten notierenswerten Abschlüsse zu verzeichnen. Torben Marten setzte einen Distanzschuss (36.) und René Guder einen Freistoß zu hoch an (42.). Beinahe wäre die nicht völlig unverdiente Pausenführung doch noch verloren gegangen, weil Rafael Brand plötzlich in der Zentrale völlig blank stand, sein Schuss aus zwölf Metern ging aber über den Kasten (44.).
Bereits kurz vor der Pause deuteten sich personelle Probleme bei unserer Mannschaft an. Torhüter Christian Rust quälte sich angeschlagen mit Knieschmerzen ebenso in die Halbzeitpause wie Dominic Hartmann, den nach einem Kopftreffer Schwindelgefühle plagten. Der Trainer beließ es mit einem Wechsel auf der Torhüterposition, und Jovan Jovic stand nicht nur sofort im Brennpunkt, sondern war schnell bezwungen. Nach einem Angriff über die rechte Seite landete die Eingabe von Aurel Loubongo bei Vjekoslav Taritas, dessen Abschluss aus neun Metern sich abgefälscht zum 1:1 ins Netz senkte (48.).
Wie schon im Heimspiel gegen Lohne (0:3 nach 0:0-Pausenstand) zerbrach Weiche am ersten Gegentreffer. Das Gebilde stürzte wie ein Kartenhaus zusammen. Eine Freistoßflanke von Vjekoslav Taritas aus dem rechten Halbfeld erlief sich Nico Mai am hinteren Fünfmetereck. Der Abwehrspieler verwertete ohne nennenswerte Gegenwehr die Murmel direkt zum 2:1 (51.). Vielleicht hätte Weiche noch einmal die Kurve bekommen, als Sandro Plechaty aus 14 Metern von halblinks zum Abschluss kam. Seinen Dropkick parierte VfB-Torhüter Jhonny Peitzmeier mit einer Hand zum Eckball (58.). Doch statt des möglichen Ausgleichs fiel auf der Gegenseite die Entscheidung. Erst flankte Anouar Adam erneut von rechts, am zweiten Pfosten war Rafael Brand blank. Er nahm die Kugel ebenfalls direkt und setzte sie zum 3:1 in die Maschen (62.), und danach bereitete Vjekoslav Taritas über rechts vor, und Moses Otuali bugsierte die Murmel aus Nahdistanz über die Linie (69.). Damit war die Partie durch und es begann das „Schaulaufen“. Bei dem konnte dann Weiche wiederum mithalten. Einen Schuss von René Guder lenkte VfB-Torhüter Jhonny Peitzmeier vor die Füße von Marcel Cornils, der zu überrascht war und den Nachschuss ebenso über das Tor setzte (73.) wie später Mads Albæk einen Abschluss aus halblinker Position (86.). Ein Schuss von Tarik Pannholzer, den Juri Schlingmann noch abfälschte, ging haarscharf am Kasten vorbei (90.+4). Glücklicher und erfolgreicher waren da die Platzherren. Nach einer Flanke, diesmal von der linken Seite von Linus Schäfer, stand Patrick Möschl am zweiten Pfosten blank. Auch er versenkte das Runde per Direktabnahme im Eckigen; erneut war SC-Torhüter Jovan Jovic chancenlos (88.). Das halbe Dutzend blieb letztlich aus, weil Leon Deichmann seinen Kopfball nach einem Eckstoß knapp zu hoch ansetzte (90.+3).
Der VfB hatte im sehr fleißigen Vjekoslav Taritas und in Mittelstürmer Moses Otuali seine auffälligsten Akteure. Bei unserer Mannschaft konnte sich Marshall Faleu die beste Note verdienen. Ein Lichtblick war Juri Schlingmann, der nach seiner Einwechslung viele ordentliche Aktionen hatte.
Am 30. Spieltag hat unsere Mannschaft das erste von drei aufeinanderfolgenden Heimspielen. Sie empfängt am Samstag, 12. April 2025, ab 13.30 Uhr im Manfred-Werner-Stadion die U 23 des SV Werder Bremen.
Oldenburg: Peitzmeier – Adam (76. Möschl), Schröder (76. Deichmann), Mai, Knystock (Kap.) – Otto, Taritas, Boccaccio – Brand (70. Schäfer), Otuali (82. Ziereis), Loubongo (81. Demaj). Trainer: Fossi.
Weiche: Rust (46. Jovic) – Faleu, Hüneburg, Marten – Albæk (Kap.) – Guder, Plechaty (87. Schleemann), Hartmann (67. Behrmann), Richter – Gyamenah (65. Schlingmann), Cornils (81. Pannholzer). Trainer: Fröhling.
Tore: 0:1 Guder (20.), 1:1 Taritas (48.), 2:1 Mai (51.), 3:1 Brand (62.), 4:1 Otuali (69.), 5:1 Möschl (88.).
Zuschauer: 2.793 unter Flutlicht im Stadion am Marschweg, Oldenburg (Oldb).
Schiedsrichter: Christoph Kluge (SG Bremen-Ost).
Gelbe Karten: Schröder (Foulspiel, 19.), Knystock (Foulspiel, 86.)/Hüneburg (Foulspiel, 6.), Cornils (Foulspiel, 55.), Behrmann (Foulspiel, 81.).
Trainerstimmen:
Der VfB-Trainer Dario Fossi sagte: „Ich finde, wir sind sehr gut ins Spiel gekommen. Wir hatten viel Spielkontrolle. In der ersten Halbzeit hat das Weiche ordentlich verteidigt. Aus dem Nichts fiel das 0:1 gegen einen Gegner, der verständlicherweise verunsichert auftrat. Zur Halbzeit haben wir uns gesagt, dass wir das Ergebnis ausblenden müssen. Wir werden uns unsere Torchancen herausspielen. Wir haben hochverdient gewonnen. Vielleicht hätten wir noch mehr Tore schießen können. Ich bin hochzufrieden mit der Leistung. Einen Kritikpunkt habe ich aber: Bei nun 13 ungeschlagenen Spielen müssen mehr als 2.700 Zuschauer kommen.“
Unser Trainer Torsten Fröhling meinte: „Ich denke, in der ersten Halbzeit war es ein sehr engagierter, ordentlicher Auftritt. Marcel Cornils hatte schon den Torwart überspielt, aber das Tor nicht getroffen. Dann kam der Freistoß, und wir haben 1:0 geführt. Es sah sehr gut aus in der ersten Halbzeit von beiden Seiten mit viel Lauffreude. Die zweite Halbzeit ist schnell erzählt. Mit einfachen Mitteln kriegen wir das Gegentor zum 1:1, und dann sind wir bitter böse eingebrochen. Danach wurde ein Qualitätsunterschied deutlich. Glückwunsch an Oldenburg zu diesem Sieg.“