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Rockt das Dorf in Flensburg?

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Rockt das Dorf in Flensburg?

Am Samstag kommt Jeddeloh II

24. September 2025

Drei Siege hintereinander haben beim SC Weiche Flensburg 08 für einen Stimmungsumschwung gesorgt. Doch nun kommt mit dem SSV Jeddeloh II die positive Überraschung des ersten Saisonviertels. Bevor unsere Mannschaft am Samstagnachmittag, diesmal erst ab 14 Uhr, im Manfred-Werner-Stadion von den Niedersachsen geprüft wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

Zur Lage: FC St. Pauli II weiter ohne Sieg

Der 10. Spieltag der Regionalliga Nord hatte es erneut in sich. An der Tabellenspitze feierten die beiden Top-Favoriten Heimsiege. Der VfB Oldenburg drehte vor 3.264 Zuschauern einen 1:2-Pausenrückstand in einen 4:2-Sieg. Vor 5.905 Fans bezwang der SV Meppen den 1. FC Phönix Lübeck mit 2:0. Neuer Tabellendritter ist die SV Drochtersen/Assel, die sich mit 3:2-Toren zuhause gegen Werder Bremen II behauptete. Der SSV Jeddeloh gab als einzige Vertretung des Spitzenquartetts zuhause Punkte ab, rettete aber nach einem 0:2-Pausenrückstand gegen Eintracht Norderstedt mit dem späten 2:2-Remis wenigstens einen Zähler.

Zu Heimsiegen kamen auch Kickers Emden mit einem 2:0 vor 1.850 Fans gegen Lohne sowie der VfB Lübeck, der vor 2.500 Zuschauern einen 0:1-Pausenrückstand gegen Aufsteiger Schöningen wegsteckte und sich noch mit 4:1-Toren durchsetzte. Der Bremer SV sammelt weiter fleißig Punkte für den Klassenerhalt. Er gewann – ebenfalls nach 0:1-Rückstand – am Ende mit 4:1 gegen den anderen Aufsteiger HSC Hannover. In den übrigen beiden Begegnungen setzten sich die Gastmannschaften durch. Das Hamburger Derby zwischen Altona 93 und dem HSV-Nachwuchs endete vor 3.121 Zuschauern etwas überraschend 0:2. Und der FC St. Pauli II bleibt weiterhin sieglos. Er verlor gegen unsere Mannschaft trotz 1:0-Führung mit 1:3. Bereits am Mittwoch vergangener Woche hatte es zudem in einem Nachholspiel ein 2:2-Remis zwischen Werder Bremen II und Norderstedt gegeben. Auch dort – wie ein paar Tage später in Jeddeloh II – führten die Gäste aus Norderstedt zur Pause schon mit 2:0.

Der nun bevorstehende 11. Spieltag ist der Auftakt einer „englischen Woche“. Daher verwundert es nicht, dass drei Partien für Freitag vorgesehen sind. Ab 19 Uhr empfängt der Nachwuchs von Werder Bremen den Gast von Kickers Emden. Eine halbe Stunde später beginnen Lohne und der VfB Lübeck sowie Drochtersen/Assel und der Bremer SV mit ihren Duellen.

Die beiden Spitzenvertretungen sind am Samstag ab 14 Uhr auswärts gefordert. Der VfB Oldenburg gastiert zu jener Zeit bei Phönix Lübeck, während Meppen bei Eintracht Norderstedt antreten muss. Außerdem werden sich zu jener Zeit Weiche Flensburg und Jeddeloh II sowie Schöningen und der Hamburger SV II gegenüberstehen. Bereits um 13 Uhr wird die Partie in Hannover angepfiffen, wo Altona 93 bei der „96“-Zweiten gastieren wird. Die neunte Partie findet erst ab 17 Uhr statt. Dann treffen der HSC Hannover und der FC St. Pauli II aufeinander.

Zum Gegner: Das „Dorf“ sorgt für Aufsehen

„Ein Dorf rockt die Regionalliga“, hieß es von Seiten des SSV Jeddeloh II nach dem Regionalliga-Aufstieg vom Sommer 2017. So richtig wahrmachen konnte der Verein vom Küstenkanal das Versprechen eigentlich nicht. Der SSV aus dem Edewechter Ortsteil Jeddeloh II spielte mit, meistens allerdings eher in der zweiten Tabellenhälfte und zuletzt zweimal gemeinsam mit Weiche dicht vor der Abstiegszone. Doch im ersten Viertel dieser Saison rockten die Blau-Weißen die Liga tatsächlich. Die Ammerländer waren die positive Überraschung. Den Anfang machte ein 3:1-Derby-Sieg beim benachbarten VfB Oldenburg – die bislang einzigen Punktverluste des VfB. Danach steigerten sich die Edewechter in einen Siegesrausch. Die Aufsteiger Altona 93 (3:2) und FSV Schöningen (3:0) wurden wie die beiden Hamburger Nachwuchsvertretungen des HSV (2:1) und des FC St. Pauli II (7:1) bezwungen. Nach fünf „Dreiern“ vom Start weg und angesichts der Tabellenspitze kamen bereits Analogien zum Vorjahrsmeister TSV Havelse auf. Das 1:1-Remis an der Lübecker Lohmühle beim VfB bedeutete die ersten Punktverluste, aber die Erfolgsgeschichte ging noch weiter. In der Liga wurde am 7. Spieltag auch der Bremer SV (1:0) geschlagen. Als Überraschungsspitzenreiter der Regionalliga schmiss der SSV sogar den Drittligisten VfL Osnabrück nach Elfmeterschießen aus dem Landespokalwettbewerb. Am 8. Spieltag in Meppen war freilich Schluss mit der beinahe unheimlichen Erfolgsserie. Es gab eine arge 0:4-Schlappe. Die Frage stand, ob damit der Absturz in der Tabelle beginnen würde. Bei Hannover 96 II (1:1) und gegen Norderstedt (2:2) gab es Unentschieden, sodass mittlerweile dem SSV droht, den Anschluss an Oldenburg (27 Punkte) und Meppen (23) zu verlieren. Doch mit 21 Punkten stehen nach noch nicht einmal einem Drittel der Saison weit mehr als die Hälfte der Zähler des Vorjahres auf dem Konto. Damals sprang mit 38 Punkten Platz 14 heraus. Somit sind die Jungs von Cheftrainer Björn Lindemann voll auf Kurs. In der traditionellen Trainerumfrage von „kicker.de“ sagte der Ex-Profi vor der Saison zu den eigenen Aussichten: „Wir wollen uns frühzeitig von der unteren Tabellenregion absetzen und nicht wieder eine Zittersaison hinlegen. Unser Ziel ist eindeutig der Klassenverbleib.“

Große Verdienste an der starken Zwischenbilanz dürfte neben Trainer-Rückkehrer Björn Lindemann der Sportliche Leiter Olaf Blancke haben. Letzterer sorgt dafür, dass im beschaulichen Jeddeloh II eine gewisse Kaderstabilität eingezogen ist und sich ein Ausnahmespieler wie Kasra Ghawilu (ehemals Holstein Kiel II) nun schon in seiner vierten Saison bei den Blau-Weißen befindet. Die Nummer 10 kickte zuvor bereits 2018/19 am Küstenkanal, ist Mittelfeldregisseur, Torjäger (fünf Saisontore), Elfmeterschütze und mittlerweile Kapitän der Ammerländer. Allerdings zog er sich unmittelbar vor dem Spiel in Meppen eine Adduktorenverletzung zu und fehlt seitdem. Voraussichtlich wird er auch in Flensburg noch ausfallen.

Olaf Blancke gelingt es außerdem, immer wieder gute Spieler von anderen Vereinen – und insbesondere aus dem nahen Oldenburg – ins „Dorf“ zu locken. Angesichts der dünnen Basis des Vereins – ohne eigene Nachwuchsabteilung und mit einer nur in der 4. (!) Kreisklasse Jade-Weser-Hunte kickenden wiedergegründeten zweiten Herrenmannschaft müssen die externen Zugänge sitzen. Zuletzt sorgte der Transfer von Pascal Steinwender, der erst Ende August von Kickers Emden verpflichtet wurde, ligaweit für Aufsehen. Neben dem schnellen Flügelspieler kam in diesem Sommer ferner Torhüter Moritz Onken aus Emden an den Küstenkanal. Der 22-Jährige löste das junge Talent Thure Fengler, der im Vorjahr Stammtorwart war, im Kasten vorerst ab. Weitere wichtige Neuzugänge sind Ibrahim Touray – Leihspieler aus Osnabrück –, der Japaner Keita Taguchi (zuvor TVD Velbert) und Dominique Ndure (SV Rödinghausen), der zuvor u. a. bei Holstein Kiel II (2020-2022) und dem VfB Oldenburg gekickt hatte. Auch Steinwender spielte einst beim VfB in Oldenburg. Die starke Oldenburger Prägung des Kaders ist ohnehin ein Spezifikum der Ammerländer. Immer wieder wechselten Spieler des VfB nach Jeddeloh II. Den direkten Weg gingen zum Beispiel Abwehrspieler Philip Gramberg sowie die Stürmer Tom Gaida, Tobias Bothe und Max Wegner. Letzterer ist mittlerweile 36 Jahre jung. Für den VfB Oldenburg erzielte er in 100 Pflichtspielen 25 Tore. Vom sportlich schwächeren VfL Oldenburg kamen die Zwillinge Simon (2022) und Moritz Brinkmann (2024) sowie Tim Janßen (2023).

Angeleitet wird der Kader von Jeddeloh II – wie schon erwähnt – von Cheftrainer Björn Lindemann, der sich in seiner zweiten Amtszeit am Küstenkanal befindet. Der einstige Fußball-Weltenbummler trainierte den SSV bereits in der Saison 2022/23 und wurde im März 2024 als Nachfolger von Key Riebau erneut inthronisiert. Der heute 41-Jährige hatte selbst u. a. bei Holstein Kiel und dem VfB Lübeck, dann fünf Jahre bei mehreren Vereinen in Thailand und fast am Ende seiner langen aktiven Karriere – von Juli 2018 bis Februar 2019 – beim SSV Jeddeloh II gespielt.

Auf Flensburger Seite ist vor allem Assistenztrainer Kawa Moustafa für die Gegner-Analyse zuständig. Im Interview für unser Stadionmagazin „Steilpass“ antwortete der Student auf eine entsprechende Frage nach den Stärken des Kontrahenten: „Uns erwartet eine Mannschaft, die sehr viel Dynamik und Intensität auf den Platz bringt. Mehr wird hier nicht verraten.“ Und außerhalb dessen gab er am Rande des jüngsten Spiels beim FC St. Pauli II preis: „Wir wollen uns gar nicht so sehr nach dem Gegner richten, weil wir unser Spiel durchdrücken wollen. Klar schaut man auch, wo der Gegner seine Stärken hat. Aber wir wollen unser Spielsystem nicht davon abhängig machen.“

Unsere Mannschaft: mehr Selbstvertrauen

„Fußball ist Ergebnissport“ – wie oft sind solche Worte in letzter Zeit schon gefallen? Nach der Partie am vergangenen Sonntag in Norderstedt, wo unsere Mannschaft mit 3:1 gewann, waren sich die beiden aktuell für ihre Vertretungen verantwortlichen Trainer, Karsten Neitzel für das sieglose Schlusslicht FC St. Pauli II und Tim Wulff für unsere Mannschaft, in der Bewertung des Spiels einig. Sie nutzten diesen Satz aus dem Einmaleins des Fußballs, der immer dann verwendet wird, wenn die Partie auch grundsätzlich anders hätte ausgehen können und der Sieger nicht unbedingt brilliert hat. Das Wort vom „dreckigen Sieg“ machte in unserer Mannschaft die Runde. Es war der dritte „Dreier“ in Folge, der vielleicht ein Stückweit Ergebnis des bereits gestiegenen Selbstvertrauens war. Als Weiche beim Tabellenletzten nach rund 60 Minuten in Rückstand geriet und das jähe Ende des Aufschwungs drohte, blieb die Mannschaft auf dem Rasen ruhig, wurde nicht hektisch und investierte stattdessen mehr in die Partie. Der Lohn folgte. Und jeder Sieg tut nun mal gut für das Selbstvertrauen und das Wir-Gefühl. Unser Assistenztrainer Kawa Moustafa sagte im Interview für das Stadionmagazin „Steilpass“: „Die letzten Wochen haben uns ordentlich zusammengeschweißt. Das hat man schon beim Spiel gegen den HSV II und vor allem gegen Drochtersen gesehen. Wir haben aber trotzdem noch viel Potenzial.“

In der Partie beim FC St. Pauli II hatte unsere Mannschaft durch die beiden Sperren von Theo Behrmann und Kevin Ntika sowie Erkrankungen und Verletzungen – so fielen Nils Bock und Marcel Cornils neben Alexander Laukart, Bjarne Schleemann und Torben Marten aus – personell ein paar Probleme. Erjanik Ghubasaryan etwa stand wie der aus der Langzeitverletzung zurückkommende Marian Sarr ebenfalls im nur 19-köpfigen Kader, obgleich „Erjo“ nach Selbsteinschätzung noch nicht bei 100 Prozent war. Die aktuelle Woche nun kommt da vor den Härtetests mit fünf Partien binnen 15 Tagen gerade recht, um die Akkus aufzufüllen. In der anstehenden spielintensiven Zeit werden schließlich alle aus dem Kader gebraucht. Theo Behrmann dürfte schon am Samstag gegen Jeddeloh II wieder zum Spieltagskader zählen, während Kevin Ntika noch eine zweite Partie gesperrt zuschauen muss. Jedenfalls dürfte sich die personell etwas angespannte Situation für das Heimspiel gegen den SSV Jeddeloh II entzerren.

Und was sagt Kawa Moustafa zur Partie gegen Jeddeloh II? „Ich freue mich auf das Spiel. Es wird eine spannende Aufgabe, wenn wir uns den Verlauf beider aus den jüngsten Wochen ansehen.“ Gefragt nach dem Spielausgang, wollte sich unser Assistenz-Trainer nicht konkret festlegen. Doch er ergänzte: „Ich tippe nie auf eigene Spiele. Wenn ich aber in ein Spiel gehe, dann möchte ich es gewinnen.“ Jedenfalls soll Jeddeloh II in Flensburg besser der Musik hinterherlaufen und keinesfalls das Manfred-Werner-Stadion rocken.

Die bisherige Bilanz bei Partien zwischen Jeddeloh II und Weiche zeigt leichte Vorteile für unsere Mannschaft. Von den elf Duellen mit insgesamt 22:17 Toren gingen fünf an Flensburg. Der SSV gewann drei Spiele. Durch die Corona-Pandemie gab es zwischen September 2019 und November 2022 kein einziges Aufeinandertreffen, obgleich beide Mannschaften ununterbrochen der Regionalliga Nord angehörten, allerdings verschiedenen Staffeln (Nord/Süd bzw. Meister- und Abstiegsrunde) zugeordnet waren. Bester Torschütze der elf Aufeinandertreffen ist im Übrigen René Guder, der in acht Spielen fünfmal traf. Zum jüngsten 4:1-Heimsieg vor knapp 13 Monaten, am 17. August 2024, steuerte er den letzten Treffer bei (90.). Zuvor hatten Dominic Hartmann (48.), Mohamed Cherif (58.) und Ben Opoku (73.) den 0:1-Rückstand (Simon Brinkmann, 14.) wettgemacht. Die damalige Partie vor 843 Zuschauern ist vielleicht deshalb noch vielen in Erinnerung, weil sich der Unparteiische verletzte und zur Halbzeit ausgetauscht werden musste. Das Rückspiel und bislang letzte Aufeinandertreffen endete am 5. März 2025 in Edewecht auf einem Ausweichplatz 1:1-Unentschieden.

Hinweise für alle Fans: Live ist nur im Manfred-Werner-Stadion!

Das Spiel wird am Samstag, 27. September 2025, erst um 14 Uhr im Manfred-Werner-Stadion angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Furkan Cevdet Vardar (SV Rot Weiss Wilhelmsburg/Hamburg), der von Florian Schwarze (MSV Hamburg) und Sören Wilhelm (Grün-Weiß Harburg/Hamburg) an den Linien assistiert wird.

Alle Spiele der Regionalliga Nord werden weiterhin kostenlos im kommentierten Livestream über den zentralen Vermarktungskanal des Anbieters SolidSport auf nordfv.tv übertragen. Ihr gelangt zum Stream unter https://nordfv.tv/sc-weiche-flensburg-08 und ebenso, wenn Ihr über unsere Homepage (weiche-liga.de) auf den Button „Weiche 08 TV“ geht. Der Stream läuft ab zehn Minuten vor Anpfiff, also ab 13.50 Uhr. Auf fussball.de bieten wir zudem einen Liveticker an. Ferner werden wir einen Ticker mit Infos zu Aufstellung, Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren wie gehabt auf unseren Social-Media-Kanälen zu laufen haben. So richtig „live“ ist allerdings nur der Stadionbesuch.

Tickets gibt es wie üblich in den Kategorien Stehplatz/Sitzplatz ohne Dach und Sitzplatz mit Dach über unseren Ticketanbieter im Internet. Außerdem wird die Stadionkasse geöffnet sein. Das kostenlose Stadionmagazin „Steilpass“ mit weiteren Informationen zur Partie gibt es online und kann hier heruntergeladen werden: www.weiche-liga.de/steilpass/.

Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.

Ein Hinweis zum Wetter: Die Prognose verheißt für Samstag trotz Sonnenschein Höchsttemperaturen um frische 15 Grad.

Wir freuen uns über Euren Besuch sowie Eure Unterstützung und wünschen allen Fans erneut ein schönes, unvergessenes Fußball-Erlebnis in unserem Manfred-Werner-Stadion.