Erster Auswärtssieg ohne Gegentor

Am vorletzten Hinrundenspieltag der Regionalliga Nord hat der SC Weiche Flensburg 08 nach zuletzt drei Pflichtspielniederlagen mit jeweils drei Gegentoren endlich wieder gewinnen können. Unsere Mannschaft setzte sich am Samstagnachmittag vor offiziell 375 Zuschauern im Edmund-Plambeck-Stadion beim FC Eintracht Norderstedt mit 3:0-Toren durch. Bei typisch herbstlichem Schmuddelwetter mit fast durchgehendem Dauernieselregen gerieten die Gäste auf dem erstaunlich gut bespielbaren Geläuf nach dem Führungstreffer kaum noch in Bedrängnis. Während es für die Norderstedter beim achten Spiel bereits die siebente Heimniederlage war, konnte sich Weiche vor allem nach dem Seitenwechsel mit einem souveränen Auftritt viel Selbstvertrauen holen. Unser Trainer Tim Wulff sagte nach den 90 Minuten: „Mit der Leistung und dem Ergebnis sind wir heute natürlich super zufrieden. Endlich haben wir mal wieder zu Null gespielt. Wir haben heute eine gute geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt.“

Gegenüber der 2:3-Niederlage vom Heimspiel gegen den VfB Oldenburg gab es gleich fünf Änderungen in der Startelf. Für den verletzten Torhüter Christian Rust sprang – wie erwartet – Nils Bock ein. Außerdem fehlte René Guder „gelb“-gesperrt. Ferner mussten Theo Behrmann, Obinna Iloka und Moritz Göttel zunächst auf der Bank Platz nehmen. Dafür rückten Uchechi Duru, Mads Albæk, Marcel Cornils und Randy Gyamenah in die Startelf. Bereits nach einer Viertelstunde musste Marshall Faleu mit Muskelverletzung am Oberschenkel passen. Er wurde von Erjanik Ghubasaryan ersetzt. Später mussten auch Randy Gyamenah und Uchechi Duru angeschlagen das Feld verlassen. Für sie kamen Obinna Iloka und Maksym Tytarenko. Außerdem wurden Ibrahim Bashiru Ali und Bjarne Schleemann eingewechselt. Dem Spielerkader gehörten zudem Torhüter Kjell Sörensen sowie Theo Behrmann, Thies Richter und Moritz Göttel an. Neben Christian Rust und René Guder standen auch die verletzten Alexander Laukart, Torben Marten und Maxim Jurk nicht im Kader. Marian Sarr sammelte bei der U 23 im Landesliga-Spiel gegen den SVE Comet Kiel (3:1) Spielpraxis über volle 90 Minuten.

Eintracht-Trainer Elard Ostermann tauschte gegenüber der Startelf vom 3:3-Remis in Lohne das Personal zweimal. Für Dane Kummerfeld und Ezra Ampofo (beide mit Anpfiff auf der Bank) liefen Leo Bera und Manuel Brendel von Beginn an auf.

Die Eintracht fühlte sich nach dem späten 3:3-Remis in Lohne eigentlich im Aufwind. Das merkte man anfangs auch auf dem Platz, denn die ersten Abschlüsse gingen komplett auf das Norderstedter Konto. Den von Yevhenii Obushnyi getretenen direkten Freistoß bereinigte Nils Bock mit den Fäusten (6.). Als Jorge Camacho über links anzog und Nick Gutmann auf halbrechts bediente, war wieder Nils Bock beim Schuss zur Stelle (10.). Den Abschluss von Jorge Camacho nach Laufduell mit Uchechi Duru aus der Zentrale lenkte Nils Bock über die Latte (21.). Dann meldete sich unsere Mannschaft an. Ole Wagner hatte mit einem Pass in die Gasse Sandro Plechaty auf rechts bedient, der die Szene auch eingeleitet hatte, aber nun aus spitzem Winkel an Torhüter Lars Huxsohl scheiterte (24.). Das Spiel war nach dem besseren Beginn für die Eintracht in jener Phase ausgeglichen. Die ganz großen Torchancen fehlten. Als Jorge Camacho von links nach innen einschwenkte, lenkte Nils Bock den Schuss um den Pfosten (30.). Beim Kopfballaufsetzer von Fabian Grau aus Nahdistanz nach dem folgenden Eckstoß bugsierte Nils Bock das Runde über die Latte (30.). Auf der Gegenseite war Marcel Cornils derjenige, der einen Gegenzug abschloss, der ebenfalls zum Eckball abgewehrt wurde (32.). Entscheidend war letztlich der erste Treffer. Einen Freistoß auf der rechten Außenseite, fast auf Höhe der Mittellinie, hatte Mads Albæk schnell auf Sandro Plechaty gepasst, der die Eingabe in den Rückraum spielte. Dort nahm Marcel Cornils die Kugel technisch anspruchsvoll direkt und zimmerte sie aus 14 Metern ins kurze Eck (34.).

Mit dem Flensburger Führungstreffer nahm die Partie eine neue Richtung an. Die Gastgeber wirkten zwar nicht gerade geschockt. Aber es passierte trotz des Bemühens der Eintracht nicht mehr viel. Mit dem Pausenpfiff wurde ein Gewaltschuss aus der Distanz von Abdul-Malik Yago über das Tor abgefälscht (45.+2).

Zu Beginn der zweiten Halbzeit wollten die Platzherren mehr Druck aufbauen. Doch es kam nur ein Flachschuss von Yevhenii Obushnyi, der rechts vorbeiging, zustande (50.). Weiche antwortete mit einem Schuss von Raul Celotto aus der Distanz, der – abgefälscht – als Aufsetzer genau auf den Torhüter ging (53.). Ein paar Minuten später wurde die Partie entschieden. Sandro Plechaty nahm einen zurückspringenden Ball gekonnt mit der Brust an, machte einen kurzen Schlenker und schlenzte das Spielgerät aus 20 Metern zum 0:2 in die linke Ecke (56.). Kurz darauf legte Sandro Plechaty aus dem rechten Halbfeld quer an den Sechzehner zu Marcel Cornils auf halblinks, der im Anschluss noch einen Norderstedter zum Tänzchen bat, um die Murmel dann zum 0:3 zu versenken (63.).

Mit dieser klaren Führung im Rücken spielte Weiche zuweilen flüssigen Konterfußball, nutzte aber die Chancen nicht mehr. Bei einem schnellen Gegenzug, wieder über Sandro Plechaty, wurde der Schuss von Dominic Hartmann aus gut 16 Metern von einem Norderstedter abgefälscht, sodass er links vorbei knapp das Tor verfehlte (65.). Beim nächsten Schuss von Sandro Plechaty flog Torhüter Lars Huxsohl sehenswert durch die Luft und kam so noch an die Kugel (74.). Nach einer Flanke von links von Mads Albæk parierte der „EN“-Schlussmann den Kopfballaufsetzer von Raul Celotto stark (77.). Chancenlos wäre Lars Huxsohl beim Solo mit anschließendem Schuss von Ibrahim Bashiru Ali an die Latte gewesen (85.). So war in Summe bei besserer Chancenverwertung hintenheraus sogar ein höherer Sieg möglich.

Norderstedt mühte sich zwar auch nach dem 0:3-Rückstand um eine Resultatsverbesserung, wirkte aber bei den Abschlüssen zu harmlos. Yevhenii Obushnyi schoss noch einmal rechts vorbei (73.) und Lukas Krüger war nach einem Abwehrfehler von Weiche zu unentschlossen (76.). Infolgedessen konnte Weiche nach einer sehr souverän heruntergespielten letzten halben Stunde einen auch in dieser Höhe absolut verdienten 3:0-Auswärtssieg feiern.

Auffälligste Spiele bei Eintracht Norderstedt waren Yevhenii Obushnyi, der viele Zweikämpfe für sich entschied oder Freistöße bekam, Jonas Behounek, der versuchte, das Spiel zu lenken, und Jorge Camacho, der vor dem Seitenwechsel die meiste Torgefahr ausstrahlte. Auf Flensburger Seite konnten sich Sandro Plechaty mit gleich drei Torbeteiligungen und Marcel Cornils mit einem Doppelpack die besten Noten verdienen. Außerdem seien aus einer geschlossen guten Mannschaftsleistung die starken Comebacks von Nils Bock, Mads Albæk und des früh eingewechselten Erjanik Ghubasaryan hervorgehoben. Erwähnt werden soll auch die untadelige Leistung des Bremer Schiedsrichterkollektivs unter Leitung von Filip Gagelmann, der mit der ohnehin fairen Partie keine Mühe hatte und entsprechend kaum auffiel.

Am 17. und damit letzten Spieltag der Hinrunde genießt unsere Mannschaft wieder Heimrecht. Sie erwartet am Samstag, 1. November 2025, ab 13.30 Uhr den VfB Lübeck im Manfred-Werner-Stadion.

Norderstedt: Huxsohl – Grau, Achtenberg, Yago, Bera (60. Köhl) – Gutmann (60. Gross), Obushnyi, Behounek (Kap.) – Krüger, Brendel (46. Ampofo), Camacho (86. Kummerfeld). Trainer: E. Ostermann.

Weiche: Bock – Duru (81. Tytarenko), Faleu (16. Ghubasaryan), Ntika, Wagner – Albæk (87. Schleemann), Hartmann (Kap.) – Cornils (71. Bashiru Ali), Celotto, Plechaty – Gyamenah (71. Iloka). Trainer: Wulff.

Tore: 0:1 Cornils (34.), 0:2 Plechaty (56.), 0:3 Cornils (63.).

Zuschauer: 375 im Edmund-Plambeck-Stadion, Norderstedt.

Schiedsrichter: Filip Gagelmann (ATSV Sebalsbrück/Bremen).

Verwarnungen: Achtenberg (Foul an Gyamenah, 27.)/Albæk (Foul an Yago, 35.), Ntika (Foul an Behounek, 79.).

Trainerstimme:

Unser Trainer Tim Wulff sagte: „Mit der Leistung und dem Ergebnis sind wir heute natürlich super zufrieden. Endlich haben wir mal wieder zu Null gespielt. Und auch heute haben wir gezeigt, dass wir unsere Chancen kreieren und Tore machen. Auf dieser Leistung können und wollen wir gerne aufbauen. Wir haben heute eine gute geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt.“

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