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3:2 – glückliches Ende einer unglücklichen Serie

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3:2 – glückliches Ende einer unglücklichen Serie

SC Weiche Flensburg 08 – Bremer SV 3:2 (0:1)

22. April 2025

Lange haben die Fans des SC Weiche Flensburg 08 auf den zehnten Saisonsieg ihrer Lieblinge warten müssen. Am Ostermontag war es endlich so weit. Nach zuvor 13 (!) Versuchen ohne „Dreier“ fuhr Weiche im dritten Heimspiel in kurzer Folge endlich den ersten Sieg seit dem 25. Oktober 2024 ein. In ihrem letzten Nachholspiel – einer Partie des 20. Spieltags – bezwang unsere Mannschaft vor 849 Zuschauern im Manfred-Werner-Stadion bei frühlingshaftem, nicht völlig trockenem Wetter den Bremer SV etwas glücklich mit 3:2-Toren. Zugleich gelang damit ein ganz wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt. Unsere Mannschaft steht nun sogar am Beginn einer kleinen positiven Serie von drei Spielen ohne Niederlage. Während Bremens Trainer Sebastian Kmiec auf der anschließenden Pressekonferenz von einem extrem bitteren Spiel sprach, sagte unser Verantwortlicher Torsten Fröhling: „Ich weiß, wie bitter das für den Bremer SV ist, aber ich werde mich jetzt für den Sieg nicht entschuldigen.“

Vier Tage nach dem 1:1-Remis gegen den VfB Lübeck musste Trainer Torsten Fröhling seine Startelf erneut ändern. Diesmal war er gezwungen, auf den verletzten Kapitän Mads Albæk und den „gelb“-gesperrten Sandro Plechaty zu verzichten. Dafür rückten – wie schon während des vorherigen Spiels – Marcel Cornils sowie neu Pelle Hoppe in die Anfangsformation. Für Pelle Hoppe war es nach Kreuzbandriss im Mai 2024 das Startelfdebüt in der laufenden Saison. Zur Pause übernahm Ilidio Pastor Santos seinen Platz. Außerdem wurden im späten Verlauf der zweiten Halbzeit nach und nach Karim Hüneburg, Tarik Pannholzer, Juri Schlingmann und Joshua Nwokoma eingewechselt. Zum Aufgebot zählten außerdem Torhüter Christian Rust sowie Paul Thieler, Gustav Karimi und erstmals in der Saison der lange verletzte Maxim Jurk. Nicht im Spieltagskader waren neben Mads Albæk und Sandro Plechaty aus Verletzungsgründen Marian Sarr, Malte Petersen, Alexander Laukart und Randy Gyamenah sowie der erkrankte Torhüter Jovan Jovic.

BSV-Trainer Sebastian Kmiec reagierte auf die jüngste 2:5-Niederlage gegen den SV Meppen vom vergangenen Donnerstagabend ebenfalls mit zwei Änderungen in der Anfangsformation. Torwart Nico Weide und Fritz Kleiner ersetzten Tobias Duffner und Justin Gröger (beide zunächst auf der Bank).

Den ersten Abschluss hatte Leon Gino Schmidt zu verzeichnen, dessen Schuss das Weiche-Tor deutlich verfehlte (7.). Bei der Möglichkeit von Muzaffer Degirmenci musste Torhüter Nils Bock hingegen schon ordentlich eingreifen (11.). Das Geschehen spielte sich aber meistens im Mittelfeld ab, wo sich die beiden Kontrahenten vehement bekämpften. Spielfluss oder sogar durchdachte Aktionen kamen nicht zustande, und wenn, dann hatten die Gäste eher die Ball- und Spielkontrolle. Bis zum ersten Weiche-Abschluss verging fast eine halbe Stunde. Ein von Dominic Hartmann direkt getretener Freistoß von der Strafraumkante ging allerdings über das Tor (30.). Bis dahin tat Weiche einfach zu wenig für das Spiel, das insgesamt auf beiden Seiten zu fehlerbehaftet war.

Die Gäste gingen schließlich verdient in Führung, als Justin Bretgeld aus dem Gewühl heraus mit einem Flachschuss aus wenigen Metern unten links traf (38.). Gleich darauf hatte Leon Gino Schmidt die Chance, auf 2:0 zu erhöhen, doch er konnte die flache Eingabe von rechts auf den kurzen Pfosten nicht verwerten (39.). Und Toshiaki Miyamoto scheiterte nach starkem Solo auf links mit seinem Schuss aus spitzem Winkel an Torhüter Nils Bock, der abtauchte und sicher parierte (43.). Die Gäste reklamierten danach bei einer Grätsche von Nils Bock im Sechzehner einen Strafstoß (45.+1). Von unserer Mannschaft kam einfach zu wenig. Sie fand in der ersten Halbzeit überhaupt nicht ins Spiel, sodass die Führung der Gäste vollauf verdient war. Die Bremer wirkten galliger, munterer und auch mutiger, während Weiche allzu gehemmt schien.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag. Nach einem Foul von Torhüter Nils Bock an Muzaffer Degirmenci verschoss der Gefoulte den fälligen Strafstoß, indem er links am Kasten vorbeizielte (47.). Was für eine Chance, das Spiel vielleicht schon vorzuentscheiden! Stattdessen fiel auf der Gegenseite der Ausgleich. Thies Richter – vermutlich der kleinste Akteur auf dem Platz – war bei einer Eingabe von Dominic Hartmann von rechts per Kopf (!) zur Stelle und traf ins rechte Eck zum 1:1 (52.). Kurzzeitig schienen die Gastgeber in der Folge obenauf zu sein. Dominic Hartmann schoss rechts am Kasten vorbei (55.). Doch Weiche blieb nervös. So wehrte Nils Bock nach einem Missverständnis in der Flensburger Defensive außerhalb des Strafraumes zu kurz ab, aber Muzaffer Demirgenci traf aus der Distanz das noch verlassene Tor nicht (57.). Der gleiche BSV-Stürmer hatte eine weitere gute Chance, doch Theo Behrmann wehrte im letzten Moment zum Eckstoß ab (60.). Den Kopfball von Serkan Dursun aus Nahdistanz boxte Nils Bock mit starkem Reflex über die Latte (64.). Und Bjarne Kasper köpfte die Kugel auf die Torlatte (68.). Der Bremer SV schien nah an der erneuten Führung zu sein.

Immerhin hatte Weiche zwischendurch über Thies Richter noch ein Signal gesandt. Sein Schuss wurde zum Eckball abgewehrt (61.). Danach kam ein erneutes Foulspiel von Shinji Yamada an René Guder (68.) den Flensburgern zu Hilfe. Zwar durfte der bereits vorbelastete Japaner zum Ärger des heimischen Publikums auf dem Platz bleiben, doch Trainer Sebastian Kmiec reagierte, wechselte ihn gegen Justin Gröger aus (70.). Und Weiche nutzte die entstandene Unordnung. Ein Freistoß, getreten von René Guder, blieb in der BSV-Abwehrmauer hängen, den zweiten Ball jagte Marcel Cornils auf den Kasten, Torhüter Nico Weide ließ nur abklatschen und Dominic Hartmann netzte mit rechts von halbrechts zum 2:1 ein (72.).

Der BSV mobilisierte seine Kräfte und nutzte durch Muzaffer Degirmenci eine zu kurze Faustabwehr von Torhüter Nils Bock zum 2:2 (76.). Die Gäste wollten aber mehr und liefen in einen Konter. Thies Richter behauptete in der eigenen Hälfte die Kugel, steckte in den Lauf von René Guder durch, der im Sechzehner auch noch einen Bremer aussteigen ließ, dann am Torhüter scheiterte. Doch die Kugel sprang dem mitgelaufenen Marcel Cornils vor die Füße, der sie zum 3:2 ins Netz schupste (80.).

Die Gäste investierten in der Folge noch mehr. Aber die nächste und bereits letzte Chance hatte Dominic Hartmann mit einem Freistoß nahe der Eckfahne, den er direkt auf das Tor zog. Torhüter Nico Weide wehrte zum Eckstoß ab (90.). Damit vergingen weitere Sekunden. Nach einer ungenutzten Konterchance, als gleich drei Flensburger von der Mittellinie auf den Torhüter hätten zulaufen können, aber die Überzeugung zum Abschluss fehlte, und knapp sechsminütiger Nachspielzeit war dann der wichtige 3:2-Sieg des SC Weiche perfekt.

Auf Seiten des Bremer SV fielen vor allem Kapitän Bjarne Kasper als Antreiber und der bewegliche Stürmer Muzaffer Degirmenci auf. Bei unserer Mannschaft konnten sich einmal mehr die Innenverteidigung mit Marshall Faleu und Torben Marten sowie Thies Richter die besten Noten verdienen.

Weiter geht es mit dem 31. Spieltag der Regionalliga Nord am kommenden Wochenende. Unsere Mannschaft wird dann am Sonntag, 27. April 2025, ab 14 Uhr beim Landesrivalen SV Todesfelde zu Gast sein.

Weiche: Bock – Behrmann, Faleu, Marten, Richter (90.+4 Nwokoma) – Schleemann (82. Hüneburg) – Guder (85. Pannholzer), Hartmann (Kap.), Hoppe (46. Pastor Santos), Cornils (88. Schlingmann) – Opoku. Trainer: Fröhling.

Bremer SV: Weide – Schütt, Miyamoto, Yamada (70. Gröger) – Warm (84. Grgic), Kasper (Kap.), Bretgeld (73. Ghassan), L. G. Schmidt (70. Diedhiou) – Kleiner (84. Mittelstädt), Degirmenci – Dursun. Trainer: Kmiec.

Tore: 0:1 Bretgeld (38.), 1:1 Richter (52.), 2:1 Hartmann (72.), 2:2 Degirmenci (76.), 3:2 Cornils (80.).

Zuschauer: 849 im Manfred-Werner-Stadion, Flensburg-Weiche.

Schiedsrichter: Ben Henry Uhrig (SC Egenbüttel/Hamburg).

Gelbe Karten: Bock (Foul an Degirmenci, 47.), Pannholzer (Unsportlichkeit, 90.+3)/Yamada (Foulspiel an Guder, 35.), Schütt (Foul an Cornils, 71.), Grgic (Unsportlichkeit, 90.+3).

Besonderes Vorkommnis: Degirmenci (Bremer SV) schießt Foulstrafstoß (Bock an Demirgenci) neben das Tor (47.).

Trainerstimmen:

Der Bremer Trainer Sebastian Kmiec sagte: „Glückwunsch an Torsten und seine Mannschaft. Für uns war es ein extrem bitteres Spiel. Drei Vorteile haben uns nicht gereicht. Erster Vorteil war die Führung. Wir haben in der ersten Halbzeit keinen Torschuss auf das Tor bekommen. Vorteil Nummer zwei ist der Elfmeter. Der hätte möglicherweise Flensburg – ich sage es so krass – töten können. Den machen wir leider nicht. Ich sage mal, der geschenkte Vorteil Nummer drei ist, dass wir keine gelb-rote Karte bekommen, die man in der Szene sicherlich hätte ziehen können. Danach mussten wir wechseln und umstellen. Da ist die Ordnung etwas verloren gegangen, und Du fängst die Tore. Wir hatten dennoch die Möglichkeiten, und die Jungs haben daran geglaubt. Jetzt müssen wir vier Punkte auf Jeddeloh II aufholen. Glückwunsch an Weiche – ich weiß, wie es ist, eine solche Serie zu beenden.“

Unser Trainer Torsten Fröhling meinte nach dem Dank für die Glückwünsche: „Heute ist es schöner, hier zu sitzen. Gegen den Bremer SV ist es immer spektakulär. Es wird nie langweilig. Wir wussten, wie der Bremer SV spielt. Ich bin der Meinung, wie haben es gut abverteidigt, haben aber in der ersten Halbzeit zu viele Bälle verloren. Dann lagen wir 0:1 im Rückstand. Aber ich sagte ja schon nach dem Spiel gegen den VfB Lübeck: Wir holen irgendwann die Punkte. Ich weiß, wie bitter das für den Bremer SV ist, aber ich werde mich jetzt für den Sieg nicht entschuldigen. Wir haben in den vergangenen Wochen auch viel abbekommen.“