Auf nach Havelse!

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Auf nach Havelse!

Am Samstag vorletztes Auswärtsspiel

19. April 2024

Das Saisonende naht. Am Wochenende absolviert die Regionalliga Nord bereits ihren 30. Spieltag. Der SC Weiche Flensburg 08 wird beim TSV Havelse, einem Stadtteilverein von Garbsen bei Hannover, zu Gast sein. Bevor es für unsere Mannschaft am Samstag ab 14 Uhr im dortigen Wilhelm-Langrehr-Stadion darum gehen wird, für den Klassenerhalt zu punkten, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

Zur Lage: Hannover II strauchelt

Für viele war der 1:0-Sieg des heimstarken Bremer SV gegen Tabellenführer Hannover 96 II die größte Überraschung des vergangenen Wochenendes. Der Spitzenreiter büßte von seinem großen Vorsprung etwas ein. Nutznießer war besonders der SV Meppen, der im eigenen Stadion vor 6.401 Zuschauern den TSV Havelse mit 4:1 bezwang und nun bei noch sieben Punkten Rückstand wieder auf mehr hofft. Phönix Lübeck kam hingegen beim Hamburger SV II über ein 1:1-Unentschieden nicht hinaus. Die Marzipanstädter liegen zehn Punkte zurück, haben allerdings noch zwei Nachholspiele offen.

Im Abstiegskampf war vor allem der Bremer SV der große Gewinner. Weiche trennte sich von Kilia Kiel torlos. Einen Zähler ergatterte auch Jeddeloh II beim 1:1-Remis bei der U 23 von Holstein Kiel. Spelle-Venhaus holte mit einem 3:3-Unentschieden gegen den VfB Oldenburg ebenfalls einen Zähler. Hingegen ging Eimsbüttel trotz einer Halbzeit in Überzahl und 1:0-Führung bei der 1:2-Niederlage in Drochtersen leer aus. Eine bittere 0:1-Heimniederlage musste Norderstedt gegen Lohne hinnehmen. Außerdem gab es noch ein zweites 3:3-Remis. Der FC St. Pauli II konnte seine drei Führungen jeweils nicht behaupten, musste bei Teutonia Ottensen dreimal den Ausgleichstreffer hinnehmen. Am Mittwochabend fertigte Eimsbüttel in einem nachgeholten Aufsteigerduell Kilia Kiel nach 0:1-Rückstand mit 5:1 ab.

Der 30. Spieltag wird am Freitagabend, 19 Uhr, mit dem Emslandderby zwischen Meppen und Spelle-Venhaus vor sicherlich bestens gefüllten Rängen eröffnet. Eine halbe Stunde später treffen Jeddeloh II und der Bremer SV in einem Abstiegsduell aufeinander. Außerdem empfängt Lohne den FC Teutonia 05 Ottensen.

Den Auftakt des Samstags bildet ab 13 Uhr das Spiel zwischen Phönix Lübeck und Norderstedt, wo es für beide – mit unterschiedlichen Zielstellungen – um wichtige Punkte gehen wird. Außer der Partie zwischen Havelse und Weiche um 14 Uhr wird am Samstag noch die Begegnung zwischen Kilia Kiel und dem Hamburger SV II um 17 Uhr ausgetragen.

Drei Spiele zu drei verschiedenen Zeiten gibt es ebenso am Sonntag. Schon ab 12 Uhr stehen sich Hannover 96 II und Oldenburg gegenüber. Eine Stunde später treffen Eimsbüttel und Holstein Kiel II aufeinander. Und ab 14 Uhr gibt es zum Abschluss des Spieltags die Auseinandersetzung zwischen dem FC St. Pauli II und der SV Drochtersen/Assel.

Zum Gegner: jenseits von Gut und Böse

Der TSV Havelse hat eine weitgehend sorgenfreie Saison hingelegt, ohne in wirkliche Abstiegsgefahr zu geraten, aber auch ohne ernsthafte Ambitionen zu verfolgen, das Kunststück von 2021 zu wiederholen, als dem traditionsreichen TSV der etwas überraschende Aufstieg in die 3. Liga gelang. Der Saisonbeginn war mit zwei Auftaktniederlagen mal verpatzt, doch fünf „Dreier“ in Folge im September/Oktober sorgten für Ruhe. Mit 42 Punkten stehen die Garbsener aktuell auf dem zehnten Tabellenplatz, nur zwei Zähler hinter dem Tabellensechsten, dem FC Teutonia Ottensen. Mit einem Sieg gegen Weiche könnten sie demnach tabellarisch einen kräftigen Satz nach vorn machen. Die Niedersachsen weisen mit zwölf Siegen bei nur neun Niederlagen eine positive Zwischenbilanz auf, was sich auch im Torverhältnis von 46:42 widerspiegelt. Als es Mitte März darum ging, eventuell noch eine Mannschaft aus dem Tabellenmittelfeld in den Strudel der Abstiegskandidaten zu ziehen, reagierten die Rot-Weißen aus dem Umland von Hannover mit drei Siegen am Stück. Nach dem 2:1-Erfolg in Oldenburg, dem klaren 4:0-Sieg in Jeddeloh II und dazwischen dem 4:0-Heimsieg gegen Spelle-Venhaus waren die letzten Restzweifel am Klassenerhalt der Elf von Trainer Samir Ferchichi beseitigt. Es folgte jüngst noch eine 1:4-Niederlage in Meppen, die am Ende höher ausfiel, als es das Spielgeschehen lange Zeit hergab.

Dem 38-jährigen Trainer, der nach missglücktem Start in die Saison 2022/23 beim damaligen Drittliga-Absteiger im September 2022 das Amt übernommen und den TSV recht schnell wieder auf Kurs gebracht hatte, steht ein erfahrener Kader zur Verfügung, der zum Teil seit Jahren zusammengewachsen ist. Dabei muss gar nicht auf den Torwart-Routinier Alexander Dlugaiczyk verwiesen werden, denn dass der mittlerweile 41-Jährige – möglicherweise das aktuell älteste Kader-Mitglied einer Mannschaft der Regionalliga Nord – ausgerechnet gegen Weiche sein Saisondebüt geben wird, ist eher nicht zu warten. Vielmehr ist mit Tom Opitz zu rechnen, der das Duell mit dem Sommerzugang Antonio Brandt um die Nummer eins im Tor für sich entschieden hat. Brandt kam wie Emre Aytun und Silas Steinwedel vom letztjährigen Absteiger Hildesheim. Aus der Abwehr sind bei den Routiniers vor allem Niklas Tasky (33) und Florian Riedel (34) zu nennen. Während Innenverteidiger Tasky dabei sein dürfte und zuletzt auch die Kapitänsbinde trug, wird Rechtsverteidiger Riedel hingegen fehlen. Der ehemalige Lübecker, der zugleich als Sportdirektor fungiert, sah in Jeddeloh II nach einer „Rudelbildung“ in der Schlussphase „Rot“. So ist hinten rechts mit Marco Schleef zu rechnen. Auch dürfte Dominic Minz nach abgesessener „Gelb“-Sperre wieder dabei sein. Davor sind Julius Düker, Mika Stuhlmacher und Julian Rufidis Kandidaten für das Mittelfeld. Und im Angriff verfügen die Rot-Weißen über eine ganze Reihe interessanter torgefährlicher Akteure. Torben Engelking und Julius Langfeld dürften erste Wahl sein. Der etatmäßige Kapitän Yannik Jaeschke, seit 2017 im Verein, kommt nach seinem Achillessehnenriss so langsam wieder zurück. Im Übrigen: Das trifft genauso auf Niklas Teichgräber zu. Er fehlte ebenfalls lange wegen eines Achillessehnenrisses und konnte jüngst gegen Spelle-Venhaus sein Comeback feiern. Und Luca Mittelstädt, Neuzugang vom VfL Oldenburg, scheint für den Trainer der perfekte Einwechselspieler zu sein. Die Nummer 9 des TSV ist bei 25 Saisoneinsätzen rekordverdächtige 21-mal von der Bank gekommen. Sechs seiner sieben Saisontore erzielte der erfolgreichste Torschütze des Ex-Zweitligisten nach Einwechslungen. Nicht mehr dabei ist indes Deniz Cicek. Der 31-jährige Mittelfeldregisseur wechselte im Januar nach achteinhalb Jahren an der Hannoverschen Straße zum niedersächsischen Oberligisten STK Eilvese.

Den besten Draht nach Havelse in unserer Mannschaft hat fraglos Tobias Fölster. Unser Innenverteidiger spielte von 2015 bis 2022 beim TSV, war dort auch Kapitän und bestritt 173 Pflichtspiele für die Garbsener. Er ist noch immer fast täglich mit Spielern des Kontrahenten in Kontakt, und er war auch Trauzeuge vom Innenverteidiger-Kollegen Niklas Tasky. Der Rechtsfuß mit besonderer Begabung für punktgenaue weite Flugbälle: „Es wird kein einfaches Spiel. Sie sind in einer guten Verfassung, haben zuletzt oft gewonnen und werden auch jetzt, da sie die nötigen Punkte haben, nicht nachlassen. Es ist immer eklig, dort zu spielen, weil sie kompakt stehen und zum Beispiel mit Julius Langfeld vorn einen haben, der immer was machen kann. Yannik Jaeschke kommt auch so langsam wieder zurück.“

Unsere Mannschaft: zum vorletzten Mal auswärts

Nach dem torlosen Remis vom Freitag vergangener Woche gegen den FC Kilia Kiel war am Samstag eine regenerative Einheit angesagt. Am Sonntag hatten die Spieler frei, am Montag ging es in die erste normale Trainingswoche seit langem, weil nun ein Samstagsspiel nach kompletter Woche Pause anstand. Vom Kader her wird sich voraussichtlich nicht viel ändern. Definitiv ausfallen werden weiterhin Torben Marten, Bjarne Schleemann und Ilidio Pastor Santos. Hier ist noch immer Geduld gefragt; alle drei sind – mit unterschiedlichem Stand – im Wiederaufbau nach Verletzungen. Diese Aussage trifft grundsätzlich auch auf Pelle Hoppe und Marten Schmidt zu. Beide waren zuletzt aber schon weiter, sodass bei ihnen eine Rückkehr in den Kader durchaus möglich und realistisch erscheint. Gesperrt ist kein Flensburger Spieler.

Mit dem 0:0 gegen Kilia Kiel hat sich die Tabellensituation für unsere Mannschaft nicht wirklich verbessert, zumal Jeddeloh II bei Holstein Kiel ebenfalls zu einem Punkt kam und der Bremer SV mit dem Sieg gegen Hannover 96 II sogar aufschließen konnte. Um die Gefährlichkeit der Situation weiß jeder Flensburger. Doch Tobias Fölster mahnte schon unmittelbar nach dem Spiel gegen Kilia, ruhig zu bleiben. „Wir haben noch immer alles selbst in der Hand“, so der erfahrene Innenverteidiger, der die folgenden Heimspiele gegen Spelle-Venhaus, den Bremer SV und zum Abschluss gegen Norderstedt aufzählte. Das Restprogramm unserer Mannschaft sei ergänzt um die beiden weiteren Aufgaben: Am Freitag nach dem Spiel in Havelse trifft sie daheim auf den SV Meppen, und am vorletzten Spieltag geht es zum Hamburger SV II. Die Partie in Havelse ist damit die vorletzte, die Weiche in fremden Stadien absolvieren muss.

Mit dem TSV Havelse verbinden sich für Flensburger durchaus angenehme Erinnerungen. Am 16. Mai 2018 holte Weiche dort mit einem 1:1-Remis den letzten noch fehlenden Punkt zur Meisterschaft. Die Gesamtbilanz gegen die Niedersachsen ist vor dem 20. Aufeinandertreffen freilich bei sechs Weiche- und acht TSV-Siegen sowie 23:26 Toren aus Flensburger Sicht negativ. Das Hinspiel gewann der TSV am 21. Oktober 2023 in Flensburg mit 2:1. Auch der letzte Vergleich im Wilhelm-Langrehr-Stadion endete am 29. Oktober 2022 – die Amtszeit von Trainer Samir Ferchichi hatte gerade begonnen – mit einem Sieg (2:0) „der Roten“. Allerdings hat Weiche in Havelse auch schon dreimal gewinnen können: am 2. April 2017 (2:1), am 7. Oktober 2018 (2:1) und zuletzt am 4. August 2019 (2:0), als Weiche zwei späte Tore erzielte. Erst traf Patrick Thomsen (85.), dann Tim Wulff, als er eine butterweiche weitgezogene Flanke von Ilidio Pastor Santos, die sich vermutlich noch heute in der Luft befände, wenn unser Mittelstürmer nicht derart hochgesprungen wäre, zum 2:0-Endstand einköpfte (90.).

Hinweise für alle Fans: Achtung bei ÖPNV-Nutzung!

Das Spiel wird am Samstag, 20. April 2024, um 14 Uhr im Wilhelm-Langrehr-Stadion von Garbsen im Stadtteil Havelse, Hannoversche Straße 90, angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Niklas Olle (SF Ahlum/Wolfenbüttel), der von Maximilian Ernst (SV Wendessen/Wolfenbüttel) und Kilian-Noah Przondziono (MTV Lichtenberg/Salzgitter) an den Linien assistiert wird.

Einen vom Gastgeber kommentierten Livestream wird es auf dem neuen zentralen Vermarktungskanal der Regionalliga Nord über den Anbieter SolidSport geben. Ihr erreicht ihn unter https://nordfv.tv/sc-weiche-flensburg-08 oder wenn Ihr über unsere Homepage (weiche-liga.de) auf den Button „Weiche 08 TV“ geht. Ferner werden wir einen Ticker mit Infos zu Aufstellung, Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren wie gehabt auf unseren Social-Media-Kanälen zu laufen haben.

Für die Reise über die A 7 und einem kurzen Stück bei Hannover über die A 2 ins rund 310 km entfernte Garbsen bei Hannover müssen mit PKW (ohne Staus) etwas mehr als drei Stunden eingerechnet werden. Die Parkmöglichkeiten direkt am Stadion im Umfeld der Hannoverschen Straße sind begrenzt. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln (über Hamburg, Hannover) kann vom U-Bahnhof Hannover Kröpcke (wenige hundert Meter vom Hauptbahnhof entfernt) die STR-Bahn-Linie 4 Richtung Garbsen bis zur Haltestelle „Garbsen – Auf der Horst Skorpiongasse“ genutzt werden. Von dort schließt sich ein Fußweg von etwa 17 Minuten (1,3 km) an. Bei Nutzung des ÖPNV ist mit einer Anreisedauer im Gesamten von deutlich über 4 Stunden zu rechnen, die sich verlängert, sofern einzig das 49-Euro-Ticket und damit auch zwischen Hamburg und Hannover lediglich der Regionalverkehr genutzt wird. Achtung: Am kommenden Samstag verkehrt der RE 7 von Flensburg nach Hamburg letztmals um 6.15 Uhr durchgehend (mit jener Verbindung: an in Garbsen planmäßig um 10.23 Uhr); danach ist ein Schienenersatzverkehr zwischen Flensburg und Rendsburg organisiert, wobei die Busse deutlich eher abfahren: 6.44 Uhr (statt 7.15 Uhr) oder 7.44 Uhr (statt 8.15 Uhr). Empfehlenswert scheint aus Erfahrung, hier am frühen Samstagmorgen nochmals den Navigator der Deutschen Bahn nach möglichen kurzfristigen Änderungen zu befragen. Für die Rückfahrt bietet sich eine Verbindung um 17.12 Uhr ab „Garbsen – Auf der Horst Skorpiongasse“, planmäßige Ankunft in Flensburg um 22.08 Uhr, an. Auch hier muss das Stück zwischen Rendsburg und Flensburg mit Schienenersatzverkehr zurückgelegt werden.

Eintrittskarten können bis zum Spieltag um 10 Uhr online erworben werden. Selbstverständlich gibt es auch eine Tageskasse. Der Eintritt kostet beim TSV Havelse (ab) 10 Euro, ermäßigt 8 Euro (Preisangaben ohne Gewähr).

Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.

Ein Hinweis zum Wetter: In Garbsen werden für den kommenden Samstag Temperaturen von etwa zehn Grad erwartet. Mit Niederschlag muss gerechnet werden.

Wir wünschen allen zur Partie nach Garbsen bzw. Havelse fahrenden Weiche-Fans eine problemlose Anreise, ein schönes Spiel und eine gut gelaunte Rückkehr nach Flensburg.