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Pokalkampf an der Lohmühle

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Pokalkampf an der Lohmühle

Am Mittwoch reist Weiche nach Lübeck

7. Oktober 2025

Es geht weiter Schlag auf Schlag. Lange konnte sich der SC Weiche Flensburg 08 am spektakulären 5:3-Sieg gegen den ambitionierten SV Meppen vom vergangenen Samstag nicht erfreuen. Schon wieder nur vier Tage später steht das nächste schwierige Spiel an. Diesmal geht es um das Erreichen des Halbfinales im SHFV-LOTTO-Landespokal. Bevor unsere Mannschaft am Mittwochabend ab 19 Uhr im Stadion an der Lohmühle des VfB Lübeck bestehen muss, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

Zur Lage: Todesfelde erwartet Halbfinalgegner

Die anstehende Begegnung des Viertelfinals im Landespokal zwischen dem VfB Lübeck und Weiche komplettiert die Runde der letzten Acht. Eigentlich hätte die Partie – wie die anderen drei Spiele jener Runde – bereits im Juli ausgetragen werden sollen. Doch da stand noch nicht einmal der Termin des letzten Achtelfinals zwischen dem FC Kilia Kiel und dem VfB Lübeck fest. Während sich unsere Mannschaft – entsprechend dem Terminplan des SHFV – am 12. Juli bereits mit dem PSV Neumünster duellierte und dort mit 5:0 gewann, mussten Kilia Kiel und der VfB lange auf einen Spieltermin warten. Erst am 13. September trafen dann beide aufeinander, und der VfB behauptete sich beim Oberliga-Meister relativ ungefährdet mit 3:1.

Der Sieger des Duells der beiden Regionalligisten wird im Halbfinale zum Oberliga-Tabellenführer SV Todesfelde reisen müssen. Einen Spieltermin dafür gibt es noch nicht. Hingegen steht aber schon der erste Endspielteilnehmer fest. Der 1. FC Phönix Lübeck hatte sich am 30. Juli bereits durch einen 4:3-Halbfinalerfolg nach Elfmeterschießen beim SV Eichede für das Finale qualifiziert.

Die Bedeutung der Partie dürfte sowohl dem VfB Lübeck als auch dem SC Weiche klar sein. Beide bräuchten im Wettbewerb noch drei Siege, um nicht nur den Landespokal zu gewinnen, sondern sich zugleich für den DFB-Pokalwettbewerb 2026/27 zu qualifizieren – und dann auf das große Los zu hoffen. Den ersten Sieg davon gilt es am Mittwoch einzufahren – notfalls auch im Elfmeterschießen, sofern die Partie nach 90 Spielminuten remis enden sollte. Eine Verlängerung gibt es nach der Spielordnung des SHFV nicht.

Zum Gegner: Titelverteidiger und Rekordpokalsieger

Der VfB Lübeck hat in seiner langen Geschichte schon manche Titel gewonnen. Am häufigsten war das in der Tat der Landespokal. Mit 18 Siegen ist der VfB hier der Rekordpokalsieger. Und durch den 2:1-Finalsieg gegen Kaltenkirchen vom Mai 2025 sind die Grün-Weißen zugleich auch aktuell der Titelverteidiger.

Für den VfB, der nur 24 Tage später zum Liga-Hinrundenabschluss im Flensburger Manfred-Werner-Stadion auftauchen wird, ist der Landespokalwettbewerb eine immens wichtige Möglichkeit, um mehr finanziellen Spielraum zu bekommen. Die Hansestädter haben eigentlich höhere Ansprüche. Sie stiegen 2020 und 2023 jeweils in die 3. Liga auf und haben die Erwartungshaltung, sich im Profifußball zu etablieren. Doch im Spätherbst vergangenen Jahres drohte dem Traditionsklub erneut die Insolvenz und damit weitere Unruhe. Zwar sind die Wogen etwas geglättet, aber auf Rosen ist der VfB nach wie vor nicht gebettet. Infolgedessen gab es im Sommer auch einige sportlich schmerzhafte Abgänge zu verzeichnen. Im Gegenzug wurden 16 fast ausschließlich junge Spieler neu verpflichtet. Ausnahmen waren Fabian Istefo (31, ehemals FC Teutonia 05), Dardan Karimani (26, Chemnitzer FC) und Stürmer Ali Abu Alfa (26, VSG Altglienicke).

Die Mannschaft von Cheftrainer Guerino Capretti wird derzeit vom Verletzungspech verfolgt. So hat der vom Hamburger SV II gekommene Ware Pakia verletzungsbedingt erst ein Liga-Spiel bestreiten können. Mittelfeldakteur Julian Albrecht zog sich erst vor kurzem einen Mittelfußbruch zu, und der 38-jährige Co-Trainer Pierre Becken, ein Ex-Flensburger, der eigentlich schon die Karriere beendet hatte, dann aber doch als Abwehrspieler aushalf, zog sich einen Kreuzbandriss zu. So ist die personelle Situation beim VfB durchaus angespannt. Von den Zugängen schlug Stürmer Antonio Verinac am besten ein. Der Angreifer, geholt vom ETSV Hamburg aus der Oberliga, hat bereits sieben Tore in der Liga und eines im Pokal erzielt. Von den alteingesessenen Spielern wird vor allem auf ein Trio gebaut: Innenverteidiger Luca Menke, der linke Abwehrspieler Marvin Thiel, zugleich 30-jähriger Kapitän, und Angreifer Manuel Farrona Pulido.

Der VfB Lübeck hat in der Regionalliga fünf seiner elf Spiele gewinnen können. Aktuell steht er mit 16 Punkten auf dem sicheren achten Platz, zwei Ränge hinter unserer Mannschaft, die drei Punkte mehr auf dem Konto, aber auch zwei Partien mehr absolviert hat. Die jüngsten beiden Spiele gingen ohne eigenen Torerfolg verloren. Erst gab es beim SV Werder Bremen II eine 0:4-Niederlage, dann am Sonntag im 149. Stadtderby bei Phönix Lübeck eine 0:2-Niederlage. Trainer Guerino Capretti warf gleich im Anschluss bereits den Blick auf das anstehende Pokalspiel. Er sagte laut VfB-Homepage auf der Pressekonferenz nach dem Derby u. a.: „Wir müssen das Spiel jetzt schnell analysieren, denn am Mittwoch wartet im Pokal gegen Weiche Flensburg die nächste Aufgabe – dort wollen wir unbedingt weiterkommen.“

Unsere Mannschaft: gewann schon mal ein Viertelfinale in Lübeck

Nach dem spektakulären 5:3-Heimsieg gegen Meppen hatte unser Cheftrainer bereits auf der Pressekonferenz angekündigt, sich nicht allzu lange mit dem Spiel aufhalten zu können. Tim Wulff sagte: „Lange freuen oder feiern können wir nicht. Wir haben mit dem VfB Lübeck am Mittwoch im Pokal schon den nächsten Brocken vor der Brust. Von daher genießen wir den Abend. Aber ab morgen früh wird schon wieder weitergearbeitet.“ Und so war es. Bereits am Sonntagvormittag gab es eine regenerative Einheit, bevor ein trainingsfreier Montag anstand. Am Dienstag wird trainiert, und auch am Mittwoch wird vor der Abfahrt nach Lübeck noch an Feinheiten gefeilt werden.

Vom Kader her sind kaum Veränderungen zu erwarten. Uchechi Duru ist nach seiner Roten Karte aus der Partie beim Bremer SV zwar in der Liga noch ein Spiel gesperrt, darf aber im Landespokalwettbewerb mitmischen und wird sicherlich in den Kader zurückkehren. Von den zuletzt verletzten Spielern – Alexander Laukart, Torben Marten, Erjanik Ghubasaryan und Mads Albæk – dürfte keiner schon für dieses Spiel in Frage kommen. Mit Moritz Göttel hat Tim Wulff einen Stürmer im Kader, der noch vor ein paar Monaten das Grün-Weiß des VfB trug. Auch Dominic Hartmann trifft auf seinen Ex-Verein, nur ist seine Lübecker Zeit schon weit mehr als ein Jahrzehnt her.

Gegen den VfB Lübeck hat es in der Vergangenheit zahlreiche Duelle gegeben. Neben den 19 Spielen in der Regionalliga Nord trafen sich die Kontrahenten auch zu fünf Aufeinandertreffen um den Landespokal, davon viermal im Endspiel. Die Finals von 2012 (2:4 n. V.), 2016 (1:2), 2019 (0:1) und 2023 (1:2) verlor Weiche jeweils denkbar knapp. Aber das Viertelfinale von 2017/18 gewann unsere Mannschaft am 16. August 2017 nach einem 3:3 nach 120 Minuten an der Lohmühle im Elfmeterschießen mit 3:1. Im Anschluss marschierte Weiche gleich weiter durch und wurde erstmals Landespokalsieger.

Unser Cheftrainer Tim Wulff sagte am Samstag nach dem Sieg gegen Meppen mit Blick auf den Pokalabend: „Am Mittwoch wird es ein komplett anderes Spiel werden. Wir wollen im Pokal das Maximum erreichen. Das will aber der VfB Lübeck auch. Es wird ein spannendes Spiel, ein Highlight-Spiel. Wir werden uns vorbereiten, sodass wir auf den Punkt genau da sein werden.“

Hinweise für alle Fans: gute zwei Autostunden

Das Spiel wird am Mittwoch, 8. Oktober 2025, um 19 Uhr im Stadion an der Lohmühle angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Jan-Ole Ehlers (SG Geest 05), der von Florian Lisiak (SV Friedrichsort) und Jan Mika Kröhnert (Holstein Kiel) an den Linien assistiert wird.

Die Spiele des SHFV-Landespokalwettbewerbs werden seit dieser Saison über eine Plattform des SHFV live übertragen. Dazu ist der Verband eine Kooperation mit dem Sportstreaming-Provider SolidSport eingegangen, der auch für die Übertragungen der Spiele der Regionalliga Nord sorgt. Die Partien des SHFV-LOTTO-Landespokals sind allerdings kostenpflichtig. Der Preis für ein Einzelspiel liegt bei 4 Euro. Das Aufeinandertreffen zwischen dem VfB Lübeck und dem SC Weiche Flensburg 08 kann hier verfolgt werden: https://shfv.tv/vfb-luebeck-h1/games/g/24e1hucv

Auf unseren Social-Media-Kanälen werden wir einen Ticker mit Infos zu Aufstellung, Spielbeginn, Halbzeit sowie Abpfiff zu laufen haben. Ansonsten könnt Ihr auch den Liveticker bei fussball.de nutzen: https://www.fussball.de/spiel/vfb-luebeck-sc-weiche-flensburg/-/spiel/02TIP8CIPS000000VS5489BTVV9SFN07#!/

Im Umfeld des Stadions an der Lohmühle gibt es zahlreiche Parkplätze, wobei durchaus mit einem zeitlichen Aufwand beim Zuweisen der Parkmöglichkeit gerechnet werden muss. Lübeck selbst kann aus Flensburg mit Pkw nach rund 165 km über die A 7, B 205, A 21, A 20 und A 1 bzw. nach knapp zwei Stunden erreicht werden. Mit dem Zug kann die Verbindung über Neumünster und Bad Oldesloe nach Lübeck empfohlen werden, beispielsweise: Abfahrt ab Flensburg planmäßig um 15.15 Uhr mit Ankunft in Lübeck um 17.52 Uhr. Für den etwa 2 km langen Fußweg vom Hauptbahnhof zum Stadion sind rund 25 bis 30 Minuten einzurechnen. Leider ist für die Rückfahrt ein Schienenersatzverkehr zwischen Neumünster und Flensburg zu nutzen, was die Fahrzeit enorm verlängert. So kann die Verbindung um 22.09 Uhr ab Lübeck über Bad Oldesloe und Ankunft in Neumünster um 23.36 Uhr genommen werden. Nach Weiterfahrt mit dem Bus um 0.03 Uhr wird Flensburg planmäßig um 1.38 Uhr erreicht. Für sämtliche Verbindungen von und nach Lübeck sind das sogenannte Deutschland-Ticket oder auch das SH-Ticket nutzbar.

Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.

Ein Hinweis noch zum Wetter: Für den Mittwoch sind für Lübeck Höchsttemperaturen von etwa 17 Grad angekündigt. Allerdings dürfte es zu später Stunde recht schnell abkühlen. Niederschlag ist nicht ausgeschlossen.

Wir wünschen allen nach Lübeck fahrenden Weiche-Fans eine problemlose Anreise, ein schönes Spiel und eine gut gelaunte Rückkehr nach Flensburg.