Beim Bremer SV um Punkte
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Beim Bremer SV um Punkte
Weiche reist am Sonntag an die Weser
Vermutlich ist es für den SC Weiche Flensburg 08 das Beste, was jetzt passieren konnte. Nach dem Pokal-Aus beim Außenseiter Kaltenkirchen ist der Fokus nun wieder voll auf die Regionalliga gerichtet. Und da hat unsere Mannschaft nach vier Punkten aus zwei Partien gegen vermeintliche Favoriten einen starken Start hingelegt. Bevor es am Sonntagnachmittag ab 15 Uhr beim Tabellenzweiten Bremer SV um die nächsten wichtigen Liga-Punkte gehen wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.
Zur Lage: Verfolgerduell am Bremer Panzenberg
Auch der zweite Spieltag am vergangenen Wochenende konnte nicht vollständig absolviert werden. Während es für die Partie zwischen Jeddeloh II und dem HSV II mit dem 11. September bereits einen Termin gibt, ist die Neuansetzung der Begegnung zwischen dem FC St. Pauli II und dem VfB Lübeck noch offen.
So hat bislang einzig der TSV Havelse bereits sechs Punkte auf seinem Konto. Der Tabellenführer setzte sich nach dem 4:3-Heimerfolg gegen den Werder-Nachwuchs nun mit 1:0 beim SV Todesfelde durch. Noch ohne Punktverlust ist neben dem VfB Lübeck und dem SSV Jeddeloh II der Wiederaufsteiger Kickers Emden. Vor 6.200 Zuschauern besiegten die Ostfriesen bei ihrem Saisondebüt den SV Meppen mit 1:0. Das gleiche Resultat gab es vor 1.024 Fans, ebenfalls am Freitagabend, im Spiel zwischen Weiche und Drochtersen/Assel.
Einen Start nach Maß hätten beinahe Eintracht Norderstedt und der Bremer SV hingelegt. Beide hatten am ersten Spieltag im eigenen Stadion überzeugende Heimsiege gefeiert. Nun führten sie bei der U 23 von Werder bzw. von Holstein jeweils mit 1:0. Werder-Torjäger Maik Lukowicz (72.) und Holsteins Etienne Sohn (90.) erzielten für die U 23 der beiden Profivereine spät die Treffer zum 1:1-Ausgleich. Lohne besiegte den Vorjahresdritten Phönix Lübeck durch einen Doppelschlag bald nach der Pause (53., 55.) mit 2:0, und Teutonia 05 Ottensen hatte beim VfB Oldenburg vor 2.618 Zuschauern wenig zu bestellen. Mit dem 2:5-Endresultat waren die Hamburger noch gut bedient.
Der kommende dritte Spieltag könnte tatsächlich komplett an diesem Wochenende über die Bühne gehen. Die größte Kulisse dürfte es bei einem Duell der Fehlstarter geben, wenn sich am Sonntag ab 15 Uhr Meppen und Drochtersen gegenüberstehen werden. Zur gleichen Zeit tritt Weiche beim Bremer SV an, was formal ein Verfolgerduell darstellt, empfängt doch der Tabellenzweite den Fünften. Am Sonntag geben Teutonia 05 Ottensen und Werder Bremen II ab 13.30 Uhr den Auftakt. Um 14 Uhr spielen Norderstedt und Todesfelde gegeneinander. Außerdem empfängt Spitzenreiter Havelse den FC St. Pauli II. Und den Schlusspunkt des Spieltages setzen Kickers Emden und Lohne am Sonntag ab 16 Uhr.
Die übrigen drei Partien sind für den Samstag angesetzt. Ab 15 Uhr empfängt Phönix am Lübecker Buniamshof den VfB Oldenburg. Eine Stunde später tritt der Hamburger SV II nur ein paar Kilometer entfernt an der Lübecker Lohmühle beim dortigen VfB an. Und ebenfalls ab 16 Uhr trifft der SSV Jeddeloh II auf die U 23 von Holstein Kiel.
Zum Gegner: BSV mit starkem Start
Der Bremer SV bestreitet seine dritte Saison in der Regionalliga Nord. Der Auftakt gelang. Am ersten Spieltag besiegte der BSV den Hamburger SV II sicher mit 3:0-Toren. Nach einem Hamburger Eigentor (5.) erzielten Justin Bretgeld (65.) und Muzaffer Can Degirmenci (70.) vor 1.115 Zuschauern im heimischen Stadion am Panzenberg die Tore für die Elf von Trainer Sebastian Kmiech. Am zweiten Spieltag bei Holstein II führten die Bremer durch einen Treffer von Justin Marcel Gröger (52.) lange Zeit, ehe der eingewechselte Etienne Sohn den Hansestädtern noch zwei Punkte entriss. In beiden Spielen stand mit Tobias Duffner ein 40-jähriger drittligaerfahrener Torhüter zwischen den Pfosten – einer der ältesten Spieler in der Liga überhaupt.
Dabei gaben die blau-weißen Bremer in der Saisonvorbereitung kein optimales Bild ab. Niederlagen gab es gegen den Greifswalder SC aus der Regionalliga Nordost auf neutralem Platz (0:4) und den FC Verden 04 aus der Oberliga Niedersachsen daheim (0:1). Gewonnen wurde gegen den TV Eiche Horn (2:0), den VfL Oldenburg (2:0) und den Blumenthaler SV (3:1). Doch das alles zählt in der Liga nicht mehr.
Von den insgesamt neun Neuverpflichtungen des BSV hat der von Lok Leipzig aus der Regionalliga Nordost gekommene Innenverteidiger Maximilian Schütt – einst auch FC St. Pauli II und Eintracht Norderstedt – bei vollen 180 Minuten Spielzeit am besten eingeschlagen. Hingegen kam der aus seiner Rehdener Zeit ligaerfahrene Shinji Yamada (Berliner AK 07) überraschend noch gar nicht zum Zuge. Die vom TSV Havelse an den Panzenberg gewechselten Stürmer Luca Mittelstädt und Amoro Diedhiou erhoffen sich bei den Bremern ebenfalls mehr Einsatzzeiten, die sie bislang aber nicht bzw. kaum erhielten. Hingegen hat Leon Gino Schmidt, der von den Sportfreunden Lotte kam, immerhin beide Male gespielt. Eher langfristig dürften Torhüter Nico Weide (Werder Bremen U 19), Abwehrspieler Justin Faltyn (SC Verl U 19) und Mittelfeldakteur Moritz Busch (VfB Oldenburg U 19) aufgebaut werden. Neunter „Neuer“ ist Torhüter Pascal Wiewrodt (RW Koblenz), der mit seinen 24 Jahren die Kluft zwischen Routinier Duffner (40) und Talent Weide (19) im Torwart-Trio füllt.
Für den Sportlichen Leiter, Ralf Voigt, war von den Transferaktivitäten vielleicht die Verlängerung des Vertrags von Ausnahmestürmer Nikky Goguadze die wichtigste. Der Niederländer versuchte in der vergangenen Saison ein halbes Jahr lang sein Glück beim TSV Havelse, kehrte von dort jedoch glücklos (neun Liga-Einsätze, kein Tor) im Januar zurück und erfüllte mit 13 Treffern bei noch 16 Partien die hochgesteckten Bremer Erwartungen. Andere wichtige Leitfiguren im Spiel der Blau-Weißen sind der kopfballstarke Innenverteidiger Justin Gröger, die beiden Außenverteidiger Jan-Luca Warm (rechts) und Toshiaki Miyamoto (links) sowie Bjarne Kasper im defensiven Mittelfeld. Im Vergleich zum Vorjahr dürften zwei Abgänge schmerzen: Torhüter Andrea Hoxha ging zum FC 08 Villingen in die Regionalliga Südwest, und Stürmer Herdi Bukusu schloss sich dem Liga-Rivalen VfB Lübeck an.
Der BSV erregte in der Vergangenheit immer wieder auch durch seine Fans und deren originellen Ideen für Aufsehen. Zum nächsten DFB-Pokal-Spiel der Bremer, das eine Woche nach unserem Gastspiel am Panzenberg stattfinden und zu dem der Bremer Landespokalsieger den Zweitligisten SC Paderborn 07 erwarten wird, werden sich die BSV-Fans sicherlich wieder etwas einfallen lassen. Bei der 0:5-Niederlage gegen Schalke 04 vor knapp zwei Jahren, am 31. Juli 2022, mussten die Bremer noch ins Oldenburger Marschwegstadion umziehen. Die Fans hatten damals ihr Transparent entrollt, mit dem sie bei der von der Akademie für Fußball-Kultur durchgeführten Wahl des Fußball-Spruchs des Jahres 2022 den zweiten Platz belegten: „Choreo fällt heute aus. Haben das Geld beim Aufstieg versoffen.“
Unsere Mannschaft: wieder Liga-Tugenden zeigen
Als es am Freitagabend vor einer Woche – die SV Drochtersen/Assel war gerade 1:0 besiegt – aus den Mündern von einigen Weiche-Verantwortlichen hieß, dass der Start in die Saison mit der Integration von gleich 15 Zugängen erstaunlich gut verlaufen sei, aber künftig durchaus mit Rückschlägen gerechnet werden müsse, wusste keiner, dass bereits vier Tage später ein ganz besonders herber Rückschlag folgen würde. Das Pokal-Aus in Kaltenkirchen zeigte mal wieder nicht nur, dass der Pokal – wie so schön gesagt wird – seine eigenen Gesetze hat, sondern auch, dass die Favoritenrolle eine Last sein kann. Während sich Weiche in Meppen (1:1) und gegen Drochtersen (1:0) darauf verlassen konnte, dass die Kontrahenten das Spiel machen bzw. sich zumindest nicht in die eigene Defensive verschanzen würden, stand unsere Mannschaft in Kaltenkirchen vor einer ganz anderen Aufgabe: das Herausspielen von klaren Torchancen gegen einen tief stehenden Gegner. Nun ist wieder Liga-Alltag angesagt. Und da könnten sich die Schützlinge von Trainer Torsten Fröhling in ihrer Rolle wieder deutlich wohler fühlen. Der Bremer SV gilt als heimstark. Von unserer Mannschaft wird niemand erwarten, dass sie den Kontrahenten über 90 Minuten in dessen Hälfte festnageln würde.
Wie schon zuletzt dürfte sich am zur Verfügung stehenden Personal kaum etwas ändern. Dass die angeschlagenen Theo Behrmann, Maxim Jurk oder Alexander Laukart bereits am Sonntag wieder zur Verfügung stehen werden, ist nicht zu erwarten. Pelle Hoppe und Bjarne Schleemann fallen ohnehin noch für längere Zeit aus. Mohamed Cherif sah zwar im Pokal-Viertelfinale „Gelb-Rot“, doch der Platzverweis hat keine Sperre für den Liga-Alltag zur Folge.
Auf die Defensive war bei Weiche in der neuen Saison ohnehin bisher Verlass. Bei vier Pflichtspielen gab es erst zwei Gegentreffer. Allerdings wird unsere Mannschaft in Bremen nicht nur defensiv agieren können. Vielmehr müssen auch Akzente im Spiel nach vorn gesetzt werden. Die Offensivwirkung ist bei erst drei erzielten Toren ausbaufähig, zumal zwei der vier Pflichtspiele im Landespokalwettbewerb bei klassentieferen Kontrahenten stattfanden.
In der Vergangenheit trat Weiche zweimal am Bremer Panzenberg an. Allzu viel Glück hatte unsere Mannschaft dort bislang nicht. Bei der Premiere am 4. Dezember 2022 gab es aufgrund einer desolaten Abwehrleistung mit einem 0:3-Rückstand nach einer halben Stunde am Ende eine 0:4-Niederlage. Im Vorjahr versiebte Weiche am 20. August 2023 ein gutes Dutzend bester Chancen. So musste sich unsere Mannschaft bei der Rückkehr von Benjamin Eta an seine vorherige Wirkungsstätte als Trainer vor 1.045 Zuschauern mit einem torlosen Remis zufriedengeben. Daher wartet Weiche noch auf den ersten Treffer im Stadion des BSV. Die beiden Aufeinandertreffen im Manfred-Werner-Stadion brachten einen 2:1-Heimsieg zur Regionalliga-Premiere des BSV am 6. August 2022 und erst vor ein paar Wochen – am 8. Mai 2024 – ein turbulentes 4:4-Remis nach frühem 0:2-Rückstand und zwischenzeitlicher 4:3-Führung.
Hinweise für alle Fans: Liveübertragung bei nordfv.tv
Das Spiel wird am Sonntag, 11. August 2023, um 15 Uhr im Stadion am Panzenberg in Bremen angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Julian Meckfessel (TSG Burg Gretesch), der von Mika Jungclaus (TSV Lamstedt) und Jan-Niklas van der Kamp (FC Schüttorf 09) assistiert wird.
Für alle daheim bleibenden Weiche-Fans weisen wir gern auf den zentralen Vermarktungskanal der Regionalliga Nord über den Anbieter SolidSport hin. Hier wird es einen vom Gastgeber kommentierten Livestream unter https://nordfv.tv/sc-weiche-flensburg-08 geben. Ihr gelangt dorthin ebenso, wenn Ihr über unsere Homepage (weiche-liga.de) auf den Button „Weiche 08 TV“ geht. Die Übertragungen des BSV waren in der Vergangenheit in Bild- und Tonqualität sehr gut und u. a. mit Zeitlupeneinspielungen und zuweilen eingeblendeten statistischen Daten garniert. Ferner werden wir wieder einen Ticker mit Infos zu Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren wie gehabt auf unseren Social-Media-Kanälen zu laufen haben.
Für die Reise über die A 7, die A 261, die A 1 und die A 27 in die rund 270 km entfernte Hansestadt Bremen müssen (ohne Staus) mit PKW fast drei Stunden eingerechnet werden. Offiziell empfiehlt der BSV öffentliche Parkplätze, die auf der Bürgerweide zur Verfügung stehen würden (Anschrift: Theodor-Heuss-Allee 15, 28215 Bremen). Von dort – Nordseite des Hauptbahnhofs – soll der Fußweg zum Stadion (Anschrift: Landwehrstraße 4) noch 20 Minuten betragen. Man kann auch die Straßenbahnlinie 10 (Richtung Gröpelingen) vom Hauptbahnhof bis zur Haltestelle „Haferkamp“ nehmen, muss dann – am Penny-Parkplatz vorbei – etwas zurückgehen. Generell wird die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln empfohlen. Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Stadionnähe sind eher rar.
Bei Nutzung der öffentlichen Verkehrsmitteln (über Hamburg) muss mit einer Gesamtanreisezeit von dreieinhalb bis knapp über vier Stunden gerechnet werden. Mit dem 49-Euro-Ticket ist eine Verbindung etwa ab Flensburg um 09.15 Uhr mit Ankunft am Bremer Hauptbahnhof um 13.07 Uhr möglich. Vom Hauptbahnhof kann man z. B. ab 13.15 Uhr mit der Linie10 Richtung Gröpelingen an der vierten Station um 13.20 Uhr an der Haltestelle „Haferkamp“ aussteigen. Für die Rückfahrt bietet sich z. B. eine Verbindung um 17.14 Uhr ab Haferkamp bzw. 17.33 Uhr ab Bremen Hbf. an. Planmäßige Ankunft in Flensburg ist dann um 21.40 Uhr. Die Fahrtzeiten mit der Bahn können verkürzt werden, wenn zwischen Hamburg und Bremen (bzw. umgekehrt) eine teurere ICE-Verbindung genutzt wird.
Beim Bremer SV öffnet die Tageskasse i. d. R. 90 Minuten vor Anpfiff, d. h. um 13.30 Uhr. Die Ticketpreise liegen an der Tageskasse bei 12 Euro für einen Sitzplatz (ermäßigt: 9 Euro) und 9 Euro für einen Stehplatz (ermäßigt: 6 Euro). Ermäßigungen gibt es für Rentner, Schüler, Studierende, Arbeitslose und Schwerbehinderte (mind. 50 % GdB). Kinder bis sechs Jahre haben freien Eintritt. Im Onlinevorverkauf kosten die Tickets jeweils einen Euro mehr. Nebenbei: Offiziell ist das Stadion am Panzenberg im Stadtteil Walle derzeit für 4.999 Zuschauerinnen und Zuschauer zugelassen. Der unüberdachte Gästeblock neben der Haupttribüne fasst 350 Stehplätze sowie 60 Sitzplätze und drei Rollstuhlplätze.
Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.
Ein Hinweis noch zum Wetter: Für den Sonntag werden in Bremen sommerliche Temperaturen von etwa 25 Grad erwartet. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit ist gering.
Wir wünschen allen nach Bremen fahrenden Weiche-Fans eine problemlose Anreise, ein schönes Spiel und eine gut gelaunte Rückkehr nach Flensburg.