Auf Punktejagd in Norderstedt
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Auf Punktejagd in Norderstedt
Weiche muss am Sonntag zur Eintracht reisen
Am vergangenen Samstag musste der SC Weiche Flensburg 08 im Heimspiel gegen Spitzenreiter TSV Havelse eine 1:2-Niederlage hinnehmen. Nach diesem ersten Rückschlag in der Liga sind die Sinne aber längst wieder geschärft. Unsere Mannschaft möchte schnellstmöglich in die Erfolgsspur zurückkehren, idealerweise bereits im nächsten Spiel bei Eintracht Norderstedt. Bevor es am Sonntagnachmittag ab 14 Uhr im Edmund-Plambeck-Stadion bei den Süd-Schleswig-Holsteinern zur Sache gehen wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.
Zur Lage: Tore satt am sechsten Spieltag
Mit sagenhaften 46 Toren (5,1 pro Spiel!) war der vergangene sechste Spieltag herausragend torreich und einmal mehr spektakulär. Alle 18 Vertretungen konnten mindestens einmal jubeln. Den höchsten Sieg feierte Holstein Kiel II beim ersten Saison-„Dreier“ mit einem 5:1 gegen Eintracht Norderstedt, das wiederum die erste Niederlage einstecken musste. Fünf Treffer erzielten auch Phönix Lübeck beim 5:3-Auswärtssieg nach frühem 0:2-Rückstand bei der U 23 des FC St. Pauli und der Hamburger SV II beim 5:2 gegen den Ortsnachbarn Teutonia 05 Ottensen, für den das „Stadionduell“ ein verkapptes Heimspiel hätte sein können. Für die HSV-Zweite, bei der Omar Sillah einen Dreierpack hinlegte, waren es überhaupt die ersten Treffer der Saison. Einen 4:3-Auswärtssieg bei der U 23 des SV Werder feierte Lohne, wobei Neuzugang Felix Schmiederer (zuvor Drochtersen) mit einem Dreierpack den 0:1-Rückstand in eine 3:1-Führung der Blau-Weißen drehen konnte. Nach dem Treffer zum 4:1-Zwischenstand wurde es noch einmal eng, weil die Bremer – u. a. mit einem Tor des sechs Minuten zuvor eingewechselten Jannic Ehlers – auf 3:4 verkürzen konnten. Ein paar Kilometer entfernt, am Bremer Panzenberg, spielte sich eine Stunde später Ähnliches ab. Der dort beheimatete Bremer SV lag gegen den SSV Jeddeloh II trotz Überzahl schon mit 0:3-Toren zurück, ehe Nikky Goguadze – wer sonst, könnte man fragen – mit einem Doppelpack für den 2:3-Anschluss, Spannung, aber dann doch Endstand sorgte. Den enorm torreichen Sonntag komplettierten Todesfelde und Emden. Die Gäste aus Ostfriesland siegten nach 0:1-Rückstand mit 3:1, wobei auch Marten Schmidt einmal traf, und zwar sieben Minuten nach seiner Einwechslung.
In den übrigen drei Partien ging es nicht weniger spannend zu. Am Freitag musste sich Drochtersen/Assel im Heimspiel vor 1.101 Zuschauern nach vergebenen Chancen über den späten 1:1-Ausgleich des VfB Lübeck ärgern. Der TSV Havelse siegte im Spitzenspiel beim SC Weiche Flensburg 08 vor 1.194 Zuschauern nach 0:1-Rückstand mit 2:1 und bewahrte damit als einzige Mannschaft seine weiße Weste. Der Spitzenreiter hat nun seine ersten sechs Partien allesamt gewonnen. Und beim Derby zwischen Oldenburg und Meppen vor 4.702 Zuschauern legte Meppen zwar zweimal vor, am Ende aber teilten sich beide mit einem 2:2-Remis die Punkte. So richtig zufrieden wird damit weder der VfB noch der SVM sein.
Am kommenden siebenten Spieltag stehen vier Partien bereits am Freitag an. Ab 18.30 Uhr empfängt Oldenburg den Werder-Nachwuchs. Eine halbe Stunde später hofft Aufsteiger Kickers Emden gegen den FC St. Pauli II auf eine Fortsetzung seiner Erfolgsserie. Außerdem empfängt Phönix Lübeck den HSV-Nachwuchs. Nochmals eine halbe Stunde später möchte Meppen gegen den SSV Jeddeloh II wichtige Heimpunkte behalten.
Am Samstag absolviert der VfB Lübeck ab 14 Uhr gegen den Bremer SV schon sein fünftes Heimspiel. Erst um 18 Uhr gastiert die einzige noch punktlose Mannschaft, Aufsteiger SV Todesfelde, bei Blau-Weiß Lohne. Teutonia Ottensen hofft am Sonntag ab 13.30 Uhr auf einen Heimsieg gegen Holstein II. Abgeschlossen wird der Spieltag mit zwei Partien, die um 14 Uhr angepfiffen werden. Dann empfängt Norderstedt unsere Mannschaft, und Spitzenreiter Havelse wird von Drochtersen/Assel geprüft werden.
Zum Gegner: in Kiel gestolpert
Am vergangenen Sonntag musste Eintracht Norderstedt bei der U 23 von Holstein Kiel eine empfindliche 1:5-Schlappe einstecken. Die erste Saisonniederlage bei den bis dahin sieglosen Landeshauptstädtern passte so gar nicht in die bisherigen Ergebnisse der Eintracht. Im Hamburger Pokal hatte „EN“ mit 13:0 beim SV Bergstedt, 9:0 beim VfL Hammonia und 4:1 beim Niendorfer TSV drei klare Siege gefeiert. Neben den 1:1-Remis bei den U-Mannschaften von Werder Bremen und dem FC St. Pauli – dort lange Zeit mit 1:0-Führung bei 25-minütiger doppelter Unterzahl – hatte es in der Liga Heimsiege gegen Oldenburg (2:0) und Todesfelde (1:0) gegeben. Die Heimbilanz ist demnach noch blütenweiß: 3:0 Tore, alle sechs Punkte. Im Übrigen waren die beiden Auftritte vor eigenem Publikum mit 1.095 (gegen Oldenburg) und 925 Fans (im Derby gegen Todesfelde) zudem gut besucht, wobei sowohl der VfB als auch der Aufsteiger zahlreiche Anhänger nach Norderstedt mitbrachten. Das „Stadionduell“ gegen den „Untermieter“ FC St. Pauli II war offiziell ein Auswärtsspiel und zog 452 Zuschauer an.
Die jüngste 1:5-Pleite bei den Jungstörchen entsprach so gar nicht dem Bild der nun beinahe schon traditionell gut startenden Norderstedtern. Sie relativiert sich allerdings, wenn einerseits das mit Profis aus der Bundesliga-Mannschaft verstärkte Aufgebot der Störche und andererseits die angespannte Personallage bei der Eintracht berücksichtigt werden. Mehrere „EN“-Spieler fehlten am Ende einer englischen Woche, die zudem mit dem – angesichts der beiden Platzverweise – kräftezehrenden „Stadionduell“ gegen den FC St. Pauli II begonnen hatte. Nun sah der eingewechselte Nathan Winkler „Gelb-Rot“, sodass er gegen unsere Mannschaft zum Zuschauen verdammt sein wird. Dafür kehrt Nick Selutin nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre wieder zurück. An den auffällig blondierten Stürmer mit Vergangenheit bei Borussia Dortmund hat Weiche keine guten Erinnerungen. Am letzten Spieltag der vergangenen Saison wurde er im Manfred-Werner-Stadion eingewechselt und schubste Weiche mit seinen beiden Treffern in der Schlussphase zum 2:0-Sieg der Eintracht in die bange Saisonverlängerung.
Bei den Gastgebern werden neben Nathan Winkler auch die schon seit längerem verletzten Verteidiger André Wallenborn (Knie) und Saibo Ibraimo (Muskelbündelriss) sowie Stürmer Ayoub Akhber (Kreuzbandriss) fehlen. Zu diesen Ausfällen gesellen sich zudem wohl die beiden am Außenband verletzten Holger Brüning und Marcell Sobotta. Und es ist damit zu rechnen, dass ferner Luis Coordes nicht auflaufen wird. Der Linksaußen hatte gegen den FC St. Pauli II „Rot“ gesehen und danach erst einmal – in Kiel – ausgesetzt. Ansonsten kann Trainer Jean-Pierre Richter auf ein erfahrenes Ensemble um Kapitän und Standardspezialist Ersin Zehir zurückgreifen. Prominentester Neuzugang ist wohl Marcell Sobotta. Der gebürtige Eutiner mit Vergangenheit u. a. beim FC St. Pauli und Drochtersen/Assel wechselte von Kickers Emden, kam in dieser Saison allerdings verletzungsbedingt bislang noch nicht zum Einsatz. Zu achten gilt es wie immer auf Manuel Brendel. Der Stürmer hat schon wieder zwei der bislang sechs Liga-Tore der Eintracht erzielt und ist aktuell damit der Top-Torjäger. In der Vorsaison hatte er 13-mal getroffen.
Unsere Mannschaft: etatmäßiger Kapitän wieder fit
Mit der 1:2-Niederlage gegen den TSV Havelse ging für den SC Weiche eine Serie zu Ende. Vier Siege in Folge hatte unsere Mannschaft in der Liga gefeiert – lang ist es her, dass die in der vergangenen Saison arg geschundene Weiche-Seele das erleben durfte. Cheftrainer Torsten Fröhling hatte zuvor noch nicht einmal zwei „Dreier“ in Serie bejubeln dürfen. Die nun anstehende Frage ist diejenige, wie schnell Weiche in die Erfolgsspur zurückfinden kann. Der Trainer war da auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Havelse optimistisch, als er sagte: „Solche Spiele – haben wir gesagt – werden irgendwann mal kommen. Aber ich bin überzeugt von der Mannschaft, sodass ich da guter Dinge bin, dass so ein Spiel sie nicht umhaut diesmal.“
Dabei könnte Skepsis neben den Erlebnissen aus der vergangenen Saison auch durchaus darin begründet gewesen sein, dass nach der Partie gegen Havelse die Hiobsbotschaften aus der physiotherapeutischen Abteilung nicht abzureißen drohten. Innenverteidiger Torben Rehfeldt hatte schon vor der Halbzeitpause ein Ziehen bemerkt und war deshalb dann in der Kabine geblieben. Der Torschütze Randy Gyamenah, der viel Gefahr ausstrahlen konnte, schied nach nicht ganz einer Stunde wegen einer schmerzhaften Prellung aus. Und auch Torhüter Christian Rust klagte über Nachwehen einer Aktion, bei der er unglücklich auf die Schulter gefallen war. Allen drei kam die zweitägige Pause nach der kräftezehrenden „englischen Woche“ wohl gerade recht. So war am Sonntag und Montag trainingsfrei. Die konzentrierte Vorbereitung auf das Spiel gegen Norderstedt begann am Dienstag. Doch wahrscheinlich wird erst nach dem Abschlusstraining am Samstag der 20er-Kader für die Partie endgültig feststehen.
Erfreuliches gab es auch. Reha-Trainer Hans Baudisch testete die Einsatzfähigkeit unseres etatmäßigen Kapitäns Mads Albæk und gab danach „grünes Licht“. Der 34-jährige Däne sei nach seiner Leistenverletzung aus dem Spiel beim Bremer SV wieder topfit, so unser Reha-Experte. Er habe Fitnesswerte wie ein Bundesliga-Profi, meinte anerkennend Hans Baudisch, der beispielsweise auf Messungen der maximalen Sauerstoffaufnahme verwies. Nun liegt es an Trainer Torsten Fröhling, ob Mads Albæk schon am Sonntag gegen Norderstedt in die erste Elf bzw. wenigstens in den Kader zurückkehren wird. Hinzu kommt, dass mit Alexander Laukart und Joshua Nwokoma zwei weitere zentral agierende Akteure auf mehr Spielzeit als bisher hoffen werden. Sie hatten zuletzt bei Einwechslungen auf sich aufmerksam gemacht. Und auch Nils Bock, Paul Thieler sowie nach etwa zehnmonatiger Verletzungspause Maxim Jurk sammelten am vergangenen Wochenende Spielpraxis in der Zweiten.
Für den Cheftrainer wird der Gastauftritt in Norderstedt eine Rückkehr an eine alte Wirkungsstätte sein. In Norderstedt war er in den 2000er Jahren im Nachwuchs tätig. Sicherlich werden auch Pelle Hoppe und Theo Behrmann am Sonntag im Edmund-Plambeck-Stadion mit gemischten Gefühlen sein und viele Hände schütteln müssen. Beide spielten vor einiger Zeit für die Eintracht, fallen derzeit jedoch verletzungsbedingt aus. Definitiv ebenfalls auf der Ausfallliste wird zudem Bjarne Schleemann stehen.
Norderstedt ( in der zwölften Spielzeit) und Weiche (13) gehören mittlerweile zum Kreis derjenigen vier Mannschaften, die am längsten ununterbrochen der Liga angehören. Nur die U-Mannschaften des FC St. Pauli und des HSV (ebenfalls jeweils 13 Jahre) können da mithalten. So kann die Partie zwischen den Süd- und den Nord-Schleswig-Holsteinern schon so ein wenig wie ein Traditionsduell angesehen werden, obgleich eine gleichzeitige Titulierung als Landesderby nur halb korrekt ist, da Eintracht Norderstedt zum Einzugsbereich des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV) zählt. Bis zum vergangenen Mai galt die Eintracht als ausgesprochener Lieblingsgegner von Weiche. In 20 Duellen hatte es nur einen Eintracht-Sieg (2:1 vom 16.08.2015) bei acht Remis und elf Flensburger Erfolgen gegeben (17:33 Tore). Doch dann kam jener 18. Mai 2024, an dem Norderstedt mit 2:0 in Flensburg siegte, selbst den Klassenerhalt festnagelte und unsere Mannschaft in die bange Saisonverlängerung schickte.
Hinweise für alle Fans: keine weite Anreise
Das Spiel wird am Sonntag, 1. September 2024, um 14 Uhr im Edmund-Plambeck-Stadion von Norderstedt angepfiffen werden. Schiedsrichter der Partie ist Björn Behrens (TuS Wettbergen/Hannover), der von Felix Mutz (Hannoverscher SC) und Leo Heckmann (TSV Asendorf) an den Linien assistiert wird.
Heimspiele von Eintracht Norderstedt werden medial i. d. R. bestens begleitet. Einen vom Gastgeber kommentierten Livestream wird es auf dem zentralen Vermarktungskanal der Regionalliga Nord über den Anbieter SolidSport geben. Ihr erreicht ihn wie üblich unter https://nordfv.tv/sc-weiche-flensburg-08 oder wenn Ihr über unsere Homepage (weiche-liga.de) auf den Button „Weiche 08 TV“ geht. Ferner werden wir einen Ticker mit Infos zu Aufstellung, Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren wie gehabt auf unseren Social-Media-Kanälen zu laufen haben.
Für die Reise über die A 7 ins rund 150 km entfernte Norderstedt im Kreis Segeberg müssen (ohne Staus) mit PKW etwa eineinhalb Stunden eingerechnet werden. Die Spielstätte an der Ochsenzoller Straße verfügt zwar über einen Parkplatz, doch nur bei rechtzeitigem Erscheinen dürften die Parkmöglichkeiten günstig sein.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ergibt sich die beste Verbindung mit dem RE 7 (beispielsweise ab Flensburg um 09.15 Uhr) bis Hamburg-Dammtor und dann mit der U 1 vom Stephansplatz bis Garstedt (Ankunft 11.52 Uhr). Von dort ist ein Fußweg von etwas mehr als einem Kilometer Länge über den Birkenweg zur Ochsenzoller Straße notwendig, für den ca. 15 Minuten veranschlagt werden sollten. Die Rückfahrt kann in umgekehrter Folge z. B. um 17.10 Uhr ab Garstedt mit der U 1 via Stephansplatz bzw. Dammtor erfolgen. Ankunft in Flensburg hierfür ist planmäßig um 19.40 Uhr. Für die genannten Verbindungen sind komplett das 49-Euro- oder das SH-Ticket (für eine Person 29 Euro) nutzbar.
Eintrittskarten zum Spiel gibt es ab 7 Euro (Stehplatz ermäßigt) vorab im Internet. Sitzplätze auf der überdachten Haupttribüne gibt es für 12 Euro (ermäßigt 10 Euro), Stehplätze für 9 Euro. Beachtet bitte, dass die Gegengerade aus baulichen Gründen gesperrt ist. Daher hat der Gastgeber die Eintrittspreise für die überdachte Haupttribüne gesenkt (zuvor: 15/12 Euro). Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt. Die Stadiontore und -kassen öffnen in Norderstedt eine Stunde vor Anpfiff, d. h. um 13 Uhr.
Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.
Ein Hinweis zum Wetter: In Norderstedt werden für den Sonntag spätsommerliche Temperaturen von etwas über 20 Grad erwartet. Die Wahrscheinlichkeit von Niederschlag liegt für den gesamten Tag bei rund 50 Prozent.
Wir wünschen allen nach Norderstedt fahrenden Weiche-Fans eine problemlose Anreise, ein schönes Spiel und eine gut gelaunte Rückkehr nach Flensburg.