Kompakt gegen Kult
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Kompakt gegen Kult
Weiche reist am Samstag zu Altona 93
Nach knapp vier Jahren gibt es am 7. Spieltag der Regionalliga Nord zum Abschluss „der englischen Woche“ wieder eine Neuauflage des Duells Altona gegen Weiche. Für unsere Mannschaft ist es die erste Partie ohne ihren bisherigen Cheftrainer Torsten Fröhling. Bevor es am Samstag um 15.30 Uhr in der altehrwürdigen Adolf-Jäger-Kampfbahn um drei wichtige Punkte gehen wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.
Zur Lage: Schöningen mit erstem Sieg
Der sechste Spieltag am Mittwochabend brachte wieder einige Überraschungen. So musste Kickers Emden gegen Schöningen vor 1.950 Zuschauern eine späte 1:2-Niederlage nach 1:0-Führung hinnehmen. Es waren die überhaupt ersten drei Punkte in der Regionalliga für den Neuling. Zum ersten Zähler in der Saison reichte es für den FC St. Pauli II, der gegen Phönix Lübeck die knappe Führung nicht bis zum Schluss verteidigen konnte und in Überzahl noch den 1:1-Ausgleich kassierte. Die ersten zwei Punkte gab Spitzenreiter Jeddeloh II vor 3.102 Besuchern beim 1:1-Remis beim VfB Lübeck ab. Dadurch konnten der VfB Oldenburg – nach einem 6:2-Heimsieg vor 3.018 Fans gegen Altona 93 – und Drochtersen/Assel – nach einem 3:1-Heimsieg gegen den HSC Hannover – den Rückstand auf den Tabellenführer auf einen Punkt verkürzen. Der SV Meppen büßte mit dem 2:2-Remis im Top-Spiel gegen Hannover 96 II vor 5.512 Zuschauern zwei wertvolle Punkte ein. Dagegen bezwang der Bremer SV den Hamburger SV II vor 1.061 Zuschauern mit 3:0, während Lohne in Flensburg bei einer schwächelnden Weiche-Mannschaft mit 3:1-Toren gewann. Die neunte Partie zwischen Werder Bremen II und Norderstedt wird erst am 17. September ausgetragen.
Den Auftakt des 7. Spieltags erleben tatsächlich die Fans in Hamburg-Altona, wo am Samstag ab 15.30 Uhr Weiche Flensburg gastieren wird. Eine halbe Stunde später wird die Partie zwischen Spitzenreiter Jeddeloh II und dem Bremer SV angepfiffen. Zwei Samstagabend-Spiele gibt es ab 18 Uhr. Der VfB OIdenburg empfängt – entsprechend gewarnt – den Favoritenschreck Schöningen, und Kickers Emden erwartet zur Wiedergutmachung Phönix Lübeck.
Das Hauptprogramm mit fünf Partien folgt am Sonntag, wovon vier Spiele um 14 Uhr beginnen werden. Blau-Weiß Lohne trifft dann auf den FC St. Pauli II. Der Hamburger SV II empfängt Meppen. Bei VfB Lübeck gegen Hannover 96 II dürfte es stimmungsvoll zugehen. Außerdem erwartet Norderstedt die Gäste von der SV Drochtersen/Assel. Den Abschluss des Spieltags und „der englischen Woche“ werden ab 15 Uhr der HSC Hannover und Werder Bremens U 23 bestreiten.
Zum Gegner: Rückkehrer mit Ex-Flensburger
Der Wiederaufsteiger Altona 93 schaffte in diesem Sommer zum zweiten Mal nach 2019 die Rückkehr in die Regionalliga Nord, aus die er zuletzt nach dem „Abstiegs-Moratorium“ des NFV während der Corona-bedingt vorzeitig beendeten Spielzeiten 2019/20 und 2020/21 im Sommer 2022 absteigen musste. Die Rückkehr gelang nach dem Gewinn der Hamburger Oberliga-Meisterschaft auf dem allerletzten Drücker, weil in diesem Juni der Heider SV die Chance am dritten Aufstiegsrundenspieltag mit einem torlosen Remis zuhause gegen den SV Hemelingen unerwartet liegen ließ. So wurde der 2:0-Sieg beim FSV Schöningen „vergoldet“. Seitdem schwebt der Kultverein gerade in der eigenen Adolf-Jäger-Kampfbahn, kurz: AJK, auf einer Erfolgswolke. Der Hamburger Supercup wurde gegen Eintracht Norderstedt klar mit 5:0-Toren gewonnen. Eine Woche später folgte vor 2.734 Fans ein 2:1-Heimsieg zum Liga-Start gegen den gleichen Gegner. Dem SV Meppen wurde in einem dramatischen Spiel vor 3.691 Zuschauern ein 4:4-Remis abgerungen, und gegen die „Freunde“ vom Bremer SV trennten sich die Hamburger vor 1.817 Besuchern 1:1-unentschieden. Daher bremste anfangs nur die 2:3-Niederlage beim SSV Jeddeloh II am zweiten Spieltag die Euphorie. Am Mittwoch setzte es allerdings zum ersten Mal in der Saison eine etwas deftigere Niederlage. Beim formstarken VfB Oldenburg lag Altona schon zur Pause mit 0:3-Toren zurück. Rasmus Tobinski konnte mit einem Doppelpack das Endresultat bei der 2:6-Niederlage noch einigermaßen freundlich gestalten.
Die Mannschaft des AFC wurde im Sommer nochmal ordentlich verstärkt. So wechselte u. a. der Ex-Flensburger Tayfun Can vom ETSV Hamburg an die Griegstraße. Nils Brüning und Marcell Sobotta schlossen sich mit viel Viertliga-Erfahrung von Eintracht Norderstedt dem Kult-Verein an. Nicht unbekannt sind zudem Emmanuel Ntsiakoh (FC Teutonia) und Emmanuel Appiah (HSV II), die ebenfalls von Regionalligisten an die Griegstraße wechselten. Aus Eichede kamen Bendix Gelzer und Torjäger Keenon Erfurth (19 Treffer im Vorjahr in der SH-Oberliga). Bereits seit 2023 spielt Gianluca Przondziono – zuvor u. a. Teutonia Ottensen und BW Lohne – für den Traditionsclub. Erfolgreichster Torschütze in der letztjährigen Meistersaison in Hamburgs Oberliga war Rasmus Tobinski. Der Mittelstürmer, der kurzzeitig auch schon für den FC Kilia Kiel gegen die Pille trat und mit drei Toren zudem aktuell bester Schütze in der noch jungen Saison ist, erzielte 23 der 99 Treffer des AFC. Viel weniger hätten es nicht sein dürfen, weil der Titelgewinn vor TuS Dassendorf bei Punktgleichheit mit dem Minimalvorsprung von drei Toren gelang: 99:30 (+ 69) Tore versus 98:32 (+ 66) Tore.
Der bereits seit 2020 amtierende Trainer Andreas Bergmann, der nach einer Corona-Erkrankung zuletzt im Spiel gegen den Bremer SV (1:1) und in Oldenburg (2:6) von seinem Co-Trainer André Trulsen vertreten wurde, hat ein interessantes und durchaus nicht unerfahrenes Aufgebot zur Stelle, wobei seit jeher „das große Geld“ für Investitionen in den Spielerkader fehlt. In der Einschätzung vor Saisonbeginn äußerte sich der Cheftrainer entsprechend. Er sagte: „Wir können uns viele Dinge nicht erkaufen, wollen mit großer Leidenschaft und Euphorie das Unternehmen Klassenverbleib angehen. Das Fundament der Mannschaft ist zusammengeblieben und wurde mit hungrigen, ehrgeizigen Spielern aufgestockt.“
Unsere Mannschaft: Rückkehr für Theo Behrmann
Nach der 1:3-Niederlage vom Mittwochabend gegen Lohne und vor allem der Freistellung von Cheftrainer Torsten Fröhling bleibt unseren Verantwortlichen und der Mannschaft wenig Zeit, um die tiefen Wunden zu lecken. Die physischen Anstrengungen zum Abschluss „der englischen Woche“ müssen aus den Beinen, die psychischen Belastungen zudem aus den Köpfen. Spannend wird sein, inwiefern es Umstellungen in Startelf und Spieltagsaufgebot geben wird. Aktuell bereiten Co-Trainer Tim Wulff und Assistenztrainer Kawa Moustafa die Mannschaft auf die Begegnung in Altona vor. Am Donnerstagnachmittag gab es dazu eine eher lockere Trainingseinheit, die lediglich aus einem gut 30-minütigen Waldlauf und anschließenden physiotherapeutischen Übungen unter der Leitung von Mamadou Sabaly bestand. Zuvor hatte sich der bisherige Cheftrainer Torsten Fröhling von den Jungs verabschiedet und ihnen viel Glück und Erfolg für die Zukunft gewünscht.
Aus der Partie gegen Lohne sind alle Spieler unverletzt zurückgekommen, sodass der Kader für den Samstag nahezu vollzählig zur Verfügung stehen wird. Lediglich mit Alexander Laukart (in der Reha), Marian Sarr (leicht angeschlagen) und Maxim Jurk (noch nicht bei 100 Prozent) ist nicht zu rechnen. Tim Wulff, der – wie gesagt – mit Kawa Moustafa die Mannschaft auf das Spiel am Samstag vorbereitet: „Uns erwarten ein schönes Stadion und eine tolle Atmosphäre, sodass es dort Spaß machen wird. Wir wollen es besser machen als zuletzt. Und wir wollen auch für unseren ehemaligen Trainer gewinnen.“ Damit dies gelingen kann, gilt es vor allem die Anzahl der Gegentore zu minimieren, Kompaktheit zu erzeugen und als geschlossene Mannschaft aufzutreten. In einer solchen Situation kommt es darauf an, immer die Ordnung zu halten und einfach Fußball zu spielen. Im Zweifel muss dann die Pille auch mal auf der Stadiontribüne landen.
Für Theo Behrmann könnte die Begegnung in der „AFK“ besonders emotional werden. Er spielte 2022/23 bei Altona, kam in 30 Pflichtspielen zum Einsatz und empfahl sich u. a. mit sechs Treffern damals für einen Wechsel nach Flensburg. Nun kehrt unsere Nummer 28 das erste Mal zu einem Spiel gegen seinen Ex-Verein zurück. Schon sehr viel länger ist die Zeit bei Altona für unseren bisherigen, nun aber freigestellten Cheftrainer Torsten Fröhling her. Er arbeitete vom 1. Juli 2007 bis zum Februar 2009 an der Griegstraße und wird auf ein Wiedersehen diesmal verzichten.
Bislang hat es fünf Begegnungen zwischen Altona 93 und Weiche gegeben, alle in der Regionalliga Nord. In der Flensburger Meister-Saison 2017/18 gewann Weiche erst das Hinspiel am 9. September 2017 mit 2:0 und den Rückkampf in der stressigen Zeit mit vielen Nachholspielen am 17. April 2018 vor 708 Zuschauern in der „AFK“ mit 5:0. Nach dem ersten Wiederaufstieg der Hamburger schaffte Altona daheim am 6. Oktober 2019 vor 877 Fans ein 1:1-Remis. Zum Rückspiel in der Saison 2019/20 kam es Corona-bedingt nicht. In der Saison 2020/21 konnten beide Begegnungen aufgrund des frühen Saisonabbruches nicht ausgetragen werden. Danach gewann Weiche in der Gruppenphase sowohl in Hamburg am 18. August 2021 vor 650 Fans – damals Corona-bedingt ausverkauft – mit 3:1 als auch am 23. Oktober vor 918 Zuschauern im Manfred-Werner-Stadion mit 4:2. In jener Saison 2021/22 gab es erstmals wieder Absteiger, und Altona erwischte es in der Abstiegsrunde.
Hinweise für alle Fans: mit ÖPNV gut erreichbar!
Das Spiel wird am Samstag, 30. August 2025, um 15.30 Uhr in der Adolf-Jäger-Kampfbahn von Hamburg-Altona in der Griegstraße 62 angepfiffen werden. Schiedsrichter der Partie ist Lennart Wolff (Bremer SV), der von Thomas Gorniak (ATSV Sebaldsbrück) und Jens Eisenbach (Geestermünder TV) an den Linien assistiert wird.
Einen vom Gastgeber kommentierten kostenfreien Livestream wird es auf dem zentralen Vermarktungskanal der Regionalliga Nord über den Anbieter SolidSport geben. Ihr erreicht ihn unter https://nordfv.tv/sc-weiche-flensburg-08 oder wenn Ihr über unsere Homepage (weiche-liga.de) auf den Button „Weiche 08 TV“ geht. Ferner werden wir einen Ticker mit Infos zu Aufstellung, Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren wie gehabt auf unseren Social-Media-Kanälen zu laufen haben.
Die Spielstätte, die traditionsreiche Adolf-Jäger-Kampfbahn, befindet sich in der Griegstraße, unweit des S-Bahnhofs Bahrenfeld (ca. 600 m Fußweg). Offiziell fasst die AJK 8.000 Zuschauer, davon 1.400 überdachte Sitzplätze auf der Tribüne. Das Stadion ist Teil des Kults um den Kultverein, bei dem die analoge Anzeigetafel an jedem Spieltag noch über der Schulter zum Platz getragen wird. Allerdings droht ihr schon seit längerem das Ende. Zum Jahreswechsel 2026/27 soll die 1908 eröffnete Spielstätte dem Wohnungsbau weichen.
Fans von Altona gelten als gemütliche Zeitgenossen, die zusätzlich zum Bier gern einem Fußballspiel folgen möchten. Streit mit Fans anderer Vereine gehen sie gewöhnlicherweise nicht ein – insbesondere bei entsprechender Gegenleistung in Form eines Gerstensaftes. Tageskarten gibt es an den Tageskassen, die 90 Minuten vor Anpfiff, d. h. um 14 Uhr, öffnen. Die Ticketpreise liegen bei 14 Euro (ermäßigt 12 Euro) für einen Sitzplatz und 10 Euro (ermäßigt 8 Euro) für einen Stehplatz. Kinder bis 12 Jahre haben freien Eintritt. Jugendliche (12 bis 17 Jahre) erhalten wie Auszubildende, Studierende, Rentnerinnen und Rentner, Arbeitssuchende und Menschen mit Handicap Ermäßigungen. Während das Mitbringen von Speisen und Getränken untersagt ist, sind Hunde im Stadion generell erlaubt und ggf. an der Leine zu führen.
Der Spielort ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Von Flensburg sollte die Regionalbahn bis Elmshorn mit Umstieg nach Hamburg-Altona und dann die S-Bahn bis Bahrenfeld genutzt werden. Bei planmäßiger Abfahrt ab Flensburg um 12.15 Uhr wird so der S-Bahnhof Bahrenfeld um 14.35 Uhr erreicht. Für die Rückfahrt bietet sich die S-Bahn um 18.16 Uhr an. Planmäßig ist die Rückkehr in Flensburg dann um 20.40 Uhr. Für die Verbindungen sind komplett das Deutschland-Ticket oder Fahrkarten des SH-Nahverkehrs nutzbar. Mit dem Pkw müssen für die etwa 153 km über die A 7 gerade an einem Samstag mit „Zugaben“ zu der gewöhnlich rund 100-minütigen Fahrzeit gerechnet werden. Achtung: Um das Stadion herum gibt es kaum Parkplätze.
Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.
Ein Hinweis zum Wetter: In Hamburg werden für den Samstag Höchsttemperaturen von über 20 Grad erwartet. Mit Niederschlag muss allerdings gerechnet werden.
Wir freuen uns über Eure Unterstützung und wünschen allen nach Hamburg-Altona fahrenden Weiche-Fans eine problemlose Anreise, ein schönes Spiel sowie eine gut gelaunte Rückkehr nach Flensburg.