Weiche besiegt Atlas nach Rückstand

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Weiche besiegt Atlas nach Rückstand

SC Weiche Flensburg 08 – SV Atlas Delmenhorst 3:1 (3:1)

27. März 2023

Der SC Weiche Flensburg 08 hat am 30. Spieltag der Regionalliga Nord sein Heimspiel gegen den SV Atlas Delmenhorst mit 3:1-Toren gewonnen. Vor 821 Zuschauern, darunter gut 80 – zum Teil sehr lautstarke – Fans aus Delmenhorst, drehte unsere Mannschaft im Manfred-Werner-Stadion am Samstagnachmittag bei typisch-wechselhaftem Aprilwetter den frühen Rückstand in einen am Ende wenig gefährdeten 3:1-Sieg gegen einen Abstiegskandidaten, dem man Bemühen und Motivation im ersten Spiel nach der Freistellung des langjährigen Trainers Key Riebau nicht absprechen konnte. Damit fand unsere Mannschaft auch eine passende Antwort auf die 0:2-Niederlage vom vorangegangenen Spieltag in Lohne. Während Atlas-Sportchef Bastian Fuhrken trotz der Niederlage Optimismus verbreitete und davon sprach, sich nach einer turbulenten Woche nun sammeln zu müssen, um dann im Heimspiel gegen den VfB Lübeck die Meisterschaft wieder spannend zu machen, meinte unser Verantwortlicher Benjamin Eta: „Es war ein schönes Spiel. Die Stimmung war gut. In der zweiten Halbzeit hatten wir nicht mehr ganz so den Zugriff, den wir wollten. Ich bin überglücklich, freue mich für die Mannschaft, dass sie ganz wichtige drei Punkte geholt hat.“

Gegenüber der mit 0:2 verlorenen Partie bei Blau-Weiß Lohne änderte Benjamin Eta die Startelf gleich auf sechs Positionen. Für Philip Østerbæk, Patrick Thomsen, Florian Meyer, Tobias Ryborg (alle auf der Bank), Torben Marten (angeschlagen) und Christopher Kramer (familiär verhindert) liefen Jesper Heim, Tobias Fölster, Bjarne Schleemann, der etatmäßige Kapitän Dominic Hartmann, Marcel Cornils und John Dethlefs von Beginn an auf. Noch im ersten Abschnitt ersetzte Florian Meyer den „Gelb-Rot“-gefährdeten Finn Wirlmann. Zur Pause kam Jonah Gieseler für den angeschlagenen John Dethlefs. Außerdem wurden im Verlauf der zweiten Halbzeit Noel Kurzbach, Patrick Thomsen und Dan Neicu eingewechselt. Der mögliche 20er Spieltagskader wurde nicht ganz ausgereizt. Dem Aufgebot gehörten außerdem Torhüter Philip Østerbæk, Thies Richter und Tobias Ryborg – und daher insgesamt nur 19 Spieler – an. Bei den Gästen reagierte das Interims-Trainerkollektiv unter der Verantwortung von Dominik Schmidt ebenfalls. Während Marco Stefandl gelb-gesperrt fehlte, saßen beispielsweise Stammtorhüter Eike Bansen und Top-Torjäger Dimitrios Ferfelis nur auf der Bank.

Die Partie begann mit einer hohen Ereignisdichte, weil sich beide Mannschaften nicht lange mit Vorreden aufhielten. Schon nach nur etwas mehr als zehn Minuten hatte es zwei Tore und zwei Gelbe Karten gegeben. Bei den Toren machte der Gast den Anfang. Nach einem Ballverlust der Heim-Elf an der Mittellinie konnte der Ex-Flensburger Julian Stöhr auf halblinks gehen. Zu spät angegriffen, landete sein Flachschuss aus 15 Metern zum 0:1 genau im langen Eck (6.). Weiche konnte kurz darauf ausgleichen, als John Dethlefs den Einwurf an der rechten Eckfahne auf den Einwerfer Patrick Herrmann abtropfen ließ und die nachfolgende Flanke vom kaum bedrängten René Guder vom 5-m-Raum direkt verwandelt werden konnte (11.). Den Freistoß von Dominic Hartmann aus dem rechten Halbfeld entschärften die Gäste zum Eckstoß (20.), der dann eine Doppelchance für Torben Rehfeldt und John Dethlefs brachte (21.). Der Treffer fiel nur Sekunden später. René Guder war einem Ball auf Linksaußen nachgejagt, seine Eingabe erreichte John Dethlefs, der weiter nach rechts zu Patrick Herrmann legte, dessen direkter Abschluss aus 13 Metern in die obere linke Ecke für Torhüter Pascal Wiewrodt nicht erreichbar war (22.).

Die hohe Ereignisdichte wurde nicht gehalten. Atlas mühte sich in der Folge. Doch einzig Oliver Schindler hatte mal eine Schussgelegenheit aus 14 Metern, bei der SC-Torwart Jesper Heim keine Mühe hatte (25.). Auf der Gegenseite blieb Atlas bei hohen Bällen in den Strafraum anfällig. So fiel Torben Rehfeldt die Kugel bei einem von Dominic Hartmann getretenen Eckstoß direkt vor die Füße. Sein überlegter Abschluss mit links aus sieben Metern flutschte in die linke Ecke zum 3:1-Halbzeitstand ins Netz (42.). Zu jenem Zeitpunkt hatte Weiche schon einmal gewechselt, weil der bereits verwarnte Finn Wirlmann (29.) nach einem Foul an Mustafa Azadzoy dicht vor „Gelb-Rot“ stand (32.).

Im zweiten Abschnitt passierte nicht mehr viel. Die Gäste riskierten nicht alles und brachten die Weiche-Abwehr selten in Verlegenheit, während die Platzherren tiefer standen, den Gegner kommen ließen und selten selbst Akzente setzten. So blieb das Geschehen der zweiten 45 Minuten überschaubar. Bei den Niedersachsen zielte Ousman Touray vom Strafraum über den Kasten (49.). Nach einem guten Angriff über Steffen Rohwedder und Lamin Touray verzog Oliver Schindler den Abschluss (62.). Mustafa Azadzoy versuchte es mit einem sehenswerten Fallrückzieher, der nur knapp am Tor vorbeiging (71.). Und kurz vor Schluss packte Philipp Eggert den Hammer aus. Seinen gewaltigen Schuss aus der Distanz konnte Jesper Heim abwehren, während Tobias Steffen dann nicht zum Nachschuss kam (89.).

Unsere Mannschaft blieb nach der Pause weitgehend im Verwaltungsmodus. Nur als Julian von Haacke auf halbrechts Noel Kurzbach einsetzte, gab es Torgefahr, doch der abgefälschte Schuss aus spitzem Winkel ging knapp vorbei (87.). So endete eine am Beginn sehr ereignisreiche, kurzweilige Partie wenig spektakulär mit einem kaum gefährdeten 3:1-Heimsieg.

Bei den Gästen waren der rechte Innenverteidiger Efkan Erdogan und Oliver Schindler in der Mittelfeldzentrale die auffälligsten Spieler. Aus unserer Mannschaft konnten sich Torben Rehfeldt und Florian Meyer die besten Noten verdienen. Positiv sollen zudem René Guder und John Dethlefs hervorgehoben werden, die vor der Pause immer wieder für Torgefahr sorgten.

Unsere Mannschaft muss am 31. Spieltag wieder auswärts antreten. Sie ist am Sonntag, 2. April 2023, ab 14 Uhr beim FC Teutonia 05 Ottensen im Stadion Hoheluft am Lockstedter Steindamm in Hamburg-Eppendorf zu Gast.

Weiche: Heim – Herrmann, Fölster, Rehfeldt, Schleemann – Wirlmann (V/38. F. Meyer), von Haacke, Hartmann (Kap./74. Thomsen) – Guder (86. Neicu), Dethlefs (46. Gieseler/V), Cornils (59. Kurzbach). Trainer: Eta.

Delmenhorst: Wiewrodt – Rauh (Kap./86. Stütz), Erdogan (V), Cissé, Stöhr (V/68. Ferfelis) – Hoffrogge – O. Touray (68. Eggert), Azadzoy (V/81. Steffen/V), Schindler (V), M. Trianni (46. L. Touray) – Rohwedder. Trainer: D. Schmidt.

Tore: 0:1 Stöhr (6.), 1:1 Guder (11.), 2:1 Herrmann (22.), 3:1 Rehfeldt (42.).

Zuschauer: 821, darunter ca. 80 Gäste-Fans, im Manfred-Werner-Stadion, Flensburg-Weiche.

Schiedsrichter: Alexander Herbers (Raspo Lathen), mit guter Spielleitung, verteilte gleich siebenmal „gelb“, davon fünfmal für die Gäste: Azadzoy (Unsportlichkeit, 5.), Schindler (Foul an Wirlmann, 7.), Stöhr (Foul an Hartmann, 27.), Erdogan (Foul an Guder, 78.) und Steffen (Foul an Kurzbach, 90.+3). Bei Weiche wurden Wirlmann (Foul an Schindler, 29.) und Gieseler (Foul an Rauh, 50.) verwarnt.

Trainerstimmen:

Der Sportchef des SV Atlas, Bastian Fuhrken, sagte: „Glückwunsch an Weiche zum Sieg und Glückwunsch an Weiche zu dieser Trainerverpflichtung. Danke auch für die Gastfreundschaft, die wir hier genießen durften. Heute haben uns insgesamt etwa 80 Personen aus Delmenhorst unterstützt. Wir haben eine turbulente Woche hinter uns und müssen morgen erst einmal alle ein bisschen zur Ruhe kommen und uns sammeln. Wir hatten uns viel vorgenommen, sind gestern schon angereist und hatten eine gute Stimmung in der Mannschaft gehabt. Größten Respekt an das Trainerteam. Wir hatten einen guten Plan und sind auch gut ins Spiel gekommen. Wir gingen mit 1:0 in Führung. Der Plan ging also perfekt auf. Dann hat man aber die brutalen Unterschiede zu Weiche gesehen. Flensburg bekommt den Ball in der Box und sucht direkt den Abschluss. Wir verteidigen zu passiv. In der zweiten Halbzeit hat man dann gesehen: Wir bekommen die Pille in der Box und spielen den Ball noch einen weiter und noch einen weiter … Der Platzwart bei Euch hat gut zu tun. Es ist bitter. Wir werden aber die Zeit nutzen und schon auf der Rückfahrt ‚an Bord‘ eine erste Analyse machen. Dann geht es nächste Woche gegen den Tabellenführer. Da wollen wir die Meisterschaft wieder spannend machen. Euch wünsche ich weiterhin alles Gute; ein sehr sympathischer Verein in Flensburg. Und dann hoffe ich, wir sind im nächsten Jahr wieder hier.“

Unser Trainer Benjamin Eta meinte: „Es war ein schönes Spiel. Die Stimmung war gut. Das wollen wir als Fußballer auch haben. Der Platz war nicht optimal. Deswegen haben wir uns heute ein bisschen mehr darauf konzentriert, relativ früh die tiefen Bälle zu spielen. Wir wussten, dass Atlas mutig ist und alles rausholen möchte. Beim Gegentor haben wir eine Powersituation, kriegen den Vorteil, spielen den Konter schlecht aus, und dann stehen wir doof da, aber die Reaktion war super. Man hat erkannt: Die Jungs haben Bock, sie sind heiß. Wir wollen jedes Spiel gewinnen. In der zweiten Halbzeit hatten wir nicht mehr ganz so den Zugriff, den wir wollten. Das war auch ein bisschen bedingt; die letzte Woche war sehr schwer mit den zwei Spielen. Dann musste Finn Wirlmann früh runter. Von daher bin ich überglücklich, freue mich für die Mannschaft, dass sie ganz wichtige drei Punkte geholt hat. Ich freue mich für die gute Atmosphäre hier und drücke nun Atlas ganz doll die Daumen, dass sie in der Liga bleiben. Aber wir werden weiter auf uns schauen, dass wir die Punkte holen.“