Aufstehen und Reaktion zeigen!

Das Spitzenspiel in Oldenburg am vergangenen Sonntag ging mächtig in die Hosen. Aber deshalb wird beim SC Weiche Flensburg 08 selbstverständlich weiterhin Fußball gespielt. Am Samstag kommt mit der U 23 von Hannover 96 ein gefährlicher Kontrahent, der nichts zu verlieren hat, zuletzt hingegen zweimal in Folge auswärts furios gewann. Bevor aber am Samstagnachmittag im Manfred-Werner-Stadion für unsere Mannschaft das Spiel eins nach Oldenburg angepfiffen werden wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

Zur Lage: Oldenburg vor dem Titelgewinn

Der vergangene sechste Spieltag der Meisterrunde brachte vermutlich eine Vorentscheidung im Titelrennen. Der VfB Oldenburg bezwang seinen ärgsten Verfolger SC Weiche Flensburg 08 deutlich mit 4:0 und baute seinen Vorsprung auf acht Punkte aus. Doch der Trainer des Spitzenreiters, Dario Fossi, wehrte alle Glückwünsche zur vorzeigten Meisterschaft und Qualifikation für die Relegationsspiele gegen den Nordost-Champion – wahrscheinlich dem BFC Dynamo – mit gutem Recht ab. Er rechnete vor, dass Weiche in den ausstehenden Partien zwölf Punkte holen könnte, und selbst Werder Bremen II hat rein rechnerisch nach dem 3:0-Heimsieg gegen Teutonia 05 noch eine Minichance.

Eine Überraschung gab es am vergangenen Wochenende in Kiel, wo der Primus der Nord-Gruppen-Phase Holstein II die letzten Hoffnungen nach einer 0:2-Niederlage gegen Hannover 96 II begraben musste. Für die U 23 von „96“ war es der zweite Auswärtssieg bei einer anderen U-Vertretung eines Zweitligisten innerhalb von vier Tagen. Und dabei fuhren die Jung-Hannoveraner mit einem Mini-Aufgebot von lediglich 14 Spielern an die Kieler Förde. Die übrigen beiden Duelle des vergangenen Spieltags endeten remis. Delmenhorst und Lübeck trennten sich 1:1, Hildesheim und der HSV II 2:2.

Nun wird der siebente Spieltag mit zwei Spielen am Freitag eröffnet. Während sich die zweiten Vertretungen des HSV und von Werder bereits um 13 Uhr treffen werden, hofft Lübeck ab 19.30 Uhr auf einen Heimsieg gegen Hildesheim. Im einzigen Samstagspiel stehen sich Weiche und Hannover 96 II gegenüber. Und am Sonntag richtet sich das Hauptaugenmerk auf die Partie im Hamburger Stadion Hoheluft, wo der VfB Oldenburg bei Teutonia 05 weitere Schritte in Richtung Meisterschaft gehen möchte. Außerdem trifft Holstein II im fünften Heimspiel in Folge (!) auf Atlas Delmenhorst.

Zum Gegner: gestärkt nach zwei starken Auswärtssiegen

Hannover 96 II startete mit dem Rucksack von lediglich fünf Punkten in diese Meisterrunde. Dann kassierte man anfangs gegen Holstein II (1:2), Weiche (2:3) und Lübeck (1:2) drei Heimniederlagen, während beim schwächelnden FC Teutonia 05 ein 4:4-Remis gelang. Die jungen Hannoveraner galten bei vielen wohl nur noch als Mannschaft, die das Zehnerfeld der Meisterrunde komplettiert. Doch die jüngsten beiden Auftritte der Elf von Trainer Lars Fuchs ließen aufhorchen. Beim Hamburger SV II gewannen die jungen „Roten“ mit 3:2, und vier Tage später schaffte man bei Holstein Kiel II ein 2:0 – die erfolgreiche Revanche für die Hinspielniederlage. Besonders bemerkenswert: Dem Trainer standen in Hamburg lediglich drei und in Kiel sogar nur zwei (!) Feldspieler für Einwechslungen zur Verfügung. Da findet sich offenbar gerade eine Mannschaft, die in der Personalnotsituation eher Chancen als Probleme sieht. Also aufgepasst, Weiche!

Inwieweit sich die personelle Lage für Trainer Lars Fuchs, dem mit Christian Schulz ein weiterer Ex-Profi assistiert, vielleicht entspannen wird, mag auch vom Freitagabendspiel der Zweitliga-Profis gegen Karlsruhe abhängig sein. Die noch abstiegsbedrohten Profis griffen zuletzt durchaus gern auf Moussa Doumbouya zurück. Der 24-jährige Stürmer mag derzeit der interessanteste Spieler der U 23 sein. In der Regionalliga erzielte er bei 17 Saisoneinsätzen zwölf Tore, davon sechs in der Meisterrunde und wie aus dem Nichts den 2:2-Ausgleichstreffer per Kopf im Hinspiel (80.). In jener Partie im Eilenriedestadion der niedersächsischen Landeshauptstadt ragte zudem Grace Bokake Bolufe hinter den Spitzen mit guter Übersicht, Dynamik und Schusstechnik heraus. Er erzielte beim 2:3 gegen unsere Mannschaft den ersten Treffer der Hannoveraner (14.).

Unser Rechtsverteidiger Patrick Herrmann, der von 2003 bis 2009 beim „Hannoverschen Sportverein von 1896“ war und zudem zwischen 2007 und 2009 insgesamt 44 Liga-Spiele für Hannover 96 II bestritt, verfolgt das Geschehen an seiner ehemaligen Wirkungsstätte noch immer. Er erwartet vom Kontrahenten: „Sie werden den Ball haben wollen und uns laufen lassen wollen.“ Der Routinier gab im Interview mit unserem Stadionmagazin allerdings auch das mögliche Erfolgsrezept mit: „Wenn wir aber taktisch gut agieren, robust im Zweikampfverhalten sind und auf ihre Fehler warten, bin ich mir sicher, werden wir ein gutes Spiel abliefern. Darüber hinaus brauchen wir aber auch unsere Ballpassagen, um nicht permanent den Ball hinterherzulaufen.“

Unsere Mannschaft: Reaktion zeigen!

Unsere Mannschaft hatte sich für das Gipfeltreffen vor einer Woche enorm viel vorgenommen und rutschte dann böse aus. Umso größer war die Enttäuschung. In jenem Spiel lief so ziemlich alles gegen Weiche. Doch wichtig ist im Sport, dass man nach einer Niederlage – und sei sie noch so schmerzhaft – wieder aufsteht. Das Schöne: Weiche hat nur eine Woche später die Chance, eine Reaktion zu zeigen. Sicher: Die Niederlage in Oldenburg, die völlig verdient war, ist geschehen; die wichtigen Punkte sind unwiederbringlich weg. Aber 19 andere Mannschaften der Regionalliga Nord würden im Augenblick den zweiten Tabellenrang von Weiche gegen ihren Platz gern eintauschen, wenn sie es denn könnten.

Nachdem die personellen Umstellungen, die Trainer Thomas Seeliger in Oldenburg zur Pause vorgenommen hatte, nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Florian Meyer (49.) taktisch bereits überholt waren, dürfte nun die Frage stehen, welche Elf am Samstag beginnen wird. Mit dem etatmäßigen Kapitän Torge Paetow sowie den Stammkräften Patrick Thomsen und Kevin Njie kehrten in Oldenburg nach der Pause Spieler zurück, die planmäßig ganz sicher zu den Aktivposten bei Thomas Seeliger zählen. Torhüter Casper Mols wiederum holte sich in unserer Oberliga-Mannschaft beim 1:0-Sieg beim VfB Lübeck Spielpraxis. Hingegen hatten Malte Petersen, Kevin Schulz und Florian Meyer in Oldenburg mehr oder weniger starke Blessuren erlitten. Sicher dürfte Ilidio Pastor Santos verletzungsbedingt von Neuem ausfallen. Für Dominic Hartmann, der bis zur U 19 im Jahre 2011 bei den Hannoveranern war, ist es wie für Patrick Herrmann ein Wiedersehen mit einem Ex-Verein.

Gegen Hannover 96 II hat es in der Vergangenheit durchweg enge Spiele gegeben. Insgesamt trafen beide 17mal aufeinander. Es gab sechs Flensburger und zwei Hannoveraner Siege. Die Hälfte aller Auseinandersetzungen endeten remis. Der letzte Sieg der jungen „Roten“ liegt dabei allerdings mehr als siebeneinhalb Jahre zurück. Am 2. August 2014 gewannen die Hannoveraner ihr Heimspiel mit 1:0. Die jüngste Partie im Manfred-Werner-Stadion ging am 13. September 2019 hingegen mit 1:0 an Weiche. Das Wiedersehenstreffen nach Corona-bedingter Pause war dann das Hinspiel dieser Saison. Vor genau sechs Wochen siegte unsere Mannschaft in Hannover mit 3:2. Die Flensburger Treffer erzielten Christopher Kramer (20.), Marcel Cornils (48.) und Kevin Schulz (90.+4).

Unsere Mannschaft wird ganz bestimmt nach der Niederlage in Oldenburg eine Reaktion zeigen wollen. Trainer Thomas Seeliger hatte schon unmittelbar nach dem Spiel im Marschweg-Stadion als neue Zielstellung die Vizemeisterschaft ausgerufen. Und letztlich geht es dann doch nicht nur darum, den zweiten Tabellenplatz zu sichern. Irgendwie bleibt eine Resthoffnung bestehen, dass sich Oldenburg einen Ausrutscher leistet. Für jenen Fall muss unsere Mannschaft da sein. Und wie könnte die Partie ausgehen? Patrick Herrmann gab sich im Interview mit unserem Stadionmagazin jedenfalls optimistisch. Er sagte: „Ich freue mich, wenn am Ende drei Punkte mehr auf unserem Konto sind.“

Hinweise für alle Fans: keine Einschränkungen

Das Spiel wird am Samstagnachmittag, 30. April 2022, um 13.30 Uhr im Manfred-Werner-Stadion angepfiffen. Als Schiedsrichter amtiert Kevin Rosin (SV Lieth), der von Julius Steinhorst (SV Halstenbek-Rellingen) und Janik Möller (SV Lieth) assistiert wird. Einen Livestream bei „Sporttotal.tv“ wird es – wie bei allen Heimspielen des SC Weiche – geben.

Wie schon bei den vergangenen Heimspielen gibt es keine Corona-bedingten Einschränkungen mehr. Tickets zwischen 5 Euro und 14 Euro gibt es – wie gehabt – in den Kategorien Stehplatz, Sitzplatz ohne sowie Sitzplatz mit Dach über unseren Ticketanbieter im Internet oder an den Stadionkassen. Und als besonderer Anreiz: Bei Temperaturen um 13 Grad soll es am Samstag regenfrei bleiben.

Bei Fragen könnt Ihr Euch wie immer gern an unsere Fanbetreuung wenden. Ansprechpartner ist Daniel Henke (Tel.: 0174/6 35 73 44; fanbetreuung(at)weicheflensburg08.de).

Wir wünschen allen Fans einen unterhaltsamen, spannenden und schönen Fußballnachmittag im Manfred-Werner-Stadion.