Pflichtspielstart bei Kilia Kiel

Neuigkeiten

Pflichtspielstart bei Kilia Kiel

Landespokal-Achtelfinale am Freitagabend

12. Juli 2023

Es geht wieder los! Das erste Pflichtspiel des SC Weiche Flensburg 08 in der Saison 2023/24 steht an. Und wie vor zwölf Monaten ruft das Landespokal-Achtelfinale beim FC Kilia Kiel. Bevor aber am Freitagabend der Anpfiff ertönen wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

 

Zur Lage: Auftakt zwei Wochen vor dem Liga-Start

Knapp drei Wochen nach dem Trainingsauftakt und zwei Wochen vor dem Start in der Regionalliga Nord gibt es für unsere Mannschaft schon das erste Pflichtspiel – und das hat es in sich! Es hätte für das Achtelfinale im SHFV-LOTTO-Landespokalwettbewerb kein härteres Los geben können, da sich die letztjährigen Regionalligisten VfB Lübeck, 1. FC Phönix Lübeck und SC Weiche Flensburg 08 als gesetzte Mannschaften aus dem Weg gehen mussten. Da war der aktuelle Landesmeister und Regionalliga-Aufsteiger FC Kilia Kiel das schwerste Los, das es hätte geben können. Doch Jammern hilft nicht. Nur mit einem Sieg – gegebenenfalls auch nach Verlängerung oder Elfmeterschießen – bliebe Weiche im Pokal-Rennen. Der Viertelfinalgegner steht für den Sieger dieses Achtelfinales indes bereits fest. Es ist der PSV Neumünster, der am vergangenen Samstag nach 0:1-Pausenrückstand sein Achtelfinale gegen den Heider SV mit 3:1 gewann. Außerdem hat sich der Eckernförder SV mit einem 2:0-Sieg beim SV Alemannia Wilster schon für die Runde der letzten Acht qualifiziert.

Unsere Mannschaft kennt das Prozedere: Mit vier Siegen ist man im SHFV-LOTTO-Pokalwettbewerb nicht nur Landespokalsieger, sondern auch in der dann folgenden Saison im DFB-Pokal-Wettbewerb dabei. Die Erinnerungen an Pokal-Knaller gegen den VfL Bochum und Werder Bremen (2018) sowie Holstein Kiel (2021) sollten für unsere Jungs Ansporn genug sein. Allerdings: Eine Niederlage ist in diesem Wettbewerb nicht mehr gutzumachen. Daher ist Konzentration von Beginn an notwendig. Und schon der Gegner im Achtelfinale erfordert all unsere Aufmerksamkeit: der FC Kilia Kiel.

 

Zum Gegner: kein gewöhnlicher Regionalliga-Aufsteiger

Der am 23. Juli 1902 gegründete FC Kilia Kiel zählt zu den echten Traditionsclubs. Tradition und Moderne liegen dabei insbesondere beim Blick auf die Spielstätte dicht beieinander. Die 5.500 Zuschauer fassende Anlage erhielt im April 2022 einen Kunstrasenbelag, der auch von den Footballern der Baltic Hurricanes genutzt wird. Der Platz selbst soll im August 1913 eingeweiht worden sein und die älteste noch existierende Tribüne Norddeutschlands haben. Sie wurde am 9. Juni 1919 eröffnet.

Und wie ein richtiger Traditionsverein erfindet sich auch Kilia immer wieder neu. Die jüngsten beiden nach Corona wieder vollzähligen Meisterschaften beendeten die Rot-Weißen jeweils als Titelträger – erst der Landesliga Mitte mit 104:17 Toren und 63 von 66 möglichen Punkten, dann der Oberliga mit 125:25 Toren und 81 von 96 möglichen Punkten. Der Aufstieg – erreicht bereits nach dem ersten Spiel der Extrarunde, dem 3:2-Sieg gegen den OSC Bremerhaven vor 3.050 Fans, als der 1:2-Rückstand im Schlussspurt noch gedreht wurde – war letztlich die Krönung. Da interessierte die folgende 0:4-Niederlage beim Eimsbütteler TV nur noch die Gastgeber, die somit ebenfalls den Aufstieg feiern konnten.

Im Kader von Kilia steckt enorm viel Erfahrung. Schon im Vorjahr waren gestandene Spieler wie der Ex-TSBer Tom Warncke, Kevin Harder, Tom Baller, Julius Alt, Serhat Yazgan oder die Stürmer Jan-Matti Seidel, Benjamin Petrick und Yannik Jakubowski dabei. Das Sturmtrio überzeugte in der Oberliga: Petrick war für 22, Jakubowski für 21 und Seidel für 17 Liga-Tore in der vergangenen Saison verantwortlich. Viele Spieler des Kaders haben ihre Ausbildung bei der benachbarten KSV Holstein erhalten und Meriten in den Regionalligen erworben. Nun kam in diesem Sommer nochmals viel Erfahrung dazu. Das betrifft nicht nur die ebenfalls bei Holstein ausgebildeten Malte Petersen, Kevin Schulz und Christopher Kramer, die vor kurzem noch das Weiche-Trikot trugen. Mit Tom Pachulski (zuletzt Heider SV) kam ein routinierter Schlussmann, mit Felix Niebergall (Drochtersen/Assel) verstärkt eine Offensivkraft den Kader – zwei weitere Spieler, die mal bei Holstein waren. Für den 34-jährigen italienischen Trainer Nicola Soranno, der in seine dritte Saison geht, wird es darauf ankommen, die Neuzugänge in den bereits vorhandenen und zwei Jahre lang äußerst erfolgreichen Kader geschickt zu integrieren. Alles in allem: Es ist kein gewöhnlicher Aufsteiger in die Regionalliga.

Nach dem letzten Saisonspiel gegen Eimsbüttel hatte auch Kilia nur eine kurze Pause. Ganze 20 Tage später gab es den ersten Test für die neue Spielzeit: ein 4:0-Sieg beim TSV Bordesholm. Es folgte eine 0:4-Niederlage in Gettorf gegen den Liga-Rivalen FC St. Pauli II. Und am vergangenen Samstag gab es einen Doppeltest in einem Blitzturnier. Gegen den Oldenburger SV wurde zunächst mit 1:2 verloren, dann gegen den Niendorfer TSV aus Hamburg mit 3:0 gewonnen.

Unser Trainer Benjamin Eta ahnt, was seine Mannschaft in der Landeshauptstadt erwarten wird: „Freitagabend auf Kunstrasen – sie werden hochmotiviert sein“, vermutet er, wobei er sich zugleich optimistisch zeigt. „Wir werden gegen eine aggressive Mannschaft spielen. Wenn wir aber 100 Prozent auf den Platz bringen werden, gehe ich davon aus, dass wir weiterkommen werden.“

 

Unsere Mannschaft: „Wir werden frischer sein.“

Nach knapp drei Trainingswochen und drei qualitativ hochwertigen Testspielen steht für Weiche der erste ernste Prüfstein an. Dass dieser Pflichtspielauftakt gegen einen derart starken Kontrahenten und Ligarivalen mitten in der Saisonvorbereitung eigentlich ungelegen kommt, resümierte unser Trainer Benjamin Eta schon zum Trainingsauftakt vor drei Wochen. „Das Achtelfinale im Landespokal kommt viel zu früh, zumal das Halbfinale viel später ansteht“, wies er darauf hin, dass andere Landesverbände mit zum Teil deutlich mehr Pokalrunden ihre Regionalligisten nicht mitten in der wichtigen Saisonvorbereitung derart in die Pflicht nehmen. Allerdings: Jammern hilft nicht, und Kilia steht vor dem gleichen Problem. Unser Trainer meinte dann auch nach dem Kurztrainingslager vom vergangenen Wochenende, dass der Mannschaft beim Test in Kolding zwar nach den Trainingseinheiten etwas die Kraft gefehlt habe, aber: „Es wird am Freitag anders aussehen. Da werden wir frischer sein.“ Dazu war am Montag trainingsfrei. Die Einheiten ab Dienstag dienten bereits der direkten Vorbereitung auf die Partie am Freitagabend, die eine Entscheidung auf jeden Fall bringen muss – gegebenenfalls auch erst nach 120 Minuten oder sogar Elfmeterschießen.

Personell wird der Trainer auf gleich fünf Spieler nicht zurückgreifen können. Neben dem schon seit längerem fehlenden, zumindest bei Calvin Ogara indes so langsam an eine Rückkehr denkenden Trio, zu dem ferner Ilidio Pastor Santos und Noel Kurzbach zählen, fallen auch Torben Marten und Marten Schmidt noch aus. Am Sonntag verletzte sich Dominic Hartmann. Doch unser Kapitän zeigte sich kämpferisch und optimistisch, dass er am Freitagabend dabei sein kann.

Kilia und Weiche trafen sich in der jüngeren Vergangenheit bereits zweimal im Landespokal, jeweils im Kilia-Stadion und jeweils mit positivem Ausgang für unsere Mannschaft. Am 18. Juni 2021 gewann Weiche – damals noch auf Naturrasen – im Viertelfinale mit 5:1 vor 432 Zuschauern. Die Tore erzielten Kevin Schulz (9.), Torge Paetow (13.), Casper Olesen (50.), Jonas Walter (78.) und Dominic Hartmann (80.) auf Flensburger sowie Yannik Jakubowski (59.) auf Kieler Seite. Im Achtelfinale des Vorjahres war es am 17. Juli 2022 vor 472 Fans deutlich knapper. Ein Doppelpack von René Guder (7., 44.) bei einem Gegentreffer von Julius Alt (52.) bedeuteten am Ende einen 2:1-Sieg der Gäste.

 

Hinweise für alle Fans

Das Spiel wird am Freitag, 14. Juli 2022, um 19.00 Uhr auf dem Kunstrasen im traditionsreichen Kilia-Stadion angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist (wie im Vorjahr!) Luca Sambill (VfB Lübeck), der von Steffen Brandt (SV Wasbek) und Hendrik Plambeck (VfL Vorwerk) assistiert wird. Ob es einen Livestream geben wird, ist noch nicht bekannt. Wir werden Euch aber mit eigenem Liveticker über unsere Facebook-Seite auf dem Laufenden halten.

Die Spielstätte am Hasseldieksdammer Weg 165 der Landeshauptstadt liegt an der Kreuzung der A 215 mit der B 76 und damit nahe IKEA und CITTI-Park. Mit 49-Euro-Ticket des Nahverkehrs ist das Stadion fußläufig von der Bahnstation Kiel-Hassee CITTI-Park zu erreichen. Noch günstiger ist es, den Bus der Linie 31 oder 91 ab Kiel Hbf. bis Mühlenweg (Fahrzeit 9 bzw. 10 Minuten) zu nutzen. Die Bushaltestelle Mühlenweg befindet sich nur etwa 100 Meter vom Stadion-Haupteingang entfernt. Einige Zugverbindungen via Rendsburg steuern direkt die Bahnstation Kiel-Hassee CITTI-Park an (etwa: 16.15 Uhr ab Flensburg, an 18.29 Uhr); zuweilen auch nach Schienenersatzverkehr via Eckernförde (etwa: 17.10 Uhr ab Flensburg, an 18.44 Uhr). Wird hingegen der Kieler Hauptbahnhof angesteuert, sollte der Bus bis Mühlenweg genutzt werden (Beispielsweise: 16.10 Uhr ab Flensburg, an 18.09 Uhr). Alles in allem ist mit dem ÖPNV mit einer rund zweistündigen Anreise zu rechnen.

Ein Hinweis zum Wetter: Für Freitagabend ist mit Temperaturen von knapp über 20 Grad zu rechnen. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit ist erhöht.

Wir wünschen allen nach Kiel fahrenden Fans eine störungsfreie Anreise und ein schönes Spiel.