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Bitteres Pokal-Aus an der Lohmühle

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Bitteres Pokal-Aus an der Lohmühle

VfB Lübeck – SC Weiche Flensburg 08 3:1 (3:1)

9. Oktober 2025

Der SC Weiche Flensburg 08 hat wie im Vorjahr das Halbfinale um den SHFV-LOTTO-Landespokal verpasst. Unsere Mannschaft verlor am Mittwochabend, vier Tage nach dem kräftezehrenden Spiel gegen den SV Meppen (5:3), im letzten Viertelfinalspiel mit 1:3-Toren beim Liga-Rivalen VfB Lübeck. Vor 1.920 Zuschauern reichten dem Titelverteidiger und Rekordpokalsieger im heimischen Stadion an der Lohmühle bei sehr guten äußeren Bedingungen weniger als zehn starke Minuten, in denen den Platzherren die Tore zur Wende in der Partie gelangen. Während VfB-Trainer Guerino Capretti den Schlüssel zum Erfolg darin sah, die Intensität während der gesamten Partie hochgehalten zu haben, sagte unser Verantwortlicher Tim Wulff: „Für uns ist es ein bitterer Abend. Nach dem 1:3 hatten wir uns zur Halbzeit viel vorgenommen. Wir hatten dann auch viel Ballbesitz, aber kaum eine klare Torchance.“ Im Halbfinale muss der VfB Lübeck beim Oberliga-Tabellenführer SV Todesfelde antreten.

Gegenüber der Startelf vom 5:3-Sieg in der Liga gegen den SV Meppen gab es bei Weiche eine Änderung. Für den verletzten Sandro Plechaty begann Marcel Cornils. Zur Pause kam Moritz Göttel, der nun gegen seinen Ex-Klub auflaufen durfte. Nach und nach wurden im Verlauf der zweiten Halbzeit ferner Obinna Iloka, Randy Gyamenah und Bjarne Schleemann eingewechselt. Das für ein Landespokalspiel nur 19-köpfige Aufgebot komplettierten Torhüter Nils Bock, Marian Sarr, Maxim Jurk und Thies Richter. Nicht im Kader standen die verletzten Alexander Laukart, Torben Marten, Erjanik Ghubasaryan, Mads Albæk und Sandro Plechaty sowie der auch für das Pokalspiel gesperrte Uchechi Duru.

Beim VfB gab es gegenüber der Anfangsformation vom jüngsten Stadtderby beim 1. FC Phönix Lübeck (0:2) vom Sonntag gleich vier Änderungen. Anstelle von Torhüter Finn Böhmker, Mikail Polat, Ali Abu-Alfa (alle zunächst auf der Bank) und Joel Amadi (nicht im Kader) liefen Torhüter Phillip Diestel, Yehor Melenivskyi, Fabian Istefo und Manuel Farrona Pulido von Beginn an auf.

Beide Mannschaften legten gleich eine hohe Intensität im Mittelfeld an den Tag, doch schienen sich anfangs die Kontrahenten auch ein wenig zu belauern. Die Heim-Elf hatte mit einem Schuss von halbrechts von Nemo Philipp den ersten Abschluss, der das Tor jedoch verfehlte (2.). Weiche kam gleich mit der ersten richtigen Offensivaktion zur Führung. René Guder flankte nach einem Standard von der linken Seite, Maksym Tytarenko köpfte von halbrechts aus sechs Metern in die lange Ecke zum 0:1 (9.) – ein Start nach Maß für unsere Mannschaft. Marcel Cornils hatte danach nach einem Schwenk von der linken Seite nach innen mit einem schönen Rechtsschuss, der den rechten Pfosten verfehlte, eine zweite gute Flensburger Chance (23.). Und dann kippte mit einer fragwürdigen Strafstoßentscheidung des Referees die Partie zugunsten der Platzherren. Ole Wagner soll Manuel Farrona Pulido gefoult haben (25.). Nach langer Behandlungspause für den obendrein mit „Gelb“ bedachten Weiche-Verteidiger verwandelte Antonio Verinac trocken ins Eck zum 1:1-Ausgleich (27.). Und Fabian Istefo setzte gleich nach, verwandelte aus wenigen Metern trocken per Direktabnahme nach einer Flanke von links zur 2:1-Führung des Pokalverteidigers, als ihm die Kugel vor die Füße fiel (29.). Und weil es so gut für die Lübecker lief, setzte Manuel Farrona Pulido einen Sonntagsschuss am Mittwochabend von der linken Seite aus etwa 18 Metern Entfernung sehenswert ins obere rechte Eck zum 3:1 (32.). Binnen weniger Minuten hatte Weiche nicht nur die eigene Führung verspielt, sondern lag auch noch mit zwei Treffern im Rückstand. Das war eine schwere Hypothek – und wie sich zeigen sollte: eine zu schwere. Vor der Pause hatte Antonio Verinac noch einen Schuss, den aber Christian Rust im SC-Tor sicher parierte (36.).

Viele Torraumszenen hielt die sehr zerfahrene zweite Halbzeit mit zahlreichen kleineren und nickligen Foulspielen auf beiden Seiten nicht parat. Das Spiel verlagerte sich zwar weitgehend in die Hälfte des VfB, aber die echten Torchancen für Weiche waren trotz eines Eckenverhältnisses von am Ende 5:2 für die Gäste rar gesät. Ole Wagner prüfte aus der Distanz einmal Torhüter Phillip Diestel (58.), dann setzte Obinna Iloka einen Schuss zu hoch an (65.). Bei der besten Möglichkeit, als Obinna Iloka im Fallen und in Bedrängnis aus Nahdistanz abschloss, holte der VfB Schlussmann die Kugel noch aus dem Winkel (77.). Das war auch schon die letzte Flensburger Chance, weil das Spiel immer öfter unterbrochen wurde, kein Spielfluss mehr zustande kam und stattdessen unsere Mannschaft wiederholt mit dem Unparteiischen haderte. So hatten die Lübecker relativ leichtes Spiel, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Sie vergaben bei einem Konter sogar die Chance auf das vierte Tor (86.), wobei zweimal auch noch Schüsse von Ali Abu-Alfa das Tor verfehlten (89., 90.+5). So endete eine nicht allzu hochklassige Partie mit einem 3:1-Erfolg der zumindest kämpferisch überzeugenden Platzherren.

Beim VfB Lübeck waren Luca Menke sowie die Torschützen Fabian Istefo und Manuel Farrona Pulido die auffälligsten Akteure. Unsere Mannschaft, die in Christian Rust ihren besten Akteur hatte, mühte sich, konnte aber ihr Potential nur ansatzweise abrufen.

Bereits drei Tage später geht es für den SC Weiche Flensburg 08 mit dem 14. Spieltag in der Regionalliga Nord weiter. Unsere Mannschaft muss am Samstag, 11. Oktober 2025, um 14 Uhr bei der FSV Schöningen im dortigen Elmstadion antreten.

VfB Lübeck: Diestel – Shivani (78. Andreas), Menke, Pfundheller, Thiel (Kap.) – Melenivskyi, Karimani (61. Abu-Alfa) – Verinac (84. Demir), Philipp (73. Polat), Istefo – Farrona Pulido (73. Lehnfeld). Trainer: Capretti.

Weiche: Rust – Behrmann, Faleu, Ntika, Wagner – Celotto (78. Schleemann) – Guder, Hartmann (Kap.), Tytarenko (54. Iloka), Cornils (66. Gyamenah) – Bashiru Ali (46. Göttel). Trainer: Wulff.

Tore: 0:1 Tytarenko (9.), 1:1 Verinac (27., Strafstoß), 2:1 Istefo (29.), 3:1 Farrona Pulido (32.).

Zuschauer: 1.920 unter Flutlicht im Stadion an der Lohmühle, Lübeck-St. Lorenz Nord.

Schiedsrichter: Jan-Ole Ehlers (SG Geest 05).

Verwarnungen: Farrona Pulido (Foul an Behrmann, 37.), Shivani (Foul an Celotto, 55.)/Wagner (Foul an Farrona Pulido, 25.), Hartmann (Meckern, 38.), Gyamenah (Foul an Istefo, 90.+1), Peetz (Teammanager, Meckern, 90.+2).

 

Trainerstimmen:

Der VfB-Trainer Guerino Capretti sagte nach dem Dank für die Glückwünsche: „Wir freuen uns, dass wir gegen den stärksten Gegner, der im Lostopf war, weitergekommen sind. Ich hatte das Gefühl, dass die Mannschaft von Beginn an da war. Deshalb hatte ich mir nach dem 0:1 wenig Sorgen gemacht. Es war eine Frage der Zeit, dass wir Torchancen bekommen würden. Die zweite Halbzeit hat mir dann nicht so gut gefallen. Die Angriffe haben wir zu früh abgekappt, um hintenherum zu spielen. Dabei weiß jeder: Bei einem 3:1 kann immer etwas passieren. Der Schlüssel zum Erfolg war, dass wir die Intensität hochgehalten haben. Unsere Innenverteidigung hat ein richtig gutes Spiel gemacht.“

Unser Trainer Tim Wulff sagte nach den Glückwünschen an den Trainerkollegen und den VfB: „Für uns ist es ein bitterer Abend. Wir kommen gut ins Spiel und führen. Dann haben wir eine schlechte Phase von zehn Minuten. Da haben wir vieles nicht gut gemacht. Nach dem 1:3 hatten wir uns zur Halbzeit viel vorgenommen. Wir hatten dann auch viel Ballbesitz, aber kaum eine klare Torchance. Es ist bitter, aber am Samstag geht es bereits weiter. Dem VfB wünsche ich für die kommenden Spiele alles Gute.“