Teilerfolg für beide Fehlstarter

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Teilerfolg für beide Fehlstarter

SC Weiche Flensburg 08 – VfB Oldenburg 2:2 (0:1)

28. August 2023

Der SC Weiche Flensburg 08 und der VfB Oldenburg trennten sich zum Auftakt des 5. Spieltags der Regionalliga Nord am Freitagabend in einer abwechslungsreichen Partie vor 891 Zuschauern im Manfred-Werner-Stadion 2:2-unentschieden. Damit gelang keinem der beiden Kontrahenten der erhoffte Befreiungsschlag, jedoch sicherten sie sich immerhin jeweils einen Teilerfolg. Während unsere Mannschaft weiterhin auf den ersten Sieg warten muss, hat der Drittliga-Absteiger mit rund 120 mitgereisten Fans seinen ersten Auswärtspunkt feiern können. Unter Flutlicht lieferten sich die Kontrahenten bei regnerischem Wetter einen Kampf auf Augenhöhe, der in der temperamentvollen zweiten Halbzeit so richtig Fahrt aufnahm. Die Fanlager quittierten die Leistungen ihrer Lieblinge nach der Partie mit aufmunternder Unterstützung. Unsere Mannschaft konnte eine positive Serie halten. Sie kassierte gegen „die „Blauen“ im eigenen Stadion zuletzt beim 2:3 vom 28. September 2014 eine Niederlage. Beide Trainer wollten nach den 90 Minuten das Positive mitnehmen. Während der VfB-Verantwortliche Benjamin Duda seine Mannschaft ausdrücklich lobte, sagte unser Trainer Benjamin Eta: „Der Wille und die Einstellung stimmten. Wenn wir so weiterarbeiten, wird der erste Sieg kommen.“

Nach dem torlosen Remis in Bremen vom vergangenen Sonntag lief eine unveränderte Flensburger Anfangsformation auf. Für den bei den VfB-Fans noch immer äußerst beliebten Marten Schmidt gab es damit ein Wiedersehen mit seinem Ex-Verein. Im Verlauf der zweiten Halbzeit wurden Dominic Hartmann, John Dethlefs und schließlich Theo Behrmann – mit kurzem Comeback nach einigen Wochen Pause – eingewechselt. Zum Spieltagskader gehörten des Weiteren Torhüter Philip Østerbæk sowie Bjarne Schleemann, Patrick Thomsen, Calvin Ogara, Thies Richter und Jonah Gieseler. Im Aufgebot fehlten Torben Marten und Noel Kurzbach, die nach dem Auskurieren ihrer Verletzungen nun in der Partie der Oberliga-Mannschaft am Sonntag in Eichede Spielpraxis erhalten sollen. Nicht dabei waren zudem Dan Neicu sowie der langzeitverletzte Ilidio Pastor Santos. Auf Oldenburger Seite gab es gleich einen Vierfachwechsel. Christopher Buchtmann, Pascal Richter, Aurel Loubongo und Marc Schröder rutschten für die später eingewechselten Fabian Herbst, Drilon Demaj, Linus Schäfer und Rafael Brand in die Startelf.

Die erste Torgefahr entstand – bei einsetzendem Regen – nach weitem Einwurf und folgender scharfer Eingabe von Jannic Ehlers von rechts, als Felix Brügmann, Pelle Hoppe und Marten Schmidt den Ball an den Fünfer nicht nutzen konnten (3.). Gleich im Gegenzug traf Nico Knystock vom linken Fünfmetereck nur das Außennetz (3.). Nach dem temperamentvollen Beginn beruhigte sich das Geschehen in den Strafräumen aber schnell. Die Eingabe von Pascal Richter von der rechten Seite an den Fünfmeterraum fischte sich SC-Torhüter Jesper Heim (13.). Insgesamt musste das Spiel in der ersten halben Stunde vom Referee oft unterbrochen werden, weil beide Kontrahenten allzu energisch zur Sache gingen. Standards schienen da ein probates Mittel. Doch auch eine ganze Serie von Eckbällen des VfB brachte keine notierenswerten Chancen. Das beiderseits angespannte Nervenkostüm und viele Fehler hinderten daran, dass sich ein sehenswertes Fußballspiel entwickeln konnte. In Führung gingen – zu jenem Zeitpunkt durchaus etwas überraschend – die Gäste durch Kamer Krasniqi, der eine flache Eingabe von Nico Knystock von der linken Seite an den Fünfmeterraum zum 0:1 ins lange Eck grätschte (33.). Zuvor hatte Leon Deichmann mit einem schönen Seitenwechsel Aurel Loubongo ins Spiel gebracht, der vom sehr auffälligen Nico Knystock hinterlaufen wurde. Gleich im Anschluss hatte Kamer Krasniqi eine gute Schusschance aus 14 Metern von halblinks, doch Jesper Heim lenkte die Kugel über die Latte (34.). Nach hart umkämpften 45 Minuten, in denen Weiche offensiv ohne echten Abschluss blieb, ging es mit einer knappen Gästeführung in die Kabinen.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit wirkte unsere Mannschaft mutiger. Erstmals musste Gästetorhüter Sebastian Mielitz eingreifen, als David Pfeil auf halblinks Marcel Cornils steil schickte und der Schlussmann rechtzeitig aus seinem Strafraum gekommen war (46.). Bei allem Bemühen: Es musste ein Standard her. Einen Eckstoß von rechts, getreten von Pelle Hoppe, verlängerte Tobias Fölster auf den zweiten Pfosten, wo Felix Brügmann aus Nahdistanz zum 1:1-Ausgleich einnetzen konnte (53.). Kurz darauf prüfte Marten Schmidt mit einem Linksschuss VfB-Torhüter Sebastian Mielitz aus gut 22 Metern (56.). Jannic Ehlers probierte es mit einem tückischen Aufsetzer aus 20 Metern, der Nachschuss von Felix Brügmann wurde zum Eckstoß abgefälscht (59.). In dieser besten Flensburger Phase lag ein Treffer in der Luft – und er fiel. Pelle Hoppe zirkelte einen Freistoß vom linken Strafraumeck sehenswert ins linke obere Tordreieck (63.).

Plötzlich lagen die Hausherren vorn. Der Ausgleich ließ aber nicht lange auf sich warten. Aus dem Gewühl heraus traf Ole Käuper mit einer blitzschnellen Reaktion nach einem Eckball aus Nahdistanz unter die Latte (72.). In der Folge musste SC-Torhüter Jesper Heim zweimal stark aus Nahdistanz parieren, erst gegen Rafael Brand nach Vorarbeit von Christopher Buchtmann über links (80.), dann nach genialem Pass von Rafael Brand gegen Drilon Demaj (85.). Auf der Gegenseite wurde ein Treffer nach einem Eckball, erzielt von Marten Schmidt, wegen eines Foulspiels abgepfiffen (79.), und Marcel Cornils zielte nach einem Slalom-Dribbling im gegnerischen Strafraum knapp vorbei (82.), sodass es beim letztlich gerechten Spielausgang blieb.

Auffälligste Spieler beim VfB Oldenburg waren Linksverteidiger Nico Knystock mit enormem Pensum und heißen Laufduellen gegen Jannic Ehlers sowie Kamer Krasniqi, der für die offensiven Ideen zuständig war. Bei unserer Mannschaft konnten sich Torhüter Jesper Heim, der in der Schlussphase zwei starke Paraden zeigen musste (80., 85.), und Pelle Hoppe – nicht nur aufgrund der Beteiligung an beiden Treffern – die besten Noten verdienen. Jannic Ehlers mit einem riesigen Pensum holte sich bei seiner Auswechslung in der Nachspielzeit den großen Applaus ab.

Auch am kommenden 6. Spieltag kann Weiche an einem Freitagabend im eigenen Manfred-Werner-Stadion antreten. Dazu wird am 1. September 2023 ab 19 Uhr die U 23 von Hannover 96 zu Gast sein.

Weiche: Heim – Guder, Fölster, Rehfeldt (Kap./V), Pfeil – Ehlers (V/90.+2 Behrmann), Wirlmann, M. Schmidt (81. Hartmann), Cornils – Hoppe, Brügmann (88. Dethlefs). Trainer: Eta.

VfB Oldenburg: Mielitz – Deichmann (V), Appiah (Kap.), Schröder (V), Knystock (V) – Käuper (V/90. Herbst), Buchtmann (V/84. Demaj) – Krasniqi (V) – Richter (65. Brand), Ziereis (81. Wegner), Loubongo (81. Schäfer). Trainer: Duda.

Tore: 0:1 Krasniqi (33.), 1:1 Brügmann (53.), 2:1 Hoppe (63.), 2:2 Käuper (72.).

Zuschauer: 891 unter Flutlicht im Manfred-Werner-Stadion, Flensburg-Weiche.

Schiedsrichter: Dr. Gerrit Breetholt (Grün-Weiß Eimsbüttel/Hamburg), hatte von Beginn an ordentlich zu tun; er verwarnte Ehlers (Foul an Loubongo, 44.) und Rehfeldt (Foul an Krasniqi, 48.) auf Flensburger sowie Knystock (Foul an Guder mit Ballwegschlagen, 24.), Käuper (Foul an Hoppe, 45.), Deichmann (Foul an Cornils, 61.), Buchtmann (Foul an Hoppe, 72.), Schröder (Foul an Ehlers, 77.) und Krasniqi (Foul an Ehlers, 87.) auf Oldenburger Seite.

 

Trainerstimmen:

Der VfB-Trainer Benjamin Duda sagte: „Insgesamt muss ich meine Mannschaft für die Spielleistung loben. Wir sind positiv aufgetreten, müssten nach zwei Minuten eigentlich führen. Die erste Halbzeit ging eher an uns, die Führung war verdient. Dann geraten wir durch zwei Standards in Rückstand. Mit Einwechslungen haben wir aber den Lauf des Gegners brechen können. Es ist ein guter Schritt, den Rückstand in ein Unentschieden umgemünzt zu haben. Ein Sieg wäre möglich gewesen. Nun haben wir endlich wieder ein Heimspiel. Darauf haben wir einen Monat warten müssen. Auf die Leistung können wir aufbauen.“

Unser Trainer Benjamin Eta meinte: „Wir nehmen den Punkt mit. Die erste Halbzeit fand ich ausgeglichen. Dann gehen wir in Führung und sind eigentlich am Drücker, das 3:1 zu machen. Ein Tor wird uns abgepfiffen, bei dem keiner weiß, was da war. In der Schlussphase hält Jesper Heim überragend. Der Wille und die Einstellung stimmten. Wenn wir so weiterarbeiten, wird der erste Sieg kommen.“