Fußballfest beim Sieg über den Top-Favoriten

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Fußballfest beim Sieg über den Top-Favoriten

Fußballfest beim Sieg über den Top-Favoriten

24. Oktober 2022

Fußballfest an der Bredstedter Straße! Im mit großer Spannung erwarteten Spitzenspiel der Regionalliga Nord brachte der SC Weiche Flensburg 08 am 15. Spieltag dem Tabellenführer VfB Lübeck die erste Niederlage bei. Unsere Mannschaft entschied die spannende Partie, die wegen des Besucherandrangs mit gut 20 Minuten Verspätung angepfiffen wurde, nach erneut leidenschaftlicher Darbietung mit 1:0 für sich. Die 1.500 Zuschauer im ausverkauften Manfred-Werner-Stadion, darunter 400 Fans im Gäste-Block und Ministerpräsident Daniel Günther auf der VIP-Tribüne, sahen am Samstagnachmittag bei mildem Herbstwetter eine bis zum Abpfiff spannende Auseinandersetzung. Während VfB-Trainer Lukas Pfeiffer nach dem Spiel die fehlende Gier seiner Mannen im gegnerischen Strafraum bemängelte und ein Kompliment an Weiche für eine kämpferisch gute Leistung verteilte, sagte unser Co-Trainer Jan Neujahr: „Es war ein toller Rahmen hier, alle haben sich gut benommen – ganz tolle Atmosphäre von den Lübeckern und von unserer Seite. Wir freuen uns riesig über diese drei Punkte.“ Dazu gehörte letztlich auch, dass die Polizei- und Ordnungskräfte bei dem Sicherheitsspiel erfreulicherweise nicht einschreiten mussten.

Im Vergleich zum 2:1-Sieg aus der Vorwoche gegen Drochtersen/Assel gab es in der Startelf drei Änderungen. Für den kurzfristig an der Hand verletzten Torhüter Jesper Heim, den mit schwerer Knieverletzung aus dem Training nicht zur Verfügung stehenden Ilidio Pastor Santos (Außenbandriss) und den erkrankten Jonah Gieseler liefen Torhüter Philip Østerbæk, Torben Marten und Niclas Nadj von Beginn an auf. Für Torben Marten war es das Pflichtspieldebüt im Trikot unserer Regionalliga-Mannschaft. Im Verlauf der zweiten Halbzeit wurden Noel Kurzbach, Tobias Fölster, Saisondebütant John-Frederik Dethlefs, Finn Wirlmann und Christopher Kramer eingewechselt. Dem 20er Kader des Spieltags gehörten ferner Torhüter Jonas Wolz, Bjarne Schleemann, Brian Jungjohann und Tobias Ryborg an. Die Gäste liefen indes wie erwartet mit dem Ex-Weiche-Torhüter Florian Kirschke auf.

Der erste Abschluss gehörte René Guder, der nach Pass von Kevin Schulz nach 57 Sekunden den Ball aus der Distanz links am Tor vorbeischoss. Auch die zweite nennenswerte Angriffsaktion kam von den Gastgebern. Marcel Cornils nahm eine Eingabe von Patrick Herrmann direkt, der Ball rutschte ihm aber über den Schlappen und ging daher rechts am Tor vorbei (14.). Bis zur ersten Torannäherung der Gäste, die verletzungsbedingt früh Stürmer Felix Drinkuth auswechseln mussten (10.), dauerte es etwas (26.). Kurze Zeit später flammte erneut Gefahr auf (29.). Die erste richtige Chance der nun stärker werdenden Lübecker hatte Manuel Farrona Pulido, der am kurzen Pfosten die Eingabe von rechts knapp vorbeisetzte (31.). Typisch war aber eine Szene wenig später, als Robin Kölle im Sechzehner schon eine gute Schussposition hatte, die Kugel jedoch auf Marius Hauptmann ablegte, der dann ebenfalls zu lange zögerte. So wirkte das Spiel der Grün-Weißen zumindest im Strafraum zu umständlich und zu wenig zielstrebig. Obwohl der Ex-Zweitligist im Ballbesitz leichte Vorteile hatte, kam Weiche gegen Ende der ersten Halbzeit nochmals zu zwei guten Gelegenheiten. Als Niclas Nadj seine Spitze René Guder auf halblinks freispielte, setzte unsere Nummer 18 das Streitobjekt frei vor VfB-Torhüter Florian Kirschke am Kasten vorbei (37.). Und nach einer Flanke von Marcel Cornils von der linken Seite verfehlte auch der Kopfball von Kevin Schulz das Ziel (45.). So ging es nach einer umkämpften, insgesamt ausgeglichenen und wenig spektakulären ersten Halbzeit torlos in die Kabinen.

Die Phase mit zwei mehr oder weniger auf die Fehler des anderen lauernden Kontrahenten war kurz nach dem Seitenwechsel beendet. Nach einer Ablage auf der linken Außenposition von Kevin Schulz hatte Niclas Nadj aus der Zentrale auf René Guder auf halbrechts gepasst, der mit einem Haken Morten Rüdiger ins Leere laufen ließ und dann aus zwölf Metern oben links zum umjubelten 1:0 abschloss (49.) – ein ebenso sehenswertes wie wichtiges Tor, das er mit dem Trikot des verletzten Ilidio Pastor Santos bejubelte. Damit war richtig Öl ins Feuer gegossen. Der VfB Lübeck antwortete mit wütenden Angriffen und einer dicken Chance von Manuel Farrona Pulido. Den Schuss aus zwölf Metern von halbrechts parierte SC-Torhüter Philip Østerbæk stark (52.). Unser Schlussmann musste beim Abschluss des aufgerückten VfB-Kapitäns Tommy Grupe aus Nahdistanz noch einmal retten (75.). Ansonsten aber blieben die großen Chancen für die nun deutlich offensiver agierenden Hansestädter weitgehend aus. Mit zunehmender Spielzeit drängten sie mehr und mehr, doch Weiche verteidigte mit enormem Engagement. Und unsere Mannschaft fand auch immer wieder Gelegenheit, um selbst Offensivakzente zu setzen. Bei einem schnellen Gegenzug wurde der Abschluss von Niclas Nadj vor der Linie geklärt, den Nachschuss setzte Marcel Cornils vorbei (62.). Und nach langem Ball von Torben Rehfeldt nahm Niclas Nadj die Kugel direkt. Florian Kirschke im VfB-Tor hatte mit dem Schuss aus halbrechter Position ein paar Probleme (70.).

Die Gäste warfen in der Schlussphase alles nach vorn, kamen aber zu keiner guten Torchance mehr. Als schließlich Mattis Daube den Ball aus zweiter Reihe deutlich über den Kasten gesetzt und Weiche zwei Eckbälle in der bereits abgelaufenen Nachspielzeit überstanden hatte, ging der Schlusspfiff des Unparteiischen im Flensburger Jubel unter.

Der VfB Lübeck, der gleich drei Kaderplätze nicht nutzte und mit lediglich 17 Spielern angereist war, hatte in Kapitän Tommy Grupe und Mittelfeldantreiber Mirko Boland seine auffälligsten Spieler. Aus unserer geschlossen auftretenden Mannschaft ohne Ausfälle seien Patrick Thomsen, Torben Rehfeldt und Florian Meyer noch besonders hervorgehoben. Ein bemerkenswertes Pflichtspieldebüt lieferte Torben Marten ab. Auch der eingewechselte Saisondebütant John-Frederik Dethlefs konnte – wie alle eingewechselten Spieler – überzeugen.

Am kommenden 16. Spieltag muss unsere Mannschaft mal wieder reisen. Sie gastiert am Samstag, 29. Oktober 2022, beim Drittliga-Absteiger TSV Havelse. Anpfiff im Wilhelm-Langrehr-Stadion von Garbsen wird um 14 Uhr sein.

Weiche: Østerbæk – Marten (75. Fölster), Thomsen, Rehfeldt (V) – Herrmann, F. Meyer (V/80. Wirlmann), Hartmann (Kap./V), Nadj (79. Dethlefs), Cornils (86. Kramer) – Guder, K. Schulz (V/71. Kurzbach). Trainer: Sabaly.

VfB Lübeck: Kirschke – Kölle (71. Plume), Grupe (Kap.), Löhden (V), Rüdiger (89. Lippegaus) – Hauptmann, Gözüsirin (71. Daube), Boland (V), Egerer – Drinkuth (10. Hovi), Farrona Pulido (71. Taritas). Trainer: Pfeiffer.

Tor: 1:0 Guder (49.).

Zuschauer: 1.500, darunter 400 Gäste-Fans, im ausverkauften Manfred-Werner-Stadion, Flensburg-Weiche.

Schiedsrichter: Marius Schlüwe (BSV Gleidingen), war ein guter Referee, hatte ordentlich zu tun, die Partie dennoch im Griff und gab sechsmal „Gelb“ (Rehfeldt wegen Haltens, 18.; F. Meyer nach Foul an Löhden, 23.; Hartmann wegen Spielverzögerung, 90.+4; K. Schulz wegen Meckerns von der Auswechslungsbank, 90.+6/Boland nach Foul an Herrmann, 45.+1; Löhden nach Foul an Kurzbach, 82.).

Trainerstimmen:

Der VfB-Trainer, Lukas Pfeiffer, meinte nach den Glückwünschen an die Gastgeber zur Partie: „Kompliment für eine kämpferisch wirklich gute Leistung. Es war ein offenes Spiel, das in beide Richtungen hätte gehen können. Beide Mannschaften haben ihre Schläge verteilt. Wir konnten leider heute kein Tor schießen, auch wenn wir phasenweise – nicht nur in der Schlussphase, sondern schon in der ersten Halbzeit – viele Szenen in und um den Strafraum hatten. Wir haben es nicht geschafft, Gier und Zielstrebigkeit zu entwickeln. Es waren viele geblockte Schüsse dabei, oder wir haben den Abschluss nicht genommen. Von daher war es im Strafraum zu wenig. So schießt Du kein Tor gegen Weiche Flensburg. René Guder hat das sehr gut gemacht im Eins-gegen-Eins – muss man ja auch einmal anerkennen. Es ist schwer, sowas zu verteidigen. Von daher geht das Ergebnis in Ordnung.“

Anstelle unseres gesundheitlich angeschlagenen Trainers Mamadou Sabaly kam Co- und Torwart-Trainer Jan Neujahr zur Pressekonferenz. Er sagte: „Es war ein toller Rahmen hier, alle haben sich gut benommen – ganz tolle Atmosphäre von den Lübeckern und von unserer Seite. Wir freuen uns riesig über diese drei Punkte. Wir wussten, was auf uns zukommt: ganz, ganz schwerer Gegner. Wir haben uns gut darauf eingestellt, unter der Woche gut vorbereitet. Wir wussten, dass wir eine enorme Bereitschaft an den Tag legen müssen. Es kommt auch mal Glück dazu, und man blockt mal einen Schuss. Das ist uns schon letzte Woche gelungen und heute wieder. Wir sind heute glücklich. Der Ministerpräsident war bei uns in der Kabine – ganz, ganz tolle Aktion für uns. Wir freuen uns.“ Auf Nachfrage erläuterte Jan Neujahr zudem, dass Ilidio Pastor Santos sich am Dienstag im Training am Knie verletzt hat und erst einmal ausfällt. Auf die Frage, was seit dem Trainerwechsel passiert sei, meinte er: „Wir haben versucht, wieder ein bisschen Spaß in die Mannschaft im Training reinzubringen.“ Und bezogen auf das Debüt von Torben Marten: „Wir haben Vertrauen in alle Spieler des kompletten Kaders. Heute haben wir Torben reingeschmissen. Er hat heute sein erstes Spiel in der Regionalliga gemacht, und eine super Leistung gebracht. Alle sind wichtig, und das hat man heute gesehen. John Dethlefs hat heute auch sein erstes Saisonspiel gemacht und abgeliefert. Das wollen wir sehen.“