Bittere Endspielniederlage

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Bittere Endspielniederlage

SC Weiche Flensburg 08 – VfB Lübeck 1:2 (0:0)

5. Juni 2023

Der SC Weiche Flensburg 08 hat den dritten Landespokalsieg nach 2018 und 2021 knapp verpasst. Im Finale um den SHFV-LOTTO-Landespokal musste unsere Mannschaft gegen den VfB Lübeck eine bittere 1:2-Niederlage hinnehmen. Für den Regionalligameister war es der 17. Pokalsieg, wodurch die Grün-Weißen nun alleiniger Rekordpokalsieger in Schleswig-Holstein sind. Damit qualifizierte sich der künftige Drittligist zugleich für den DFB-Pokal-Wettbewerb der Saison 2023/24. Vor 3.300 Zuschauern im ausverkauften Manfred-Werner-Stadion konnte Weiche bei sonnig-trockenem und allerbestem Wetter eine 1:0-Führung nicht ins Ziel bringen. Unser Trainer Benjamin Eta beglückwünschte den Kontrahenten nach der Partie und resümierte: „Wir haben ein gutes Spiel von beiden Mannschaften gesehen, und auch beide hatten die Chance, das Spiel zu gewinnen. Am Ende hat Lübeck ihre Last-Minute-Qualität auf den Platz gebracht und das Spiel gewonnen.“

Eine Woche nach dem letzten Liga-Spiel beim Hamburger SV II (2:0) lief eine nur auf einer Position veränderte Flensburger Startelf auf den Rasen. Der in Hamburg pausierende Patrick Thomsen verdrängte Tobias Fölster auf die Bank. Im Verlauf der zweiten Halbzeit wurden Jonah Gieseler, Nico Empen und Kevin Schulz sowie unmittelbar nach dem Rückstand in der Nachspielzeit Tobias Fölster eingewechselt. Zum 19er Spieltagskader zählten außerdem Torhüter Philip Østerbæk sowie Bjarne Schleemann, Dan Neicu und John Dethlefs. Auf Seiten des VfB gab es im Vergleich zum letzten Liga-Spiel in Norderstedt (1:0) keine Veränderungen.

Nach einer Gedenkminute für einen nach einer Gewaltaktion bei einem Turnier in Frankfurt a. M. mit nur 15 Jahren verstorbenen Berliner Nachwuchsfußballer begann die Partie zweier Mannschaften, die mit Respekt agierten und in erster Linie auf Sicherheit bedacht waren. Es wurde im Mittelfeld intensiv gearbeitet, während die großen Torraumszenen hüben wie drüben zunächst ausblieben, weil immer noch Abwehrbeine dazwischen waren. Einen zu unplatzierten Kopfball von Jannik Löhden parierte SC-Torhüter Jesper Heim sicher (9.). Beim 18-m-Schuss von Tarik Gözüsirin boxte unser Schlussmann die Kugel zum Eckstoß (10.). Dazwischen gab es den ersten Flensburger Abschluss: Marcel Cornils setzte das Runde aus der Distanz über den Kasten (9.). Insgesamt hatten die Lübecker in der Folgezeit mehr vom Spiel, doch eine Möglichkeit hatte in der besten Phase der Gäste bis zur 30. Minute einzig Marvin Thiel, der aber zulange zögerte (13.). Der aktive Manuel Farrona Pulido setzte später nach Ablage von Felix Drinkuth das Streitobjekt aus guter Position deutlich über das Gehäuse (36.) und wenig später am ersten Pfosten vorbei, als Mirko Boland über rechts kam, die Eingabe auf den ersten Fünfer setzte und bereits Torjubel im Block der Grün-Weißen aufkam (41.). Felix Drinkuth prüfte noch einmal von halbrechts den sicheren Weiche-Schlussmann Jesper Heim (43.).

Unsere Mannschaft generierte zu wenig Ballbesitz und konnte vor allem ihre schnellen Spitzen René Guder und Marcel Cornils nicht wie erhofft einsetzen. Bei einem schönen Pass von Dominic Hartmann in den Lauf von Marcel Cornils ging die Abseitsfahne hoch; der Treffer zählte nicht (31.). Dennoch wurde Weiche in der Schlussphase der ersten Halbzeit aktiver.

Den besseren Start in die zweiten 45 Minuten hatten allerdings die Lübecker. Zweimal prüfte Manuel Farrona Pulido den Weiche-Torhüter Jesper Heim mit tückischen Flachschüssen (52., 53.). Als Jannik Löhden einen Eckstoß einköpfte, pfiff der Unparteiische die Aktion ab (54.). Und in Führung ging Weiche. Marcel Cornils legte von links auf Torben Rehfeldt ab, der mit der Kugel parallel zum Strafraum lief und sie aus 17 Metern mit rechts sehenswert oben links in den Dreiangel nagelte (55.). Und mit diesem Treffer bekam die Partie richtig Schärfe. In der Folge lief der VfB an, Weiche verteidigte. Die Heimelf tat das mit viel Bravour, sodass der Titelverteidiger lange Zeit zu keiner nennenswerten Chance kam. Wenngleich Weiche kaum richtige Entlastung schaffte, schien unsere Mannschaft die Führung ins Ziel bringen zu können. Dann köpfte Patrick Herrmann eine Flanke im Strafraum ab, die Kugel landete bei Morten Rüdiger, der von halblinks den Ball satt ins lange Eck zum 1:1-Ausgleich knallte (84.). Es war der erste echte Abschluss des Gastes nach gut 30-minütigem Anlaufen, in denen die Lübecker zwar mehr oder weniger drückten, aber kaum richtig gefährlich werden konnten.

Auch die auf vier Minuten taxierte Nachspielzeit war schon beinahe abgelaufen, als der VfB noch einmal marschieren konnte. Felix Drinkuth wurde vor dem Strafraum von Finn Wirlmann gestoppt, der Ball sprang vor die Füße von Jannik Löhden, dessen 17-m-Schuss Jesper Heim nur nach vorn abwehren konnte. Kimmo Hovi schaltete am schnellsten, versenkte den Abpraller zum entscheidenden Treffer (90.+3).

Beim VfB waren lange Zeit der Antreiber im defensiven Mittelfeld, Tarik Gözüsirin, und mit zunehmender Spielzeit Routinier Mirko Boland die auffälligsten Akteure. Die besten Noten bei unserer Mannschaft konnten sich Jesper Heim, Finn Wirlmann und Torben Rehfeldt verdienen.

Unsere Mannschaft geht damit in die Sommerpause. Nach dem Trainingsstart Ende Juni wird sie in der Vorbereitung u. a. am 1. Juli 2023 ab 18 Uhr im Manfred-Werner-Stadion auf den Zweitligisten Holstein Kiel treffen.

Weiche: Heim – Herrmann (V), Thomsen (V), Wirlmann, Rehfeldt – F. Meyer (V/90.+4 Fölster) – Guder, Hartmann (Kap.), von Haacke (74. K. Schulz), Cornils (V/62. Gieseler) – Kramer (71. Empen). Trainer: Eta.

VfB Lübeck: Kirschke – Kölle, Grupe (Kap.), Löhden, Rüdiger – Boland, Gözüsirin (86. Plume), Farrona Pulido (V/74. Hovi) – Hauptmann, Drinkuth, Thiel (66. Daube). Trainer: Pfeiffer.

Tore: 1:0 Rehfeldt (55.), 1:1 Rüdiger (84.), 1:2 Hovi (90.+3.).

Zuschauer: 3.300 im ausverkauften Manfred-Werner-Stadion, Flensburg-Weiche.

Schiedsrichter: Jannik Schneider (VfR Laboe), hatte bei zwei aberkannten Treffern (Cornils, 31./Löhden, 54.), vielen Zweikämpfen und fünf Verwarnungen gut zu tun. „Gelb“ erhielten Cornils (Foul an Kölle, 55.), Herrmann (Foul an Thiel, 63.), F. Meyer (Foul an Boland, 76.) und Thomsen (Foul an Hovi, 88.) auf Flensburger sowie Farrona Pulido (Halten von Cornils, 38.) auf Lübecker Seite.

Trainerstimme:

Unser Trainer Benjamin Eta sagte: „Es ist sehr, sehr schade. Wir haben ein gutes Spiel von beiden Mannschaften gesehen, und auch beide hatten die Chance, das Spiel zu gewinnen. Am Ende hat Lübeck ihre Last-Minute-Qualität auf den Platz gebracht und das Spiel gewonnen. Im Nachhinein dann auch ein Glückwunsch an Lübeck.“