Auf zur zweiten Chance!

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Auf zur zweiten Chance!

Am Mittwoch geht es nach Bersenbrück

4. Juni 2024

Dass der SC Weiche Flensburg 08 noch eine Mini-Chance auf den Klassenerhalt hatte, ging nach dem 34. Liga-Spieltag und der 0:2-Heimniederlage gegen Norderstedt beinahe unter. Nun aber ist es amtlich: Durch den Aufstieg von Hannover 96 II in die 3. Liga erhält unsere Mannschaft die Möglichkeit, den Liga-Verbleib doch noch aus eigener Kraft zu schaffen. Bevor es am Mittwochabend ab 19.30 Uhr im Hasestadion des TuS Bersenbrück darum gehen wird, sich eine gute Ausgangsposition für das nur vier Tage später in Flensburg stattfindende Rückspiel zu erarbeiten, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

Zur Lage: Riesiger Dank und Glückwünsche an Hannover 96 II!

An Hannover 96 II gehen die herzlichen Glückwünsche zum Aufstieg in die 3. Liga! Die Mannschaft von Trainer Daniel Stendel setzte sich im Elfmeterschießen gegen den Meister der Regionalliga Bayern, die Würzburger Kickers, knapp, aber verdientermaßen durch. Nach der 0:1-Niederlage im Hinspiel konnten die jungen Hannoveraner nach 90 Minuten des Rückspiels mit einem 2:1 die Verlängerung erzwingen. Nach der 30-minütigen Zusatzschicht hieß es 3:2, wodurch ein Elfmeterschießen notwendig wurde. Da setzten sich dann die Niedersachsen vor 25.000 Fans mit 5:4 Toren durch, sodass sie den Aufstieg schafften und einen Platz in der Regionalliga Nord freimachten. Die Folge: Der Vierzehnte, SSV Jeddeloh II, schaffte auf dem Sofa den Klassenerhalt, und Niedersachsens Vizemeister muss nun gegen den Tabellenfünfzehnten der Regionalliga ran, um den letzten freien Platz in der Liga 2024/25 auszuspielen. Das bedeutet: In der Relegation treten in zwei Spielen TuS Bersenbrück und der SC Weiche Flensburg 08 gegeneinander an. Das Hinspiel findet am Mittwoch, 5. Juni, ab 19.30 Uhr bei den Niedersachsen statt. Vier Tage später steigt am Sonntag, ab 15 Uhr, im Manfred-Werner-Stadion in Flensburg-Weiche das entscheidende Rückspiel.

Im Übrigen wird es diese Form der Relegation ab der kommenden Saison 2024/25 nicht mehr geben. Dann wird sich nach § 6 Abs. 7 der Spielordnung des Norddeutschen Fußball-Verbandes (NFV) die zweitbeste aufstiegsberechtigte Mannschaft Niedersachsens in die Aufstiegsrunde eingliedern, die bislang lediglich die bestplatzierten aufstiegsberechtigten Mannschaften aus Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein umfasst. Von dort schafften vor wenigen Tagen der SV Werder Bremen II und der SV Todesfelde den Sprung in die Regionalliga, während Hamburgs Vertreter Altona 93 scheiterte. Aus Niedersachsen war Meister Kickers Emden zuvor direkt aufgestiegen.

Zum Gegner: Vizemeister Niedersachsens

Der TuS Bersenbrück hat seine bislang beste Saison gespielt. Seit 2016/17 kicken die Rot-Weißen in der höchsten Spielklasse Niedersachsens. Nach Platz 13 in der Saison 2021/22 wurde der TuS ein Jahr später bereits Vierter und zudem nach einem 3:0-Heimsieg im Finale gegen den damaligen Meister SC Spelle-Venhaus Landespokalsieger im Amateurbereich, sodass der DFB-Pokalwettbewerb 2023/24 erreicht wurde. Da verloren die Bersenbrücker in der ersten Runde dieser Saison gegen Borussia Mönchengladbach in Osnabrück mit 0:7. Nun wurde die Mannschaft von Trainer Tobias Langemeyer, der zum Saisonbeginn das Amt übernommen hatte, Vizemeister hinter Kickers Emden.

Die Saisonbilanz der TuS ist durchaus beeindruckend. In den 34 Liga-Spielen gelangen gleich 21 Siege und 69 Punkte. Die 83:49 Tore drücken eine offensive Spielweise aus. Und tatsächlich: Unter den zehn besten Torjägern der Oberliga Niedersachsen haben sich mit Markus Lührmann (18 Tore), Saikouba Manneh (17) und Jules Reimerink (14) gleich drei Bersenbrücker platziert. Der 34-jährige Holländer Jules Reimerink, der ferner 16 Tore vorbereitet hat, dürfte zugleich der bekannteste Spieler im TuS-Kader sein. Seine 49 Zweitliga-Einsätze beim FC Energie Cottbus liegen allerdings schon mehr als zehn Jahre zurück. Für Osnabrück und Lotte bestritt der Linksaußen zudem 82 Drittliga-Partien. Kapitän ist der 28-jährige Innenverteidiger Nicolas Eiter. Zuletzt stand durchweg Nils Böhmann als Nummer eins zwischen den Pfosten; auch er hat bereits die Kapitänsbinde getragen.

Die Niedersachsen schwammen gerade in den jüngsten Wochen auf einer Erfolgswoge. Nach einem 2:2-Remis bei Lupo Martini Wolfsburg wurden die letzten sechs Liga-Spiele allesamt gewonnen. So behaupteten sich die Bersenbrücker im Schlussspurt gegenüber der namhaften Konkurrenz ehemaliger Regionalligisten. Der Vorsprung vor Atlas Delmenhorst (63 Punkte) war am Ende beträchtlich, und auch Lupo Martini, Hildesheim, Egestorf-Langreder und Rehden, die in der Abschlusstabelle auf den Plätzen 4 bis 7 einkamen, mussten den Westniedersachsen den Vortritt lassen. Im Spitzenspiel am 12. Mai wurde Meister Kickers Emden vor 810 Zuschauern mit 2:1 geschlagen. Zuvor war bereits der 3:1-Heimsieg gegen Delmenhorst vor 820 Zuschauern wegweisend. Im eigenen Stadion musste TuS drei Niederlagen einstecken: gegen den VfL Oldenburg gab es ein 0:4, gegen Arminia Hannover ein 1:4 und gegen Rehden ein 1:2. Der BSV Rehden war zugleich der letzte Kontrahent, der Bersenbrück bezwingen konnte. Das war am 12. April.

Unsere Mannschaft: hat es wieder selbst in der Hand

Nach dem letzten Spieltag der Regionalliga hatte unsere Mannschaft zunächst ein paar Tage Zeit, um abzuschalten und sich körperlich wie psychisch von den vergangenen kräftezehrenden Wochen des Abstiegskampfes zu erholen. Am Donnerstag, 23. Mai, ging es dann aber auch schon wieder mit der ersten Trainingseinheit weiter. Sicherlich: Die Ungewissheit, ob unsere Mannschaft die Relegation spielen darf, begleitete die ersten Tage. Doch das gemeinsame Erlebnis vom vergangenen Sonntag, als nach einer Trainingseinheit am Vormittag zusammen erfolgreich gezittert wurde, wie Hannover 96 II im Rückkampf gegen die Würzburger Kickers die Tür zur zweiten Chance für unsere Mannschaft öffnete, sollte auch die letzten Lebensgeister bei den Schützlingen von Trainer Torsten Fröhling wieder geweckt haben.

„Wir sind dankbar. Dankbar, dass wir eine allerletzte Chance bekommen haben. Ich hoffe, dass alle das als Auftrag verstehen“, sagte Sport-Geschäftsführer Christian Jürgensen wenige Minuten, nachdem die Hannoveraner ihren letzten entscheidenden Elfmeter verwandelt hatten, gegenüber dem „Flensburger Tageblatt“. Vom Erfolg einer anderen Mannschaft abhängig zu sein, zehrte an den Nerven. Nun haben es unsere Männer wieder in der eigenen Hand. Dass die Aufgabe alles andere als leicht werden wird, ist dabei gewiss. „Unser Gegner hat Qualität, das wissen wir“, so Christian Jürgensen am Montagnachmittag mit Verweis auf die starke Offensive des TuS Bersenbrück.

Personell könnte Torsten Fröhling weitgehend die Startelf bringen, die zuletzt auch schon auftrat. Zu viel verraten wollte aber niemand etwas, heißt es doch, für den Kontrahenten nicht zu ausrechenbar zu sein. Und entschieden wird das Duell ohnehin erst am Sonntag in Flensburg, obgleich es am Mittwochabend wichtig sein wird, sich eine gute Ausgangsposition für den Showdown zu erkämpfen.

Direkte Duelle zwischen Bersenbrück und Weiche hat es bislang noch nicht gegeben, sodass hier Neuland betreten wird. Allerdings können zwei ähnliche Situationen Hoffnungen geben. In den Aufstiegsspielen von 2012 setzte sich Weiche damals gegen den Niedersachsen-Vertreter SV Holthausen/Biene mit zwei Siegen durch. Erst hieß es in Niedersachsen am 6. Juni vor 2.200 Zuschauern 3:1 für den damaligen ETSV, wobei Marcel Cornils zweimal traf. Das Rückspiel im Manfred-Werner-Stadion am 9. Juni 2012 endete vor 1.328 Zuschauern im Manfred-Werner-Stadion sogar 3:0. Freilich war Holthausen/Biene zuvor in der Liga nur Sechster geworden, durfte damals aber die Relegation spielen, weil die ersten vier Mannschaften direkt in die neustrukturierte Regionalliga Einzug hielten und der Tabellenfünfte, VfL Osnabrück II, nicht aufstiegsberechtigt war. Und im Vorjahr setzte sich der Regionalligist, Bremer SV, gegen Niedersachsens Vize, Lupo Martini Wolfsburg, nach einem torlosen Remis im Hinspiel durch einen 2:1-Heimerfolg am Ende durch. Allerdings: Es gibt halt kein Gesetz, wonach die Relegation immer so enden muss. Auch diesmal beginnt das Hinspiel bekanntermaßen beim Stande von 0:0.

Hinweise für alle Fans: keine Rückreise mit ÖPNV am Mittwoch!

Das Hinspiel wird am Mittwoch, 5. Juni 2024, um 19.30 Uhr im Hasestadion von Bersenbrück am Hastruper Weg angepfiffen. „Hasestadion“ heißt die Spielstätte des TuS, weil sie direkt an der Hase, einem Nebenfluss der Ems, liegt. Schiedsrichter der Partie ist Lennart Wolff (Bremer SV), der von Pascal Bär (SC Lehe-Spaden/Bremerhaven) und Dennis Beuße (TSV Schornbach) an den Linien assistiert wird. Als Vierter Offizieller wird Giulio Horney (SV Werder Bremen) fungieren.

Einen Livestream zum Spiel wird es aller Voraussicht nach nicht geben. Auf unseren Social-Media-Kanälen werden wir einen Ticker mit Infos zu Aufstellung, Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren zu laufen haben. Einen Liveticker, bedient vom Gastgeber, wird es wahrscheinlich auch bei fussball.de geben.

Für die Reise über die A 7 und die A 1 Richtung Nordrhein-Westfalen ins rund 350 km entfernte Bersenbrück im Landkreis Osnabrück muss mit PKW (ohne Staus) mit einer fast vierstündigen Fahrzeit gerechnet werden. Das Stadion liegt im östlich gelegenen Ortsteil Hastrup, direkt an der Hase. Es hat Naturrasen, Flutlicht, keine Laufbahn und bietet 3.000 Zuschauern Platz.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Anreise nach Bersenbrück gut möglich. So kann ab Flensburg 11.15 Uhr mit Umsteigen in Neumünster und Osnabrück der Zielort Bersenbrück um 16.28 Uhr erreicht werden. Die Ankunft in Bersenbrück verschiebt sich jeweils um eine Stunde (17.28 Uhr bzw. 18.28 Uhr), wenn um 12.15 Uhr oder 13.15 Uhr (jeweils mit Umstieg in Hamburg und Osnabrück) gefahren wird. Wer komplett das 49-Euro-Ticket verwenden möchte, muss für die Strecke zwischen Hamburg und Osnabrück jedoch den Regionalverkehr nutzen und daher eine deutlich längere Fahrzeit einplanen. Vom Bahnhof ist noch ein Fußweg von rund 1,3 km Länge (etwa 15 min.) Richtung Osten und über die Hase zu absolvieren. Allerdings: Eine Rückfahrt mit ÖPNV noch am Mittwochabend nach Abpfiff erscheint nicht realistisch. Vielleicht können da die Zugfahrer bei unseren mit dem PKW anreisenden Fans eine Mitfahrgelegenheit nutzen.

Eintrittskarten für das Hinspiel gibt es in Bersenbrück an der Tageskasse. Dort kosten die Tickets 8 Euro, wobei es im Hasestadion keine Sitzplätze gibt. Bei der Preisgestaltung mussten Vorgaben des Norddeutschen Fußballverbandes beachtet werden. Sie erfolgte nach Absprachen zwischen den Vereinen und dem Verband. Wie bei Pokalspielen werden die Einnahmen nach Abzug der Abgaben an den Verband zwischen den Vereinen aufgeteilt. Das ist auch der Grund, weshalb es zum Rückspiel in Flensburg einige Sonderreglungen gegenüber dem normalen Liga-Spielbetrieb geben wird und Dauerkarten nicht gelten können. Dauerkartenbesitzer haben aber bis Mittwoch, 18 Uhr, die Möglichkeit, ihren üblichen Platz im Manfred-Werner-Stadion zu reservieren. Danach startet der freie Verkauf. Der Eintritt in Flensburg wird an der Tageskasse 8 Euro (überdachter Sitzplatz; ermäßigt sechs Euro) und sechs Euro (nicht-überdachter Sitzplatz und Stehplatz; ermäßigt vier Euro) kosten.

Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.

Ein Hinweis zum Wetter: In Bersenbrück werden für Mittwoch Temperaturen von knapp unter 20 Grad erwartet. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit liegt bei rund 50 Prozent.

Wir freuen uns über Eure Unterstützung und wünschen allen nach Bersenbrück fahrenden Weiche-Fans eine problemlose Anreise, ein schönes Spiel und eine gut gelaunte Rückkehr nach Flensburg.