Chancenlos gegen Jeddeloh II
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Chancenlos gegen Jeddeloh II
SC Weiche Flensburg 08 – SSV Jeddeloh II 0:4 (0:2)
Nach drei Siegen in Folge musste der SC Weiche Flensburg 08 am 11. Spieltag der Regionalliga Nord wieder eine Niederlage hinnehmen. Im ersten Spiel unter der Verantwortung von Tim Wulff als neu gekürter Cheftrainer unterlag unsere Mannschaft vor eigenem Publikum dem SSV Jeddeloh II mit 0:4-Toren. Zum Auftakt der ersten von zwei aufeinanderfolgenden „englischen Wochen“ war Weiche am Samstagnachmittag vor 714 Zuschauern im Manfred-Werner-Stadion bei guten äußeren Bedingungen letztlich chancenlos und mit dem Endresultat noch gut bedient. Während SSV-Trainer Björn Lindemann von einem sehr guten Auswärtsspiel seiner Mannschaft sprach, sagte unser Verantwortlicher Tim Wulff: „Heute konnten wir leider nicht das Feuer der letzten drei Spiele entfachen und sind, wenn man die 90 Minuten betrachtet, verdienter Verlierer. Wir haben mehr Ballbesitz, auch in der ersten Halbzeit, kommen eigentlich ganz ordentlich in die Partie, sind aber heute sehr schwach in den Umschaltmomenten.“
Nach abgesessener „Gelb-Rot-Sperre“ kehrte Theo Behrmann für Thies Richter wieder in die Startelf zurück. Gegenüber der Anfangsformation vorm vorherigen Spiel beim FC St. Pauli II (2:1) gab es eine weitere Änderung: Maksym Tytarenko begann für Obinna Iloka. Eingewechselt wurden im Verlauf der zweiten Halbzeit Obinna Iloka, Marcel Cornils, Randy Gyamenah, Ibrahim Bashiru Ali und Thies Richter. Des Weiteren gehörten Torhüter Nils Bock, Marian Sarr, Maxim Jurk und Mads Albæk dem Spieltagskader an. Neben dem letztmals gesperrten Kevin Ntika fehlten die verletzten Alexander Laukart, Torben Marten, Erjanik Ghubasaryan und Bjarne Schleemann im Aufgebot.
Beim SSV Jeddeloh II gab es in der Startelf gegenüber dem jüngsten 2:2-Remis gegen den FC Eintracht Norderstedt drei Änderungen. Trainer Björn Lindemann entschied sich für Ibrahim Touray, Tom Gaida und Pascal Steinwender anstelle von Niklas von Aschwege (nicht im Kader), Moritz Brinkmann und Max Wegner (beide zunächst auf der Bank).
Die Partie begann mit einem frühen Rückstand für die Platzherren. Nach einem langen Ball von Torhüter Moritz Onken und Fehler in der SC-Abwehr hatte Ebrima Ndure über rechts reichlich Platz. Seine Eingabe erreichte Simon Brinkmann, der aus dem Zentrum an Torhüter Christian Rust scheiterte. Aber den Abpraller schob Tom Gaida am zweiten Pfosten zum 0:1 über die Linie (4.).
In der Folge legte Weiche zwar den Vorwärtsgang ein, und die Gastgeber erarbeiteten sich zahlreiche Standards, vor allem Eckbälle. Doch SSV-Torhüter Moritz Onken ließ sich nicht beeindrucken und zeigte keinerlei Schwächen. Dagegen wirkte Weiche im Umkehrspiel anfällig. Nach einem groben Fehler im Spielaufbau hätte es schon 0:2 stehen müssen. Tom Gaida spielte in den Lauf von Ebrima Ndure, der am herauseilenden Christian Rust scheiterte (18.). Kurz darauf schoss Tim Janßen aus 16 Metern von halblinks knapp am langen Pfosten vorbei (20.). So war der Treffer zum 0:2 keine große Überraschung mehr. Tom Gaida steckte bei einem Konter im Zentrum durch die Weiche-Innenverteidigung auf Simon Brinkmann durch, der mit Hilfe der Unterlatte aus 15 Metern vollendete (32.). Gleich darauf gab es die nächste dicke Chance der Gäste, als Tom Gaida nach einem Konter über Pascal Steinwender an Raul Celotto kurz vor der Torlinie scheiterte (33.). Beim folgenden Eckstoß von Robin Krolikowski hatte SC-Torhüter Christian Rust mit dem unmittelbar vor ihm aufsetzenden Ball seine Schwierigkeiten (34.). So beschränkten sich die Ammerländer auf einige wenige, dann aber brandgefährliche Aktionen. Weiche hatte vor der Pause zum Teil deutlich mehr vom Spiel, allerdings nicht eine richtig klare Torchance. Zahlreiche Standards – allein 9:3 Eckstöße bereits zur Halbzeit – verpufften ohne jeden Ertrag. Die Torannäherungen von Raul Celotto mit zwei Distanzschüssen (sicher gehalten, 24.; über den Kasten, 26.), Marshall Faleu aus der Drehung auf das Tordach (30.), René Guder nach einem schönen Diagonalball von Ole Wagner (35.) und Dominic Hartmann nach Ablage von Moritz Göttel (39.) versprühten auch nicht so die ganz große Torgefahr. Daher war der Pausenrückstand alles in allem verdient.
Zwar hatte sich Weiche für die zweite Halbzeit einiges vorgenommen, doch der Stecker wurde schnell gezogen. Simon Brinkmann staubte aus nächster Nähe zum 0:3 ab, nachdem Tim Janßen von links zuvor den von einem Flensburger verlängerten weiten Einwurf des SSV aus Nahdistanz an die Unterlatte gesetzt hatte (52.). Danach hatte Weiche mal wieder zwei Offensivaktionen. Erst köpfte Moritz Göttel eine Flanke von Sandro Plechaty über die Latte (56.), dann parierte der sicher wirkende SSV-Torhüter Moritz Onken den Freistoß von René Guder per Hechtflug, indem er das Runde um den Pfosten lenkte (60.). Und im Gegenzug war bereits der Deckel drauf. Der Flensburger Eckstoß ging durch den Strafraum, von hinten links jagte Tim Janßen die Kugel über 50 Meter nach vorn rechts auf Tom Gaida, der die Murmel direkt in den Lauf von Pascal Steinwender weiterleitete, und der Ex-Zweitligaspieler vollendete den Konter an Torhüter Christian Rust vorbei zum 0:4 (61.).
Weiche versuchte dennoch, weiter nach vorn zu spielen, doch es blieb vieles zu ungenau, zu unentschlossen und zu harmlos. Randy Gyamenah hatte mal eine gute Aktion, als sein Schuss vom Sechzehner nur knapp über die Latte flog (66.). Ein Freistoß von René Guder rutschte an Freund und Feind vorbei knapp neben das Tor (75.). Und der Kopfball von Ibrahim Bashiru Ali landete in den Armen des Gäste-Schlussmannes (90.). Da atmeten die Konter der Gäste deutlich mehr Gefahr. Keita Taguchi verzog aus bester Position von halblinks am rechten Pfosten vorbei (67.). Moritz Brinkmann setzte die Murmel – freigespielt durch einen langen Ball in die Spitze – über das Tor (80.) wie auch Tobias Bothe nur wenig später, als er bei einer Eingabe von rechts am Fünfmeterraum nur den Fuß hinhielt (82.). Und zu guter Letzt war es Hugo Brandes, der nach Doppelpass mit Tobias Bothe seine Riesenchance nicht nutzte, sondern das Streitobjekt allein vor Christian Rust links am Kasten vorbeisetzte (85.). So durfte sich Weiche auch in der Höhe über die klare Niederlage nicht beklagen.
Auffälligste Spieler des SSV Jeddeloh II waren Tom Gaida aus der Mittelfeldzentrale, Ebrima Ndure und Pascal Steinwender, die auf der rechten Seite viel Betrieb machten, sowie Simon Brinkmann mit seinem Doppelpack. Im Tor hinterließ Moritz Onken einen absolut sicheren Eindruck. Bei unserer Mannschaft konnten sich Uchechi Duru sowie Dominic Hartmann und Marcel Cornils die besten Noten verdienen.
In „der englischen Woche“ geht es für den SC Weiche am Mittwoch mit einer Auswärtsaufgabe weiter. Unsere Mannschaft wird dann ab 16.30 Uhr im Stadion am Panzenberg beim Bremer SV antreten.
Weiche: Rust – Behrmann, Faleu, Uchechi, Wagner – Celotto (61. Cornils) – Guder (82. Richter), Hartmann (Kap.), Tytarenko (58. Iloka), Plechaty (73. Bashiru Ali) – Göttel (61. Gyamenah). Trainer: Wulff.
Jeddeloh II: Onken – Touray, Siala, Gramberg – Krolikowski – Ndure, Taguchi (81. Brandes), Gaida (64. Bothe), Janßen (68. Kanowski) – Steinwender (75. Wegner), S. Brinkmann (Kap./75. M. Brinkmann). Trainer: Lindemann.
Tore: 0:1 Gaida (4.), 0:2 S. Brinkmann (32.), 0:3 S. Brinkmann (52.), 0:4 Steinwender (61.).
Zuschauer: 714 im Manfred-Werner-Stadion, Flensburg-Weiche.
Schiedsrichter: Furkan Cevdet Vardar (SV Rot Weiss Wilhelmsburg/Hamburg).
Verwarnungen: Celotto (Halten von Krolikowski, 57.)/Gaida (Foul an Faleu, 10.).
Trainerstimmen:
SSV-Trainer Björn Lindemann sagte: „Ich glaube, wir haben ein sehr, sehr gutes Auswärtsspiel gemacht. Wir wussten, wie stark Flensburg in den letzten Wochen war und dass sie mit Wucht und einer breiten Brust kommen. Wir haben anfangs den Plan super umgesetzt, gehen in Führung. Dann hat Flensburg eine Druckphase gehabt mit vielen Standards. Das ist schon Stress für uns am Sechzehner. Wir kommen zum 2:0 durch eine Umschaltsituation wieder super in das Spiel rein. Und in der zweiten Halbzeit ist es genau das Gleiche. Flensburg kommt gut raus, wir machen das 3:0. Damit ist so ein bisschen der Stecker gezogen, das Vierte gleich dazu. Dann ist es fast noch ein bisschen ärgerlich bei der Chancenverwertung am Ende, dass wir nicht noch ein, zwei Tore mehr geschossen haben. Im Großen und Ganzen sitzen wir jetzt vier Stunden im Bus und haben ein gutes Auswärtsspiel geliefert.“
Unser Trainer Tim Wulff sagte nach den Glückwünschen „für die verdienten drei Punkte“ an den Kontrahenten: „Heute konnten wir leider nicht das Feuer der letzten drei Spiele entfachen und sind, wenn man die 90 Minuten betrachtet, verdienter Verlierer. Wir haben mehr Ballbesitz, auch in der ersten Halbzeit, kommen eigentlich ganz ordentlich in die Partie, sind dann aber heute sehr schwach in den Umschaltmomenten und bei den ersten und zweiten Bällen. Das hat Jeddeloh auch bestraft sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit. Es hat auch bei all dem Ballbesitz das Quäntchen Glück für den finalen Abschluss für ein Tor nicht gelangt. Das ist nun mal im Fußball so. Wenn Du vorne sie nicht machst, kriegst Du hinten mal eins. Heute sind’s leider gleich vier. Wir hatten vor dem Spiel gesagt: Wir haben eine ‚englische Woche‘ bzw. zwei ‚englische Wochen‘ vor uns. Die Gesichter sind heute geknickt bei den Jungs. Vom Einsatz kann ich ihnen nichts absprechen. Dennoch war es heute nicht die Leistung, die wir gern abgerufen hätten. Aber ich kriege heute lieber einmal vier Gegentore und wir verlieren, und die Mannschaft zeigt am Mittwoch ein anderes Gesicht und in den folgenden Spielen auch. Wir hoffen, dass wir wieder das Feuer entfachen können und ein anderes Gesicht zeigen – wie in den letzten Spielen.“