Brian Jungjohann geht, Torben Rehfeldt bleibt

Zwei Personalentscheidungen vermeldet der SC Weiche Flensburg 08: Während Innenverteidiger Torben Rehfeldt seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag verlängert hat, wird zur nächsten Saison 2023/24 einer nicht mehr das Flensburger Trikot tragen, von dem man bislang nichts anderes gewohnt ist: Brian Jungjohann wird den Regionalligisten verlassen und sich dem Hamburger Oberligisten SC Victoria anschließen. Der 25-jährige Defensivspieler ist ein Flensburger Eigengewächs. Sein bevorstehender Wechsel hat vor allem private Gründe.

Zum nahenden Abgang von Brian Jungjohann sagt der Geschäftsführer Sport des SC Weiche, Christian Jürgensen: „Brian ist auf uns zugekommen und hat uns seine private Situation erläutert. Er ist ein Flensburger durch und durch und wird es auch bleiben. Für Brian war es im Defensivbereich sehr schwer, auf Spielanteile zu kommen. Der Konkurrenzkampf war sehr hoch, und dennoch hat er sich stets in den Dienst der Mannschaft gestellt. Nun zieht es ihn aus privaten Gründen nach Hamburg.“ Der Rechtsfuß selbst wird noch konkreter: „Die Herausforderung der vergangenen drei Jahre in einer Fernbeziehung waren enorm. Meine Freundin hat mich in der Zeit super unterstützt. Jetzt passt es gerade, was das Studium in Flensburg betrifft, sodass die Entscheidung so gereift und gefallen ist.“

Der im Nachwuchs von Flensburg 08 ausgebildete Brian Jungjohann war 2016 aus der eigenen U 19 zur damaligen Oberliga-Mannschaft von Flensburg 08 gekommen, die nach der Umbenennung des einstigen ETSV Weiche ein Jahr später als Oberliga-Mannschaft des SC Weiche firmierte. Im Sommer 2021 schaffte der flexibel in Abwehr und Mittelfeld einsetzbare Rechtsfuß den Sprung in den Kader der Regionalliga-Mannschaft. Bislang absolvierte er in der vierthöchsten Spielklasse 16 Partien. Hinzu kommen drei Landespokalspiele für die erste Mannschaft. Für unsere U 23 spielte er 70-mal in der Oberliga (6 Tore). Zudem waren es 37 Oberliga-Einsätze für Flensburg 08 (4 Tore). In der aktuellen Saison lief er dreimal für „die Erste“ auf, stand allerdings 15-mal im Kader. Spielpraxis holte er sich in der laufenden Serie vor allem in der Oberliga, wo er sechsmal über die vollen 90 Minuten sowie zweimal über mehr als 70 Minuten dabei war.

Über seinen künftigen Verein SC Victoria Hamburg sagt Brian Jungjohann: „‚Vicky‘ ist ein echter Traditionsverein mit sehr gutem Ruf. Der Kontakt lief über zwei Bekannte aus dem Flensburger Raum. Es gab super gute Gespräche mit den Vertretern des Vereins, der mega-sympathisch rüberkam. Ich kannte ja das Stadion Hoheluft schon durch die Spiele mit Weiche, und als ich nun dort war, habe ich mich sehr wohlgefühlt. Bei ‚Vicky‘ möchte ich eine wichtige Rolle auf dem Platz spielen.“

Seine Zeit in Flensburg war nicht immer einfach, weil Brian Jungjohann es im Regionalliga-Kader nicht zum Stammspieler schaffte. So bilanziert er: „Ich möchte Vertrauen spüren und wieder regelmäßig Fußball spielen. Die Konkurrenz auf meinen Positionen war in Flensburg sehr hoch. Aber ich habe hier viel gelernt; das vergesse ich nicht. Ich bin jetzt 25 und will spielen, will helfen und auf dem Platz auch wichtig sein.“ Dass er deshalb seine Vergangenheit an der Förde vergessen würde, ist wohl nicht anzunehmen. Der Ur-Flensburger: „Ich bin seit der C-Jugend im Verein und hatte schon damals das Ziel, in der Regionalliga für Flensburg zu spielen. Weiche wird daher immer in meinem Herzen bleiben. ‚Vicky‘ spielt ja oft Freitagabend. Da werde ich mir das eine oder andere Weiche-Spiel sicherlich ansehen. Es ist in Flensburg viel Herzblut geflossen.“ Und für die übrigen Spiele der laufenden Saison kann er Motivation ziehen: „Nach der Entscheidung habe ich jetzt den Kopf frei. Ich hatte offene und ehrliche Gespräche mit unserem Trainer Benjamin Eta. Er hat mir ein gutes Gefühl gegeben. Ich brenne darauf, und der Trainer weiß, dass ich trotz des bevorstehenden Wechsels auf dem Platz 100 Prozent geben werde. Es steht noch einiges an. Ich möchte einen guten Abschluss in Flensburg haben. Dazu gehören die Spiele in der Meisterschaft, aber auch um den Landespokal.“

Zur zweiten Personalie, der Vertragsverlängerung mit Torben Rehfeldt, erläutert Sport-Geschäftsführer Christian Jürgensen: „Wir freuen uns, dass wir mit unserem Vize-Kapitän Torben einen erfahrenen Spieler weiter für unseren Verein begeistern konnten. Torben ist ebenfalls schon frühzeitig auf uns zugekommen. Er hatte es am Anfang nicht so leicht und hat auf vielen verschiedenen Positionen gespielt. Dadurch waren die Leistungen nicht immer so, wie er und wir uns das vorgestellt haben. Aber aktuell ist die Entwicklung sehr positiv, und er gibt uns in der Innenverteidigung die Stabilität, die wir in der Hinrunde nicht konstant auf den Platz bekommen haben. Auch neben dem Platz übernimmt Torben stets Verantwortung und stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft.“

Der einst bei Holstein Kiel (bis zum ersten U-19-Jahr) und beim SV Werder Bremen (u. a. fünf Jahre bei der dortigen U 23) geschulte Abwehrrecke Torben Rehfeldt freut sich über die Wertschätzung. Zu seiner Vertragsverlängerung meint der Familienmensch: „Wir haben uns sehr gut aufgenommen und rasch wohl gefühlt. So sind wir hier sehr schnell heimisch geworden. Wir hoffen, dass der Weg weitergeht und wir die Ziele des Vereins so weiterverfolgen können. Ich möchte meinen persönlichen Teil dazu beitragen, dass wir in der kommenden Saison wieder richtig oben angreifen können.“

Torben Rehfeldt war 2021 vom SV Elversberg nach Weiche gekommen, nachdem er zuvor auch für den VfR Aalen kickte. Für Weiche bestritt der 29-Jährige in den beiden Spielzeiten bislang stolze 56 Pflichtbegegnungen, davon 51 (2 Tore) in der Regionalliga, das DFB-Pokalduell gegen Holstein Kiel sowie vier Landespokalspiele. In der aktuellen Saison kommt der gebürtige Hamburger auf 22 Liga-Einsätze bei 24 Spielen. Davon ging er in allen sechs Rückrundenpartien über die vollen 90 Minuten.

Der SC Weiche Flensburg 08 bedankt sich bei Brian Jungjohann für seine Leistungen im Weiche-Trikot sowie seine Verbundenheit ganz herzlich. Wir wünschen ihm und selbstverständlich ebenso Torben Rehfeldt für ihren weiteren Werdegang sportlich, beruflich und privat alles erdenklich Gute.