Auswärtssieg beim starken FC Teutonia

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Auswärtssieg beim starken FC Teutonia

FC Teutonia 05 Ottensen – SC Weiche Flensburg 08 2:4 (0:3)

3. April 2023

Am 31. Spieltag der Regionalliga Nord hat der SC Weiche Flensburg 08 beim Tabellendritten FC Teutonia 05 Ottensen einen wichtigen 4:2-Sieg einfahren können. Auf dem Kunstrasen im Hamburger Stadion „Hoheluft“ lieferten sich beide Kontrahenten vor 687 Zuschauern, darunter etwa 50 Flensburger Anhängern, am Sonntagnachmittag bei zwar trockenem, meistens sogar sonnigem, aber doch noch kaltem Wetter eine überdurchschnittlich gute Regionalliga-Partie, die unsere Mannschaft nicht unverdient für sich entscheiden konnte. Nach der kräftezehrenden, temporeichen Begegnung meinte unser Verantwortlicher Benjamin Eta: „Wir haben in den richtigen Situationen die Tore gemacht. Es wurde in der zweiten Halbzeit nochmal eng. Zum Schluss haben wir einen Konter sauber zu Ende gespielt.“

Acht Tage nach dem 3:1-Heimsieg gegen Atlas Delmenhorst lief eine auf drei Positionen veränderte Startelf auf. Für Tobias Fölster (Bank), Torben Rehfeldt (erkrankt) und John Dethlefs (verletzt) begannen Torben Marten, Patrick Thomsen und Jonah Gieseler. Eingewechselt wurden in der zweiten Halbzeit nach und nach Noel Kurzbach, Christopher Kramer, Tobias Fölster und Florian Meyer, der kurz vor Schluss für den verletzt ausscheidenden Jonah Gieseler kam. Der 20er Spieltagskader wurde nicht ganz ausgereizt. Zu den 19 nominierten Akteuren gehörten zudem Torhüter Philip Østerbæk, Dan Neicu, Thies Richter und Tobias Ryborg. Teutonia-Trainer David Bergner konnte wieder auf den etatmäßigen Kapitän Marcus Coffie und den zuvor „Gelb“-gesperrten Torjäger Maik Lukowicz zurückgreifen, setzte dafür Affamefuna-Michael Ifeadigo auf die Bank und musste auf Sebastian Hertner komplett verzichten.

Wer am Beginn eine Partie des Abwartens und Abtastens erwartet hatte, wurde überrascht. Beide Kontrahenten hielten sich nicht lange mit Vorreden auf. Auf Flensburger Seite hatten Jonah Gieseler, der an eine Rechtsflanke von René Guder nicht mehr richtig herankam (5.), und Julian von Haacke nach einem Querpass von Jonah Gieseler mit einem leider deutlich zu hoch angesetzten Schuss von der Strafraumkante (10.) die ersten Offensivakzente. Die Hamburger antworteten mit zwei beinahe identischen Situationen von Maik Lukowicz auf halbrechts. Seinen ersten Abschluss parierte SC-Torhüter Jesper Heim im Nachfassen (8.); danach strich sein abgefälschter Ball am kurzen Eck vorbei (21.). Außerdem versuchte es Erolind Krasniqi zweimal von halblinks; Jesper Heim war jeweils zur Stelle (12., 19.). Als Marcel Cornils auf den startenden René Guder durchsteckte und unsere Nummer 18 an Teutonia-Schlussmann Marius Liesegang im Eins-gegen-Eins-Duell scheiterte (22.), wäre die Gäste-Führung bereits möglich gewesen. Beim Schuss von Bjarne Schleemann aus Nahdistanz parierte Liesegang erneut stark (24.). Da konnte das 0:1 kaum noch überraschen. Marcel Cornils hatte einen zweiten Ball gefühlvoll auf halblinks zu Julian von Haacke hinter die Abwehr gechipt. Dessen scharfe Eingabe von der Grundlinie beförderte Emanuel Mirchev im Beisein von Patrick Herrmann am ersten Pfosten ins eigene Netz (25.).

In der Folge übernahmen die Platzherren die Initiative. Weiche konnte sich anfangs noch einige Male geschickt befreien und gute Ansätze des Konterspiels zeigen, ehe die Heimelf zu enorm viel Ballbesitz kam und die Gäste-Elf beinahe zu erdrücken schien. Die ganz großen Szenen blieben allerdings aus. Der abgefälschte Flachschuss von Erolind Krasniqi von halblinks zischte rechts vorbei (27.). Einmal ging es über Kevin Weidlich schnell, er passte zu Fabian Istefo auf die rechte Seite heraus, doch die flache Eingabe verpassten im Zentrum gleich zwei Nullfünfer (31.). Und bei einem Freistoß auf den zweiten Pfosten war der Winkel für Tjorben Uphoff einfach zu spitz (40.). Als die Flensburger Führung nun beinahe etwas auf der Kippe schien, baute sie unsere Mannschaft in drei magischen Minuten auf 3:0 aus. Bei einer sehr gut getimtem Rechtsflanke von Dominic Hartmann verpasste zwar Jonah Gieseler die Kugel, aber um so besser traf sie der dahinter stehende Marcel Cornils. Seine Direktabnahme ins untere linke Eck war für den Teutonia-Schlussmann nicht zu erreichen (42.). Und unsere Mannschaft setzte gleich noch einen drauf. Jonah Gieseler behauptete die Kugel an der linken Außenlinie, Dominic Hartmann passte von links quer herüber, wobei Marcus Coffie den Seitenwechsel nicht abfangen konnte. Und René Guder hämmerte das Runde aus 20 Metern knallhart unter die Latte – was für ein Sonntagsschuss zum 0:3 (44.)! Dominic Hartmann zielte kurz darauf noch von halblinks am ersten Pfosten vorbei (45.+2).

Nach diesem Halbzeit-Finale kurz vor der Pause war erst einmal durchatmen angesagt. Zu erwarten war nun, dass der ambitionierte Tabellendritte mit viel Schwung aus der Kabine käme. Doch trotz zweier Wechsel hielt sich der Angriffssturm der Platzherren nach Wiederanpfiff zunächst in Grenzen. Erolind Krasniqi verzog aus der Distanz (47.). Und Maik Lukowicz konnte eine gute Kopfballchance nicht nutzen, setzte die Kugel über den Flensburger Kasten (56.). Dennoch kam das 1:3 einigermaßen überraschend. Von rechts flankte Max Brandt, im Zentrum stand der eingewechselte Affamefuna-Michael Ifeadigo ziemlich blank, köpfte per Aufsetzer ein (60.). Damit wurde es ein anderes Spiel. Dominic Hartmann musste bei einem Eckball kurz vor der Linie zum nächsten Eckstoß klären (62.), Jesper Heim war bei einem Flachschuss von Erolind Krasniqi unten (63.). Gerade als sich Weiche wieder etwas befreien konnte, fiel der 2:3-Anschlusstreffer – aus einem Konter der Platzherren. So wurde der Schuss von Julian von Haacke zum Bumerang. Blitzschnell kam Teutonia in die Hälfte der Gäste, mit feinem Pass spielte der Sekunden zuvor eingewechselte Ex-Flensburger Fabian Graudenz den Torjäger Maik Lukowicz frei, der die Nerven behielt und die Kugel ins Netz lupfte (68.).

Es standen spannende 25 Schlussminuten bevor. Teutonia machte viel Betrieb. Doch erneut hielten sich die ganz klaren Möglichkeiten in Grenzen. Beim Flachschuss von Max Brandt war Jesper Heim wieder rechtzeitig unten (79.). Die dickste Chance zum Ausgleich vergab Fabian Graudenz. Die Eingabe von Diamant Berisha von links kam am zweiten Fünfer runter, doch der Ex-Flensburger schoss über das Tor (90.). So kam es mal wieder anders. Während Nullfünf-Torhüter Marius Liesegang schon mal im Weiche-Strafraum auftauchte, gelang den Gästen in der fünfminütigen Nachspielzeit immer mal der Ausbruch. Dominic Hartmann hatte plötzlich freie Fahrt, legte dann vor dem Teutonia-Schlussmann quer auf Christopher Kramer nach links, der die Kugel zum 2:4-Endstand versenkte (90.+4).

Auffälligste Spieler bei Teutonia waren Erolind Krasniqi mit viel Engagement sowie der zur Pause eingewechselte Affamefuna-Michael Ifeadigo. Zudem fiel der spät gekommene Diamant Berisha als verkappter Linksaußen auf. Der SC Weiche hatte in Bjarne Schleemann und Jonah Gieseler seine besten Akteure. Auch Abwehrrecke Patrick Thomsen und Dominic Hartmann, dessen offensiverer Part mit den Torbeteiligungen an den Treffern zwei bis vier belohnt wurde, sowie René Guder konnten sich aus einer insgesamt sehr guten Flensburger Vertretung hervortun.

Unsere Mannschaft empfängt bereits am kommenden Donnerstagabend den FC St. Pauli II zum Nachholspiel. Anpfiff im Manfred-Werner-Stadion ist am 6. April 2023 um 18.30 Uhr.

Teutonia 05: Liesegang – Siala (46. Brodersen), Uphoff (82. Berisha), Coffie (Kap.) – Istefo, Mirchev (46. Ifeadigo), Weidlich, Wohlers – Brandt, Krasniqi (67. Graudenz) – Lukowicz (V). Trainer: Bergner.

Weiche: Heim – Herrmann (V), Marten, Thomsen, Schleemann – Guder (73. Kramer), Wirlmann (V), von Haacke (V/80. Fölster), Cornils (64. Kurzbach) – Gieseler (86. F. Meyer), Hartmann (Kap.). Trainer: Eta.

Tore: 0:1 Mirchev (25., Eigentor), 0:2 Cornils (42.), 0:3 Guder (44.), 1:3 Ifeadigo (60.), 2:3 Lukowicz (68.), 2:4 Kramer (90.+4.).

Zuschauer: 687, darunter ca. 50 Flensburger, im Stadion „Hoheluft“, Hamburg-Eppendorf.

Schiedsrichter: Lennart Wolff (Bremer SV), mit guter Spielleitung, kam mit viermal „Gelb“ souverän über die Runden: Lukowicz (Unsportlichkeit gegen Wirlmann, 90.+5) sowie Herrmann (Foul an Krasniqi, 40.), Wirlmann (Foul an Weidlich, 45.) und von Haacke (80. Spielverzögerung).

Trainerstimme:

Unser Trainer Benjamin Eta meinte: „Ich fand, dass es in der ersten Halbzeit ein Spiel auf gutem Niveau war, auch von Teutonia. Wir haben in den richtigen Situationen die Tore gemacht. Dass man dann 3:0 führt, entsprach nicht ganz dem; es war vielleicht ein Tor zu hoch. Wir konnten uns dann nicht mehr so gut befreien. So wurde es in der zweiten Halbzeit nochmal eng. Zum Schluss haben wir einen Konter sauber zu Ende gespielt. Wenn das Spiel unentschieden ausgeht, wäre es aber auch nicht unverdient gewesen.“