Remis im Landesduell
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Remis im Landesduell
SC Weiche Flensburg 08 – VfB Lübeck 2:2 (2:1)
Der Start in den Monat November ist dem SC Weiche Flensburg 08 nicht vollends geglückt. Am letzten Hinrundenspieltag der Regionalliga Nord musste sich unsere Mannschaft im Landesduell gegen den VfB Lübeck mit einem 2:2-Unentschieden begnügen. Vor 1.139 Zuschauern, darunter gut 150 sangesfreudige Gäste-Fans, drehte Weiche am Samstagnachmittag im Manfred-Werner-Stadion schnell einen frühen 0:1-Rückstand, versäumte es aber, bei typisch herbstlichem Wetter auf die Entscheidung zu drängen, sodass die Gäste nach einem Standard ausgleichen konnten. Unserer Mannschaft war 24 Tage nach der 1:3-Niederlage im Landespokalviertelfinale gegen den gleichen Gegner erst in den Schlussminuten so richtig anzumerken, dass sie gegen den Kontrahenten noch etwas gutmachen wollte. Während der VfB-Verantwortliche Guerino Capretti von einem letztlich gerechten Ergebnis sprach, sagte unser Cheftrainer Tim Wulff auf der Pressekonferenz nach dem Spiel: „Auf dem Platz konnte ich meinen Jungs keinen Vorwurf machen. Ich glaube, mein Trainerkollege auch nicht. Es war ein umkämpftes Spiel von beiden Seiten. Nur hätte ich mir einen besseren Ausgang gewünscht.“
Eine Woche nach dem 3:0-Auswärtssieg bei Eintracht Norderstedt musste Timm Wulff die Startelf dreimal ändern. Die verletzt in Norderstedt ausgeschiedenen Uchechi Duru, Marshall Faleu und Randy Gyamenah fielen aus. Dafür liefen René Guder nach abgesessener „Gelb“-Sperre sowie Erjanik Ghubasaryan und Obinna Iloka von Beginn an auf. Eingewechselt wurden die Offensivkräfte Moritz Göttel, Maksym Tytarenko und Ibrahim Bashiru Ali. Des Weiteren waren Torhüter Kjell Sörensen sowieMarian Sarr, Bjarne Schleemann, Maxim Jurk, erstmals A-Junior Daniel Schaen und Thies Richter im 20er Spielerkader. Es fehlten die verletzten Christian Rust, Theo Behrmann, Uchechi Duru, Marshall Faleu, Torben Marten, Alexander Laukartund Randy Gyamenah.
Beim VfB Lübeck, der am Dienstag in einem Nachholspiel an der Lohmühle gegen den FC St. Pauli II 1:1-unentschieden gespielt hatte, gab es zwei Änderungen. Luca Menke (verletzt) und Manuel Farrona Pulido („gelb“-gesperrt) wurden von Dardan Karimani und Davyd Ramaki ersetzt. Der Ex-Zweitligist – ebenfalls personell geschwächt – hatte nur sechs Wechselspieler aufgeboten.
Die Partie begann gleich mit einem Paukenschlag – und mal wieder mit einem frühen Rückstand für unsere Mannschaft. Ramiz Demir nahm einen Pass von Rohin Shivani in die Tiefe auf, setzte sich im Strafraum zweikampfstark durch und versenkte die Murmel zur Lübecker Führung (2.). Doch Weiche kam schnell zurück. Nachdem der nach vorn geeilte Kevin Ntika nach einem Freistoß von halblinks noch deutlich das Tor verfehlt hatte (9.), erzielte Obinna Iloka den 1:1-Ausgleich (14.). Kevin Ntika hatte einen Freistoß kurz vor der Mittellinie mit einem Pass in die Gasse auf halblinks schnell ausgeführt. Unsere Nummer 13 lief in der Folge allein auf den VfB-Torhüter Phillip Diestel zu und schob aus acht Metern unten rechts ein (14.). Marcel Cornils hätte nach Zuspiel von Raul Celotto beinahe gleich den Doppelschlag perfekt gemacht, aber sein Abschluss von halblinks nach Schwenk nach innen aus gut acht Metern geriet zu hoch, verfehlte das rechte Tordreieck (16.). Obinna Iloka hätte seinen zweiten Treffer markieren können, als er die Rechtsflanke von René Guder vor Torhüter Phillip Diestel einköpfte, doch hier ging die Fahne des Assistenten wegen einer Abseitsstellung hoch (23.).
Es war aber nicht so, dass die Platzherren deutlich dominant aufgetreten wären. Die Gäste spielten durchaus munter mit. Der agile Ramiz Demir probierte es gleich zweimal mit Schüssen, traf aber den Kasten jeweils nicht (26., 27.). So ging die Heimelf in Führung. Bei einem Angriff über links, eingeleitet von Sandro Plechaty und über Marcel Cornils, brachte Ole Wagner die flache Eingabe auf den ersten Pfosten, wo Raul Celotto die Murmel verpasste, doch die Gäste bekamen die Situation nicht geklärt. Schussmöglichkeiten hatten Dominic Hartmann, der auf Sandro Plechaty ablegte, der wiederum mit seinem Versuch hängenblieb, und letztlich Marcel Cornils. Letzterer brachte das Streitobjekt aus 16 Metern links unten im Netz unter (34.). Das waren aber auch die Höhepunkte der ersten Halbzeit, die insgesamt an unsere Mannschaft ging, sodass die Pausenführung verdient war.
In der zweiten Halbzeit hatte Weiche die ersten beiden Abschlüsse – und das waren richtig gute Chancen aus Kontersituationen heraus, die vom Platzbesitzer liegen gelassen wurden. Erst parierte Phillip Diestel beim Schuss von Sandro Plechaty aus wenigen Metern von halbrechts stark, nachdem Dominic Hartmann den Gegenzug eingeleitet hatte (54.), dann war der Lübecker Schlussmann beim Flachschuss von Marcel Cornils von halblinks, erneut nach Zuspiel von Dominic Hartmann, rechtzeitig am Boden (57.). Aber diese Dynamik in den Aktionen waren die Ausnahmen. Das Niveau des Landesduells verschlechterte sich wie das Wetter. Bei einsetzendem Nieselregel nahmen die Gäste mehr und mehr das Geschehen in die Hände, während Weiche nicht mehr konsequent spielte und zu wenig investierte. Beinahe folgerichtig kassierten die Platzbesitzer den Ausgleich. Ein Freistoß, getreten von Marvin Thiel, aus dem rechten Halbfeld hätte längst bereinigt werden können. Aus zwei Metern köpfte schließlich der Innenverteidiger Yehor Melenivskyi beinahe im Sitzen ein (62.).
Damit war für die letzte halbe Stunde alles offen. Und in der Tat besaß auch der VfB ein paar gute Angriffsaktionen. Beim Pass in die Spitze auf Antonio Verinac war SC-Torhüter Nils Bock rechtzeitig da (65.). Ein vom Lübecker Torjäger getretener Freistoß lag deutlich zu hoch (69.). Erst allmählich riss unsere Mannschaft das Geschehen wieder an sich. Der Freistoß von Mads Albæk ging am Ziel vorbei (77.), bei jenem von René Guder von halblinks auf den kurzen Pfosten war Torhüter Phillip Diestel zur Stelle (79.). Raul Celotto verfehlte das Tor (86.). Die mit Abstand beste Möglichkeit hatte Moritz Göttel nach einem Einwurf von Dominic Hartmann und Kopfballverlängerung von Kevin Ntika auf dem Fuß. Doch Phillip Diestel fischte mit einer Riesentat die Murmel noch aus dem bedrohten linken Toreck und lenkte sie um den Pfosten (90.+1). Das war es dann auch. Es blieb beim letztlich durchaus gerechten 2:2-Unentschieden.
Beim VfB Lübeck fielen Innenverteidiger Bjarne Pfundheller und – zumindest vor der Pause – der agile Linksaußen Ramiz Demir besonders auf. Torhüter Phillip Diestel bewahrte die Gäste vor weiteren Gegentreffern. Die beiden Innenverteidiger Kevin Ntika und Erjanik Ghubasaryan konnten sich bei unserer Mannschaft die besten Noten verdienen.
Am kommenden Wochenende startet die Regionalliga Nord mit dem 18. Spieltag bereits in die Rückrunde. Dann wird unsere Mannschaft am Samstag, 8. November 2025, ab 14 Uhr beim Tabellenfünften 1. FC Phönix Lübeck zu Gast sein.
Weiche: Bock – Guder, Ghubasaryan, Ntika, Wagner – Albæk, Hartmann (Kap.) – Plechaty (72. Tytarenko), Celotto (88. Bashiru Ali), Cornils – Iloka (72. Göttel). Trainer: Wulff.
VfB Lübeck: Diestel – Istefo, Pfundheller, Melenivskyi, Thiel (Kap.) – Shivani, Polat (56. Ulrich), Ramaki – Karimani (72. Lehnfeld), Verinac (90.+3 Goldmann), Demir (89. Jeschonek). Trainer: Capretti.
Tore: 0:1 Demir (2.), 1:1 Iloka (14.), 2:1 Cornils (34.), 2:2 Melenivskyi (62.).
Zuschauer: 1.139 im Manfred-Werner-Stadion, Flensburg-Weiche.
Schiedsrichter: Marvin Vogt (SV Börnsen 1948/Hamburg).
Verwarnungen: Plechaty (Meckern, 11.), Ntika (Foul an Verinac, 70.)/Demir (Foul an Albæk, 36.), Pfundheller (Foul an Hartmann, 78.), Ramaki (Foul an Guder, 87.).
Trainerstimmen:
Der VfB-Trainer Guerino Capretti sagte: „Das letzte Aufeinandertreffen ist nicht so lange her. So wussten wir, was auf uns zukommen wird. Hier in Flensburg zu spielen, ist für keine Mannschaft einfach. Deswegen war ich sehr froh und glücklich, dass wir richtig gut ins Spiel gekommen und direkt mit der ersten Situation in Führung gegangen sind. Da hatte ich schon das Gefühl: Wir sind richtig drin, wir können jetzt auf das Fußballerische kommen. Wir haben dann aber zu früh viele lange Bälle gespielt auf Kevin Ntika. Und das ist ja seine Spezialität: Er hat jedes Kopfballduell gewonnen. Das war nicht gut für unser Spiel. Die zweiten Bälle waren dann beim Gegner. Flensburg war sehr fleißig im Einsammeln der zweiten Bälle. Da waren wir meistens zweiter Sieger. Und so haben wir das Spiel aus der Hand gegeben. So hat der Gegner nicht nur ausgeglichen, sondern auch geführt; irgendwo auch verdient. Gegen Ende der Halbzeit haben wir dann wieder so eine kleine Stabilität hinbekommen. In der zweiten Halbzeit war es ein umkämpftes Spiel, wohl auch der Witterung geschuldet. Es ging viel über lange Bälle, viele zweite Bälle und viel Kampf, was dann auch dazugehört. Durch einen Standard gleichen wir aus. Insgesamt war es dann in der zweiten Halbzeit besser von meinem Team, was Zweikampfführung angeht, was Zweite-Bälle-Einsammeln angeht. Deswegen ist es irgendwo auch verdient und ein gerechtes Ergebnis meiner Meinung nach. Ich bin glücklich, dass wir einen Punkt in einem schweren Auswärtsspiel mitnehmen konnten. Euch wünsche ich viel Erfolg.“
Unser Trainer Tim Wulff sagte: „Wir sind nicht gut ins Spiel reingekommen, lagen nach eineinhalb Minuten 0:1 hinten. Wir sind dann ordentlich im Spiel und machen meiner Meinung nach verdient den Ausgleich. Wir waren dann eigentlich besser im Spiel als der VfB. Ich habe meinen Jungs zur Halbzeit auch den Vorwurf gemacht, dass wir zu wenig zweite Bälle gewonnen haben. Das habe ich meinen Jungs vorgeworfen. Das war meine Sicht, dass wir den ersten Ball vielleicht gewonnen, den zweiten aber verloren haben. Wir gehen aber positiv in die Halbzeit, kommen ordentlich in die zweite Halbzeit rein und sind eigentlich spielbestimmend bis zum blöden Gegentor nach einem blöden Foul. Da werden wir bestraft mit einem Standard. Das war sehr ärgerlich. Heute wäre mehr drin gewesen. Beide Mannschaften waren personell ein bisschen gebeutelt. Mit leichtem Übergewicht für uns wären zwei Punkte mehr drin gewesen, und die hätte ich mir auch erwünscht. Dennoch lassen wir den VfB auf Distanz. Wir müssen mit dem Punkt leben. So ist Fußball. Nächste Woche geht es weiter. Es war ein schön umkämpftes Spiel, von außen auch schön anzusehen. Zuschauer waren da. Auf dem Platz konnte ich meinen Jungs keinen Vorwurf machen. Ich glaube, mein Trainerkollege auch nicht. Es war ein umkämpftes Spiel von beiden Seiten. Nur hätte ich mir einen besseren Ausgang gewünscht.“