Viel Lehrgeld gezahlt

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Viel Lehrgeld gezahlt

SC Weiche Flensburg 08 – SSV Jeddeloh 2:3 (0:2)

7. November 2022

Der SC Weiche Flensburg 08 musste am 17. Spieltag der Regionalliga Nord vor 774 Zuschauern im Manfred-Werner-Stadion gegen den Tabellenzweiten SSV Jeddeloh eine 2:3-Niederlage hinnehmen. Es war am Samstagnachmittag im neunten Heimspiel bereits die vierte Niederlage. Bei wechselhaftem Herbstwetter erwiesen sich die Gäste als clevere und effektivere Mannschaft, die ihre wenigen Chancen resolut nutzte und dadurch beim vierten Gastspiel des selbsternannten Dorfvereins erstmals die Punkte von der Flensburger Förde mit nach Hause nahm. Während sich Gäste-Trainer Björn Lindemann über den Auswärtssieg und auf eine lange, jedoch eben schöne Rückfahrt freute, sagte unser Co- und Torwarttrainer Jan Neujahr auf der Pressekonferenz nach der Partie: „In der zweiten Halbzeit haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht. Wir haben uns aber leider nicht belohnt.“

Nach der 0:2-Niederlage in Havelse lief unsere Mannschaft mit gleich sechs Änderungen in der Anfangsformation auf. Jesper Heim, Torben Marten, Bjarne Schleemann, Florian Meyer, John Dethlefs und Christopher Kramer ersetzten Philip Østerbæk, Tobias Fölster, Torben Rehfeldt, Finn Wirlmann, Dominic Hartmann und Kevin Schulz, die allesamt auf der Bank Platz nahmen. Damit begann eine enorm junge Weiche-Startelf. Die Einsätze von Marcel Cornils (nach Erkrankung) und Kapitän Dominic Hartmann (nach Fußverletzung) standen im Vorfeld auf der Kippe, weshalb beide zunächst fehlten. Als Kapitän führte Routinier Florian Meyer unsere Mannschaft auf das Feld. Leider verletzte sich Torben Marten früh. Für ihn kam Torben Rehfeldt. Zur Pause ersetzte Marcel Cornils Calvin Ogara. Später wurden zudem Tobias Ryborg, Finn Wirlmann und Kevin Schulz eingewechselt. Den 20er Kader des Spieltags vervollständigten Torhüter Philip Østerbæk sowie Tobias Fölster, Dominic Hartmann und Noel Kurzbach. Damit blieb Dominic Hartmann, der zuvor als einziger Flensburger in jeder Partie dabei war, ohne Einsatz.

Unsere enorm junge Mannschaft fand gut in die Partie und hatte die ersten Torannäherungen. Eine Eingabe von Niclas Nadj über die rechte Seite klärte Niklas-Leon von Aschwege für die Gäste-Abwehr nur knapp am eigenen Tor vorbei. Beim folgenden Eckstoß von Florian Meyer scheiterte Torben Marten aus Nahdistanz an Torhüter Felix Bohe (2.), der wiederum einen flach getretenen Freistoß von René Guder von halblinks nur mit Mühe zum Eckstoß klären konnte (14.). Weiche wirkte engagiert und bissig, holte sich dabei allerdings auch früh Gelbe Karten ab (Schleemann, 15., Marten, 19.), verlor Torben Marten nach dessen Tackling an der Mittel- und Außenlinie gegen Kasra Ghawilu verletzungsbedingt (20.) und wurde früh durch die effizienten Gäste bestraft. Kasra Ghawilu hatte nach Zuspiel von Mario Fredehorst zu viel Platz, schwenkte von halbrechts nach innen und zog aus 16 Metern flach in die rechte Ecke ab: 0:1 (21.). Und Fortuna gesellte sich auf die Seite der abgezockt wirkenden Ammerländer, die zum einen Glück hatten, als der Freistoß von Niclas Nadj von der linken Seite an den hinteren Pfosten klatschte (24.), während zum anderen auf der Gegenseite die Kugel vom Torgestänge hinter die Linie rutschte. Dabei hatte der SSV den Ball von Conor Gnerlich von rechts über Simon Brinkmann zu Miguel Coimbra Fernandes auf die linke Seite gebracht. Dessen von Patrick Herrmann abgefälschter Schuss landete von der Unterlatte zum 0:2 im Netz (26.). Damit war dem Gastgeber zunächst der Stecker gezogen. Ibrahim Temin setzte für Jeddeloh einen Schuss aus der zweiten Reihe flach rechts vorbei (32.). Unsere Mannschaft erholte sich nur schwer vom Rückstand, hatte aber nach Steilpass von Florian Meyer noch eine gute Chance, doch René Guder setzte den Ball neben das Tor (43.).

Unsere Mannschaft kam perfekt in die zweite Halbzeit. Patrick Herrmann leitete den Angriff ein. Über John Dethlefs kam das Runde zu Niclas Nadj, der die Kugel an den Sechzehner lupfte. Dort legte René Guder per Kopf auf Bjarne Schleemann ab, der wiederum zu René Guder auf den Elfmeterpunkt zurückpasste, und der Ex-Meppener versenkte das Spielgerät abgeklärt zum 1:2-Anschluss ins untere rechte Eck (47.). Und nun kamen die Gäste mächtig unter Druck und ins Schwitzen. Eine Flanke von René Guder von rechts köpfte Christopher Kramer über das Tor (50.). Dann setzte Florian Meyer Christopher Kramer auf halblinks ein, dessen Abschluss René Guder im Zentrum verpasste (53.). Die nächste Flanke von René Guder von der rechten Seite köpfte diesmal Bjarne Schleemann über das Tor (54.). Niklas-Leon von Aschwege fabrizierte erneut beinahe ein Eigentor, als er in die Eingabe von Torben Rehfeldt von der rechten Seite lief (56.). Und die dritte starke Flanke von René Guder von der rechten Seite erreichte Marcel Cornils auf halblinks, aber dessen Abschluss wurde noch zum Eckstoß geblockt (59.). In jener Phase wäre der Ausgleich fällig und hochverdient gewesen, wenngleich Kasra Ghawilu einmal auch auf der Gegenseite unseren Schlussmann Jesper Heim aus 17 Metern prüfte (51.). Doch als Jesper Heim, bedrängt von Miguel Coimbra Fernandes, den Ball vertändelte, erzielte Simon Brinkmann nach Rückpass seines Sturmpartners auf den Fünfmeterraum das vorentscheidende 1:3 (73.).

Damit war unserer Mannschaft ein zweites Mal der Stecker gezogen, und die Gäste bekamen das Geschehen wieder unter Kontrolle. Simon Brinkmann vergab gar den vierten Treffer, als er verzog (89.). Es wurde aber noch einmal spannend. Nach Pass von Niclas Nadj in den Lauf von René Guder wurde unsere Nummer 18 von Ibrahim Temin unfair gestoppt. Den fälligen Strafstoß verwandelte René Guder oben links zum 2:3-Anschluss (90.+1). Doch nachdem Torhüter Felix Bohe den Schuss von Marcel Cornils sicher pariert hatte (90.+2), war der Auswärtssieg für die einfach abgezockteren und effektiveren Ammerländer eingesackt.

Beim SSV Jeddeloh war der agile Kasra Ghawilu im Angriff der beste Spieler. Außerdem fiel mit Miguel Coimbra Fernandes eine weitere Spitze des Gastes auf. Bei unserer Mannschaft konnten sich René Guder und Niclas Nadj die besten Noten verdienen. Ebenso konnten sich Bjarne Schleemann, Florian Meyer und John Dethlefs empfehlen.

Am 18. und bereits vorletzten Hinrundenspieltag muss unsere Mannschaft wieder reisen. Sie ist am Sonntag, 13. November 2022, ab 14 Uhr im Edmund-Plambeck-Stadion zu Gast, wo sie auf den FC Eintracht Norderstedt treffen wird.

Weiche: Heim – Herrmann, Thomsen, Marten (V/20. Rehfeldt) – Ogara (46. Cornils), Schleemann (V/81. Wirlmann/V), F. Meyer (Kap./81. K. Schulz), Dethlefs (71. Ryborg) – Nadj (V) – Kramer, Guder. Trainer: Sabaly.

SSV Jeddeloh: Bohe (V) – Gnerlich (V/72. Chiarodia), von Aschwege (V), Hahn, Temin – Fredehorst (61. Ghassan/V), Schaffer (89. Bastürk), Andrijanic (Kap./86. Bennert) – Ghawilu (76. Samide), Brinkmann, Coimbra Fernandes. Trainer: Lindemann.

Tor: 0:1 Ghawilu (21.), 0:2 Coimbra Fernandes (26.), 1:2 Guder (47.), 1:3 Brinkmann (73.), 2:3 Guder (Strafstoß, 90.+1).

Zuschauer: 774, darunter ca. 10 Gäste-Fans, im Manfred-Werner-Stadion, Flensburg-Weiche.

Schiedsrichter: Lasse Holst (FC Türkiye Wilhelmsburg), hatte bei einer eigentlich fair geführten Partie mit neun Verwarnungen (Schleemann nach Foul an Ghawilu, 15.; Marten nach Foul an Ghawilu, 19.; Nadj nach Foul an Andrijanic, 80.; Wirlmann nach Foul an Brinkmann, 90./Gnerlich nach Foul an Nadj, 13.; von Aschwege nach Foul an Cornils, 55.; die Auswechselbank von Jeddeloh wegen Meckerns, 64.; Bohe wegen Zeitspiels, 72.; Ghassan nach Foul an Wirlmann, 82.) reichlich zu tun.

Trainerstimmen:

Der Trainer des SSV Jeddeloh, Björn Lindemann, meinte zur Partie: „In der ersten Halbzeit haben wir das ganz ordentlich gemacht und sind verdient mit einer Führung in die Halbzeitpause gegangen. Flensburg war in der zweiten Halbzeit – muss man ehrlich sagen – sehr sehr stark, war echt am Drücker gewesen. Da hat dann Weiche Flensburg vielleicht auch ein Quäntchen Glück gefehlt. Wir machen natürlich aus einem Gastgeschenk das 3:1. Das war die zweite Luft für uns. Dann passiert nochmal ein Elfmeter. 3:2 gewonnen … das hätte vorher auch keiner gedacht. Schöner Auswärtssieg in Flensburg. Von daher wird die lange Rückfahrt umso schöner.“

Unser Co- und Torwart-Trainer Jan Neujahr gratulierte Jeddeloh und sagte im Anschluss: „Du liegst zur Halbzeit 0:2 hinten. Versuchst das Spiel zu drehen, machst das Tor ganz schnell, so wie wir uns das vorgenommen haben. Hast dann zwei, drei dicke Chancen, wo wir das 2:2 machen müssen. Jeddeloh macht das Dritte. Danach ist die Luft raus. Es tut weh. Ich finde, in der zweiten Halbzeit haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht. Wir haben uns leider nicht belohnt. Am Ende stehen wir mit leeren Händen dar. Wir werden weiter an uns arbeiten. Wir hatten heute sechs U-Spieler in der Anfangself gehabt. Wir haben Vertrauen in die Jungs. Wir gehen den Weg weiter.“